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Rechnung knackt 30-Prozent-Marke – Die Anteile der Zahlungsarten am Umsatz des deutschen E-Commerce in Prozent (Quelle: EHI-Studie Online-Payment 2017)
Rechnung knackt 30-Prozent-Marke – Die Anteile der Zahlungsarten am Umsatz des deutschen E-Commerce in Prozent (Quelle: EHI-Studie Online-Payment 2017)

E-Business: Kunden bevorzugen Kauf auf Rechnung

Nach wie vor zahlen deutsche Kunden ihre Onlinekäufe am liebsten erst nach Erhalt der Ware. Die meisten Händler stellen sich darauf ein, auch wenn sie an erster Stelle die Zahlung per E-Wallet oder Kreditkarte anbieten.

Der Rechnungskauf birgt für Onlinehändler zwar ein relativ hohes Ausfallrisiko, ist aber aufgrund seiner Beliebtheit bei den Kunden nicht mehr wegzudenken, so das Ergebnis der diesjährigen EHI-Studie „Online-Payment 2017“. 67,7 Prozent der Top-1000 Onlineshops boten ihren Kunden 2016 die Möglichkeit, den fälligen Rechnungsbetrag erst nach Erhalt der Ware zu begleichen. Gegen das Ausfallrisiko sichern sich die meisten Händler durch einen entsprechenden Anbieter ab, sehr große und sehr kleine Shops tragen das Risiko tendenziell allerdings eher selber.

Mit 30,5 Prozent ist der Kauf auf Rechnung die umsatzstärkste Zahlungsart im deutschen E-Commerce, hat die Studie ermittelt. Lastschrift und Paypal folgen als zweit- und drittbeliebteste Zahlungsmethoden. Paydirekt, der gemeinschaftliche Zahlungsdienst der Deutschen Kreditwirtschaft, ist bisher eher gering verbreitet. Nur 45 (von insgesamt 815) paydirekt-Shops waren Stand Mitte April 2017 unter den Top-1000 Onlinehändlern. 34 Prozent der befragten Händler geben aber an, dass sie Paydirekt bis Ende 2018 in den Zahlungsmix aufnehmen wollen.

Kreditkarte mit 3D-Secure

Die Marktanteile der Kreditkarte sind nahezu konstant geblieben. Das Zahlungsmittel profitiert zwar von geringeren Gebühren. Auf der anderen Seite bremsen die erhöhten Sicherheitsvorschriften die nutzerfreundliche Handhabung. Denn seit November 2015 ist für Kreditkartenzahlungen im E-Commerce eine Zwei-Faktoren-Authentifizierung des Kunden gesetzlich vorgesehen. Obwohl der Checkout-Prozess damit für den Kunden deutlich komplexer wird, sichern inzwischen 72 Prozent der Händler Kreditkartenzahlungen mittels sogenannten 3D-Secure-Verfahren (z.B. Verified by Visa oder Mastercard Secure Code) ab. Nur noch 27 Prozent der Händler verzichten grundsätzlich auf die Nutzung von 3DS, im Vorjahr waren es noch 41 Prozent.

Die hohen Sicherheitsvorkehrungen bleiben nicht ohne Folgen: Bei 43 Prozent der Händler wurden Kreditkarten seltener als Zahlungsmittel gewählt. 61 Prozent beobachten einen Anstieg der Zahlungsabbrüche nach Auswahl der Zahlungsart Kreditkarte, wenn die Zahlung mittels 3DS abgesichert wird. Allerdings werden ab Januar 2018 im Rahmen der „Zweiten Zahlungsdiensterichtlinie“ (PSD2) auch andere Zahlungsmittel von der Zwei-Faktoren-Authentifizierung betroffen sein – wie sich das auf die Nutzung von Kreditkarten auswirkt, bleibt abzuwarten.

Die Studie „Online-Payment 2017“ beinhaltet Daten von 106 Onlinehändlern (Pureplayer und Omnichannler) unterschiedlicher Branchen und Umsatzgrößen. Davon flossen Angaben von Händlern mit einem Gesamtbruttoumsatz in Höhe von 17,6 Milliarden Euro in die Berechnung der Marktanteile der Zahlungsarten ein. 64 der Händler beteiligten sich auch an der qualitativen Befragung.

Kontakt: www.ehi.org 

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