Weltbild setzt auf Multichannel
- 27.07.2012
- Handel
- Werner Stark
Vor dem Hintergrund des tiefgreifenden Strukturwandels der Buch- und Handelsbranche beendet die Verlagsgruppe Weltbild/DBH das Geschäftsjahr 2011/12 (1. Juli 2011 bis 30. Juni 2012) mit einem nicht konsolidierten Gesamtumsatz von 1,59 Milliarden Euro leicht unter dem Niveau des Vorjahres. Die zukunftsorientierten Investitionen in eBook, IT und Filialumbau belasten das Ergebnis im Vergleich zum Vorjahr. Im neuen Geschäftsjahr steht eine Änderung der Gesellschafter-Struktur der Verlagsgruppe an. Die katholischen Eigentümer hatten im Juni 2012 erklärt, ihre Anteile an Weltbild in eine noch zu gründende Stiftung einzubringen. Die Verlagsgruppe Weltbild bleibt weiterhin als GmbH bestehen und hat dann künftig mit der Stiftung nur noch einen Gesellschafter.
Gut aufgestellt angesichts der digitalen Revolution in den Medien- und Handelsmärkten sieht sich Weltbild/Hugendubel mit dem gemeinsamen Multichannel-Geschäftsmodell. Internethandel und Mobile-Commerce, Katalog- und Stationärhandel seien laut Firmeninfo „eng verzahnt und aufeinander abgestimmt“. Im Online- und Mobile-Commerce kamen über eine Million Neukunden dazu. Weltbild liegt mit einem Internetanteil von 40 Prozent weit über dem Schnitt der Buchbranche. Als Onlinehändler ist Weltbild nach aktuellen GfK-Zahlen mit eBay und Amazon einer der Top-3-Anbieter im deutschen Onlinehandel (GfK Online Shopping Survey 2012).
Mit Standortverlagerungen und Umbauten sowie Filialverkleinerungen und -schließungen hat das Unternehmen auf die sinkende Nachfrage im stationären Buchhandel reagiert. Dieser Prozess sei laut Carel Halff, Vorsitzender der Geschäftsführung, weitestgehend abgeschlossen. „Langfristig wird sich das Filialnetz bei einem Niveau von etwa 400 Läden einpendeln“, so Halff. Zugleich würden weiterentwickelte Angebotsformate in Innenstädten erfolgreich getestet. Das komplette Filialnetz will das Unternehmen konsequent in Richtung Multichannel umbauen und es eng mit dem Internet-, Katalog- und Mobilhandel vernetzen. Halff: „Der Kunde denkt in Marken, nicht in Vertriebskanälen. Er erwartet ganz selbstverständlich, dass er uns überall erreicht: in der Stadt, im Internet und auf dem Smartphone.“
Kontakt: www.weltbild.com