Online-Bezahlverfahren: Onlinehändler unterschätzen indirekte Kosten von Vorkasse
- 14.09.2016
- E-Business
- red.
Dennoch bieten laut einer aktuellen Umfrage des Forschungsinstituts ibi research an der Universität Regensburg drei Viertel der Onlinehändler die Bezahlung per Vorkasse an – und das, obwohl Direktüberweisungsverfahren nachweislich komfortabler, kostengünstiger und sicherer.
Mit einer Online-Befragung von über 1000 Privatpersonen und Onlinehändlern hat ibi research untersucht, warum sich die Vorkasse dennoch hartnäckig im Bezahlportfolio zahlreicher Webshops hält. Danach bieten Händler vor allem deshalb die Bezahlung per Vorkasse an, da sie das Zahlungsausfallrisiko ausschließen wollen und Vorkasse von allen Kunden genutzt werden kann. Was dabei allerdings übersehen wird: Der Schutz vor Zahlungsausfall wird teuer erkauft. Denn die Ware wird vom Händler in der Regel erst dann verschickt, wenn der Zahlungseingang vorliegt. Bis dahin muss die Ware reserviert und gelagert werden, was Kosten verursacht. Auch der Abgleich der Zahlungseingänge mit den offenen Posten und die Zuordnung von Zahlung und Bestellvorgang verursachen zusätzliche Kosten. Noch ärgerlicher ist es für den Händler, wenn die Zahlung ganz ausbleibt und die reservierte Ware wieder in den Online-Shop eingestellt werden muss, mit dem Risiko darauf sitzen zu bleiben.
„Die Annahme, Vorkasse sei das kostengünstigste Bezahlverfahren, ist ein Trugschluss“, erklärt Holger Seidenschwarz, einer der Autoren der Studie. „Dabei werden nämlich die mit der Vorkasse verbundenen indirekten Kosten übersehen“.
Vorkasse ist für Kunden umständlich. Doch Händler locken mit Anreizen.
Auch für den Kunden ist die Bezahlung per Vorkasse vergleichsweise umständlich und aufwändig: Er muss nach dem Kauf selbst seine Online-Banking-Seite öffnen und die Überweisungsdaten manuell eingeben. Direktüberweisungsverfahren wie giropay hingegen leiten den Kunden automatisch im Kaufprozess zum sicheren Online-Banking seiner Bank weiter, wo ihm eine bereits mit den vom Händler übermittelten Daten vorausgefüllte Überweisung angezeigt wird.
Bleibt die Frage, warum die Vorkasse trotzdem bei Onlinekäufern beliebt ist. Der Grund ist: Viele Onlinehändler bieten auf die Bezahlung per Vorkasse Vergünstigungen an. Das heißt die Nutzung von alternativen Bezahlverfahren ist mit zusätzlichen Kosten verbunden, was die Zahlung mit Vorkasse zur preiswertesten Zahlungsoption macht. Oder es wird vom Händler ein Rabatt bei der Zahlung mit Vorkasse gewährt.
„Händler tun ihren Kunden damit keinen Gefallen. Denn die Bezahlung mit Vorkasse ist weder schnell, noch ist sie für Kunden komfortabel“, so Joerg Schwitalla, Geschäftsführer giropay. Das Direktüberweisungsverfahren giropay hingegen werde von Onlineshoppern vor allem für seine Vertrauenswürdigkeit, Schnelligkeit und Sicherheit geschätzt. Dies belegten auch die Studienergebnisse.
Kontakt: www.giropay.de