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Laut der aktuellen Händlerbund-Studie haben E-Commerce-Anbieter 2023 weiterhin mit Logistikproblemen zu kämpfen.
Laut der aktuellen Händlerbund-Studie haben E-Commerce-Anbieter 2023 weiterhin mit Logistikproblemen zu kämpfen.

E-Commerce: Retouren belasten Online-Handel

Der Händlerbund mit Sitz in Leipzig veröffentlicht das sechste Mal in Folge eine Logistik-Studie zu den Themen Versand, Retouren und Verpackung. Negative Faktoren wie Inflation, Krieg und Rohstoffknappheit bestimmen ein weiteres Mal das Bild der Umfrage. Während unter den Unternehmen nach eigenen Angaben 74 Prozent unter der Inflation und 55 Prozent unter dem Krieg in der Ukraine leiden, ist die Rohstoffknappheit zurückgegangen und betrifft noch 56 Prozent statt 70 Prozent im Vorjahr.

Die verbraucherfreundlichen Regelungen zum Widerrufsrecht zwingen viele Händler Retouren anzunehmen, auch wenn diese beschädigt oder abgenutzt zurückkommen. Die Mehrzahl von 57 Prozent bestätigt dies und erhält rund jedes fünfte Paket (19,5 Prozent) mit nicht einwandfreier Ware zurück. Für 51 Prozent bedeutet das hin und wieder ein Minusgeschäft. „Wir appellieren deshalb erneut an Verbraucher, mit Waren gewissenhaft umzugehen und Retouren möglichst zu vermeiden, indem jeder Bestellung eine Kaufabsicht zugrunde liegt“, sagt Händlerbund CEO Tim Arlt. Kostenfreie Versandbedingungen sollten kein Freifahrtschein für „Spaßbestellungen“ sein.

Natürliches Verpackungsmaterial auf dem Vormarsch

Seit Jahren berichten Online-Händler (66 Prozent), dass bei der Wahl der Versandverpackung der Kostendruck entscheidend ist. Zunehmend spielen aber auch Kriterien der Nachhaltigkeit eine Rolle. Mit 61 Prozent hat der Großteil der Händler in letzter Zeit Plastikverpackungen durch natürliche Materialien ersetzt.

Versanddienstleister UPS und Hermes gewinnen

Bildet man den Durchschnitt aller Ergebnisse, wickeln knapp zwei Drittel der Online-Händler täglich bis zu 50 Bestellungen ab. Die Pakete werden bei der Mehrzahl (67 Prozent) einmal täglich abgeholt und zwar vorzugsweise vom Versanddienstleister DHL (82 Prozent), der seit Jahren das Ranking der Logistik-Studie des Händlerbundes anführt. Begründet wird das von Händlern mit der Zuverlässigkeit, die für 88 Prozent am Allerwichtigsten ist. Während DHL und Deutsche Post ihre Spitzenposition verteidigen, gewinnen UPS (21 Prozent) und Hermes (19 Prozent) in 2023 deutlich an Sympathie. Die Erhebung fand bis Ende Mai statt und wurde im Zeitraum von sechs Wochen, unter 128 Online-Händlern, durchgeführt. Die befragten Unternehmer und Unternehmerinnen beschäftigen zu fast drei Viertel (74 Prozent) entweder keine Mitarbeiter oder maximal ein Team aus zehn Beschäftigten. Beim Verkauf setzen alle auf digitale Kanäle und 44 Prozent zusätzlich auf den stationären Verkauf.

Zentrale Studienergebnisse im Überblick:

  • 74 Prozent leiden unter der Inflation.
  • 61 Prozent haben das Thema Nachhaltigkeit in ihre Logistikprozesse einbezogen.
  • 57 Prozent erhielten Retouren, die nicht mehr in einwandfreiem Zustand waren
  • 51 Prozent machen durch Retouren gelegentlich Minusgeschäfte.
  • 9 Prozent gewinnen jeweils Hermes und UPS im Ranking der Versanddienstleister.
  • 44 Prozent setzen zusätzlich zum Online-Handel auf stationäre Geschäfte.

Hier können Sie die Studie kostenlos herunterladen.

Kontakt: www.haendlerbund.de

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