Studie zum „B2B-E-Commerce-Markt in Deutschland"
- 25.02.2013
- E-Business
- Michael Smith
Die Studie der Marktforscher beziffert erstmals den Umsatz im Online-Geschäftsverkehr und differenziert diesen nach Wirtschaftszweigen und E-Commerce-Formen. Obwohl die Bedeutung des Internets als Beschaffungsplattform auch für gewerbliche Endkunden stetig steigt, ist der E-Commerce-Markt im B2B-Handel - anders als im B2C-Handel - nur in Ansätzen erfasst. Die IFH-Studie „B2B-E-Commerce-Markt in Deutschland – Zahlen – Fakten – Zeitreihen“ schließt diese Lücke und kommt zu dem Ergebnis: Geschäftskunden sorgen für insgesamt 870 Milliarden Euro Umsatz im Online-Geschäftsverkehr.
Damit schlägt der B2B-E-Commerce-Markt sogar die stetig wachsenden Zahlen im B2C-Handel. Aber: Im Vergleich zum B2C-Online-Markt, der aktuell rund sieben Prozent des Einzelhandelsvolumens ausmacht, ist der B2B-Markt allein volumenmäßig größer. Anteilsmäßig beläuft sich der Umsatz, der im B2B-Geschäft über Online-Shops generiert wird, auf gerade einmal ein Prozent. Grundsätzlich hat der Markt aber enormes Potenzial: Geschäftskunden übertragen ihr privates Einkaufsverhalten und damit verbunden auch die Erwartungen an den Handel zunehmend auch in den Geschäftsalltag.
„Unternehmen, die im B2B-Geschäft unterwegs sind und keinen Online-Shop betreiben, müssen sich darüber im Klaren sein, dass sie die Chance verpassen, ihre Kompetenzen und ihr Sortiment online zu präsentieren. Der Online-Shop fungiert quasi als Schaufenster – auch im B2B-Bereich. Hier besteht aktuell noch großer Nachholbedarf“, so Hansjürgen Heinick, Autor der Studie.
Die Betrachtung der Umsätze in den einzelnen Wirtschaftszweigen zeigt: Das E-Commerce-Marktvolumen verteilt sich im Wesentlichen auf das verarbeitende Gewerbe (rund 50 %) und den klassischen Großhandel. Letzterer macht dabei ein knappes Drittel am gesamten B2B-E-Commerce-Umsatz aus. Weit dahinter folgen die Wirtschaftszweige Verkehr, Lagerei, Postdienste sowie Information und Kommunikation.
Automatisierter Datenaustausch dominiert B2B-E-Commerce
Während im B2C-Online-Handel Bestellungen über Online-Shops an der Tagesordnung stehen, dominiert im B2B-E-Commerce aktuell noch der automatisierte Datenaustausch. Das heißt, Bestellungen, Rechnungen oder Produktbeschreibungen werden online über ein vordefiniertes Format übermittelt und weiterverarbeitet. Mehr als vier Fünftel des E-Commerce-Marktvolumens werden auf diesem Weg der elektronischen Vernetzung generiert. Lediglich vier Prozent und damit aber immerhin noch 35 Milliarden Euro werden ähnlich wie im B2C-Handel über Online-Shops umgesetzt.
„Der B2B-E-Commerce-Markt ist weitaus komplexer als der Online-Handel mit Endverbrauchern. Hinzu kommt, dass die Waren im B2B-Bereich häufig erst „on demand“ produziert werden. Und dennoch: Auch im B2B-Bereich werden Online-Shops, wie man sie als Privatkunde kennt, immer wichtiger. Auch hier gibt es den Bedarf an standardisierter Ware und die „Usability“ der Online-Shops gewinnt zunehmend an Bedeutung“, erklärt Hansjürgen Heinick.
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