Konsequent Kurs gehalten
- 04.10.2012
- Bürobedarf
- red.
Mit seinem hohen Qualitätsanspruch und dem klaren Bekenntnis zum Standort Deutschland sei das Unternehmen gut gerüstet für die Zukunft, erklärte Maul-Geschäftsführer Stefan Scharmann vor rund 180 geladenen Gästen. Das in vierter Generation geführte Familienunternehmen setze auch weiterhin auf eine konsequente Nischenstrategie: „Es wird von Maul nie ein Massenprodukt geben, wir werden immer Nischen besetzen.“ Damit sei es auch in Zeiten der Globalisierung möglich, als inhabergeführter Mittelständler erfolgreich zu sein.
Mit dieser Nischenstrategie lenkt Stefan Scharmann, der 1996 als Vertreter der vierten Generation in die Geschäftsführung eintrat, seit 2009 als alleiniger Geschäftsführer das Unternehmen. Unterstützt wird er dabei von der gesamten Familie Scharmann. Vier weitere Familienmitglieder sind Gesellschafter und setzen sich mehrmals jährlich mit Stefan Scharmann zusammen.
Mit Stolz blickt die gesamte Familie anlässlich des hundertsten Firmenjubiläums auf die lange Familientradition zurück. Scharmanns Urgroßvater Jakob Maul hatte das Unternehmen 1912 gegründet. Innerhalb weniger Jahre wuchs die Firma und zählte 1926 rund 70 Mitarbeiter. Zum 25-jährigen Bestehen waren es bereits 160 Beschäftigte, die neben Metallwaren auch Briefwagen und Schreibtischgarnituren herstellten. 1953 starb Jakob Maul und sein Schwiegersohn Fritz Scharmann wurde Geschäftsführer. In den folgenden Jahren kam es zu eine kontinuerlichen Erweiterung der Produktion. 1971 ging die dritte Generation an den Start. Die Söhne Werner, Hellmut und Walter Scharmann übernahmen nach dem Tod des Vaters die Führung des Unternehmens und bauten weiter die Nischenpositionierung aus. Einen Kurs, den auch Stefan Scharmann seit Mitte der neunziger Jahre konsequent fortsetzt.
Innovative Produkte und Nischenpositionierung
Zeit, sich auf den Errungenschaften der Vergangenheit auszuruhen, bleibt wenig. Auch wenn derzeit die Geschäfte gut laufen, weiß Stefan Scharmann, dass der Erfolg vor allem auf der Innovationsstärke des Unternehmens beruht: „Um in einer Nische wahrgenommen zu werden, müssen wir immer wieder etwas Neues bieten.“ Entsprechend liegt der Umsatzanteil mit Neuheiten derzeit bei rund 20 Prozent. „Wenn wir nicht größer sind, müssen wir einfach besser sein“, erklärt Scharmann. Die Voraussetzung dafür seien motivierte und qualifizierte Mitarbeiter. An den beiden Standorten Zell und Kirchen produziert das Unternehmen derzeit mit 190 Mitarbeitern rund 1500 Artikel aus Metall und Kunststoff.
Motivierte und qualifizierte Mitarbeiter als Voraussetzung
Bereits während des ersten Weltkriegs unterstützte das Unternehmen beispielsweise die Familien eingezogener Mitarbeiter so lange wie möglich. Eingerichtet wurde ein Unterstützungsfond für unschuldig in Not geratene Beschäftigte. Zudem wurden Mehrfamilienhäuser für Betriebsangehörige gebaut und zusätzliche Mittel zur Altersrente zur Verfügung gestellt. In den letzten Jahren gingen mehrere Mitarbeiter-Projekte an den Start: die Einführung eines neuen Vergütungssystems sowie die Projektgruppen „Einkaufsvorteile“ und „Gesundheitsprogramm“. Auch flache Hierarchien, die Einführung von Gruppenarbeit, intensive Zielgespräche, Prämienvergütungen und die Gewinnbeteiligungen sollen mit dazu beitragen, dass die „Maulaner“, wie sie sich selbst gerne nennen, alle an einem Strang ziehen und auch zukünftig viele unkonventionelle innovative Ideen haben.