Großhandel: Wolfgang Möbus bestätigt Umsatzrückgänge
- 28.08.2017
- Distribution
- red.
Herr Möbus, der Verband der PBS-Markenverband zeigt sich optimistisch für die Umsatzentwicklung der Mitgliedsunternehmen. Können Sie diese positive Entwicklung im PBS-Segment für die InterES bestätigen?
Innerhalb der InterES können wir die vom Verband der PBS-Markenindustrie verbreitete „Zufriedenheit“ leider für die meisten unserer Gesellschafter so nicht bestätigen. Im Gegenteil. Bis auf wenige Ausnahmen beklagen unsere Mitglieder schon sehr deutliche Umsatzrückgänge, ohne die Frage nach dem warum auch wirklich nachvollziehbar beantworten zu können. Optimismus kann ich daher derzeit kaum feststellen. Als Verband haben wir heute vermehrt die Aufgabe, Anregungen zu geben, wie sich unsere Gesellschafter dieser Negativ-Entwicklung entgegenstellen können. Von Seiten des Industrie-Verbandes wäre hierzu allerdings schon interessant zu wissen, mit welchen Kundengruppen diese positiven Ergebnisse erzielt worden sind. Nicht nur bei uns, sondern auch von anderen Einkaufsverbänden, die mit dem PBS-Fachhandel zu tun haben, höre ich ähnlich negative Entwicklungen. Minus sechs bis zehn Prozent, aufgelaufen in 2017, sind hier die Regel. Mit Sicherheit haben wir hier Verlagerungen in andere Vertriebskanäle, weg vom Fachhandel zu verzeichnen. Zusätzlich betreiben einige Markenlieferanten heute schon eigene Web-Shops und holen sich dadurch die Umsätze mit hoher Spanne selbst ins Haus. Ebenfalls zum Nachteil des Handels. In Summe ergibt dies die vorhandenen Ergebnisse. Die Industrie gewinnt, der Fachhandel verliert.
Wie beurteilen Sie die generelle Nachfrage-Entwicklung im Sortimentsfeld PBS für 2017 im B2C- sowie im B2B-Bereich?
Möbus: Für 2017 sehe ich diese oben genannte Entwicklung, vorrangig im B2C-Bereich genau so anhaltend weiter gehen. Da wird es keine Trendwende mehr geben. Massive Schließungen im Fachhandel werden uns begleiten. Der PBS-Großhandel wird sich dadurch weiterhin in Bedrängnis befinden und logischer Weise auch weiter dezimiert. Das ist ganz einfach Fakt und nicht mehr aufzuhalten. Im B2B-Bereich haben wir heute schon eine für den Handel deutlich bessere Entwicklung, die auch noch eine ganze Zeit anhalten wird. Unsere Gesamtwirtschaft wird anhaltend stabil bleiben, eventuell sogar weiter leicht wachsen, was nochmals zusätzliche Arbeitsplätze, in welcher Form auch immer, mit sich bringt. Ob diese absehbar positive Umsatzentwicklung für den Bürobedarfshandel auch der notwendige Ertragsbringer sein wird, bleibt aber abzuwarten. Weitere Statements zu den beiden Fragen lesen Sie in Heft 8/9 von BusinessPartner PBS.
Kontakt: www.inter-es.de