Polizei stoppt Toner-Plagiate aus Deutschland
- 20.07.2012
- Bürotechnik
- red.
Der Schaden geht nach ersten Schätzungen in die Millionen. In einer Lagerhalle fanden die Beamten mehrere zehntausend Druckerkartuschen. Wie erste Überprüfungen ergaben, dürfte es sich dabei durchweg um Plagiate handeln. Offensichtlich wurden leere Kartuschen mit minderwertiger Farbe befüllt, mit Hologrammen, Garantiesiegeln und Begleitpapieren versehen, anschließend originalgetreu eingeschweißt und zuletzt in einem dem Original täuschend ähnlich sehenden Karton verpackt. Anschließend wurden die Supplies über verschiedene Vertriebskanäle in den Handel gebracht. Die ersten Auswertungen von Kundenlisten hätten ergeben, dass etliche Plagiate schon im Umlauf sind. Auf den Listen fänden sich Namen von „größeren Märkten, aber auch Banken, Versicherungen und öffenlichen Einrichtungen“, sagte Henry Faltin vom Polizeipräsidium Südosthessen gegenüber BusinessPartner PBS.
„Dies ist eine neue Dimension“, so Werner Kerpen vom Betrugskommissariat Offenbach, „nach unseren bisherigen Erkenntnissen wurden derartige Falsifikate bislang stets im Ausland, meist im fernen Asien, hergestellt.“ Dass sich die Produktionsstätte für gefälschte Druckerkartuschen in Deutschland befindet, sei auch nach Erkenntnissen der anwesenden Sachverständigen einmalig. Die Ermittlungen gehen auf den Beginn dieses Jahres zurück. Damals erschienen verstärkt Druckerkartuschen auf dem Markt, die sich als billige Fälschungen entpuppten. Die Rückverfolgung der Vertriebswege führte auch nach Obertshausen. Der 47-jährige Geschäftsführers, gegen den sich das Verfahren richtet, konnte nach den polizeilichen Maßnahmen zunächst wieder auf freien Fuß gesetzt werden. Die Ermittlungen dauern an.