Sanierungskurs: KNV-Insolvenzverwalter auf Investorensuche
- 19.02.2019
- Distribution
- red.
Der Buchlogistiker Koch, Neff und Volckmar (KNV) hat wie bereits berichtet für sieben seiner Gesellschaften am 14. Februar 2019 beim Amtsgericht Stuttgart einen Insolvenzantrag gestellt. Nach der am frühen Abend des 13. Februar gescheiterten Investorenverhandlung will KNV die angeschobene und derzeit laufende Restrukturierung im Zuge des Insolvenzverfahrens erzielen. Das bereits 1829 gegründete Familienunternehmen mit Sitz in Stuttgart ist als auf den Buchhandel spezialisiertes Logistikunternehmen für einen schnellen und reibungslosen Versand zwischen den Verlagen und den Buchhandlungen in Deutschland zuständig. „Die KNVnimmt als größter deutscher Buchgroßhändler eine wichtige Schnittstelle zwischen den Verlagen und dem Bucheinzelhandel ein. Mein Ziel ist es, das für die Branche bedeutsame Unternehmen fortzuführen und möglichst viele Arbeitsplätze zu erhalten“, sagt der vorläufige Insolvenzverwalter Tobias Wahl. Die Löhne und Gehälter der rund 1800 Mitarbeiter an allen betroffenen Standorten sind durch das Insolvenzgeld der Bundesagentur für Arbeit bis Ende April 2019 gesichert.
Tobias Wahl will alle Möglichkeiten ausloten, um eine nachhaltige Sanierung und Fortführung zu erzielen. Hierfür verschaffen sich er und sein Insolvenzteam in Stuttgart und Erfurt sowie sukzessive in den anderen KNV-Gesellschaften einen Überblick. Die bis zuletzt erfolgversprechenden und kurz vor dem Abschluss stehenden aber letztlich gescheiterten Verhandlungen mit einem Investor hatten die Geschäftsführung veranlasst, die Insolvenzanträge zu stellen. Der vorläufige Insolvenzverwalter und die Geschäftsleitung sind durchaus zuversichtlich, dass der Buchlogistiker eine Zukunft hat. „Für den weiteren verlässlichen und reibungslosen Service der Buchhandlungen ist KNV unersetzlich. Und deshalb glaubt die Geschäftsleitung der KNV-Gruppe auch an eine Fortführung dieses Geschäftsmodells“, sagt der geschäftsführende Gesellschafter Oliver Voerster. „Ich möchte die Unternehmensgruppe im vorläufigen Verfahren bestmöglich stabilisieren und eine nachhaltige Zukunftslösung für die KNV-Gesellschaften erreichen. Hierfür werden sich die Geschäftsleitung, das Insolvenzteam und ich uns nach Kräften einsetzen“, betont SanierungsexperteTobias Wahl. Sehr zügig will er Gespräche mit in Frage kommenden Investoren angehen und einen strukturierten Investorenprozess in Absprache mit den Gläubigerausschüssen einleiten. Ziel sei es, so Wahl, die Unternehmen langfristig und robust am Markt zu positionieren.
Kontakt: www.knv.de, www.anchor.eu