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Online-Händler vernachlässigen Sicherheit

Sicherheitsvorfälle, wie jüngst zum Beispiel bei eBay, zeigen die Schattenseiten des boomenden Online-Handels: Kriminelle Delikte sind inzwischen an der Tagesordnung, wie eine Studie von ibi research zeigt.

Davon betroffen sind nicht nur die Händler, sondern insbesondere auch die Kunden. Mit gestohlenen Zugangsdaten, E-Mail-Adressen und Zahlungsdaten steht Kriminellen nichts mehr im Wege, die Identitäten der Kunden zu „übernehmen“ und erheblichen Schaden anzurichten. Bereits 18,8 Prozent der Online-Händler wurden erpresst, 19 Prozent wurden sensible Daten entwendet und von 19,7 Prozent wurden die Online-Shops „gehackt“. Insgesamt hatten bereits 32,7 Prozent der Online-Händler Kontakt mit Erpressung, Datendiebstahl oder wurden „gehackt“. Zusätzlich darf mit einer erheblich höheren Dunkelziffer gerechnet werden. Insbesondere beim Datendiebstahl muss davon ausgegangen werden, dass viele Händler gar nicht bemerken, dass ihnen wichtige Daten entwendet wurden. Diese Zahlen sind insbesondere vor dem Hintergrund, dass 46,1 Prozent der Händler ihre Zahlungsdaten selbst speichern, alarmierend, so die Studie.

Damit die Kunden der Online-Shops diesen dennoch vertrauen können, setzen viele Händler auf Gütesiegel. Bereits 41,3 Prozent der Händler verwenden Gütesiegel. 35,2 Prozent derer, die noch für kein Gütesiegel zertifiziert sind, planen eine Zertifizierung. Als Indikator, wie die Unternehmen bezüglich der Themen Informationssicherheit und Datenschutz aufgestellt sind, taugten die Gütesiegel jedoch nicht, so die Spzialisten von ibi research: Lediglich in 55,3 Prozent der Unternehmen mit Gütesiegel existierten Anweisungen für die Mitarbeiter bezüglich der Themen Informationssicherheit und Datenschutz. Ein adäquater Umgang mit diesen Themen setze immer auch die Einbeziehung der Mitarbeiter voraus.

Aus Sicht von Tobias Lehner, Projektleiter bei ibi research, haben diese Ergebnisse mehrere Ursachen: „Unter den Online-Händlern besteht hinsichtlich der Themen Informationssicherheit und Datenschutz eine große Diskrepanz zwischen Bewusstsein und Handeln. Viele sind sich durchaus bewusst, dass sie sich mehr mit diesen Themen beschäftigen müssten. Oft fehlt jedoch das nötige Grundlagenwissen, um effektiv und effizient zu handeln. Insbesondere die kleinen Online-Händler gehen zu unbedarft an das Thema Informationssicherheit heran.“ Die Studie ist kostenfrei unter www.ibi.de/isiec_2014 abrufbar.

Kontakt: www.ibi.de

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