Finanzierung: Digitalisierung als Wachstumstreiber der Leasing-Wirtschaft
- 23.11.2018
- Lieferanten
- red.
Besonders gut entwickelte sich das Neugeschäft mit Maschinen; es stieg um neun Prozent im Vorjahresvergleich. Das IT-Leasing erholte sich nach schwierigen Jahren und verzeichnet 2018 einen Zuwachs von zwei Prozent. Überdurchschnittlich mit sieben Prozent wuchsen die übrigen Leasing-Güter, darunter Nachrichten- und Signaltechnik sowie Medizintechnik. Zu spüren bekam die Branche jedoch die Auswirkungen des neuen Abgastestverfahrens WLTP, die das Fahrzeugleasing bremsten.
In Anbetracht dieses Sondereffekts und der beiden zurückliegenden Rekordjahre mit hoher Dynamik sei die Branche mit dem Jahr zufrieden, erklärt Kai Ostermann, Präsident des Bundesverbandes Deutscher Leasing-Unternehmen (BDL). Die Leasing-Nachfrage sei ungebrochen hoch. Dies zeige auch der Anteil an den außenfinanzierten Investitionen: Rund 54 Prozent wurden dieses Jahr über Leasing realisiert. „Damit dominiert Leasing alle Finanzierungsformen.“
Für 2019 schätzt die Branche ein Wachstum von drei bis vier Prozent. „Größere Wachstumsraten sind angesichts der konjunkturellen Aussichten nicht zu erwarten, denn Leasing atmet mit der Konjunktur“, erläutert Ostermann.
Wachstumschancen sieht die Leasing-Wirtschaft jedoch in der Digitalisierung. Leasing-Gesellschaften sind prädestiniert, die Investitionen ihrer Kunden in den digitalen Wandel zu realisieren. Eine Studie im Auftrag der KfW belegt, dass Leasing nach dem Cashflow die zweithäufigste Finanzierungsform für Digitalisierungsprojekte ist. Zudem wird die Grundidee des Leasing – Nutzen statt Eigentum – durch die Digitalisierung neu aufgeladen und kann neue Kundengruppen und Marktpotenziale für Leasing erschließen.
Ostermann: „Eine neue Ära des Leasing bricht an.“ Die Digitalisierung wirke als Treiber für nutzungsbasierte Abrechnungen beim Leasing, denn sie ermögliche neue Finanzierungs- und Servicemodelle durch die Erfassung und den Austausch nutzungsbasierter Daten. Der Leasing-Kunde zahlt in Abhängigkeit von der tatsächlichen Nutzung des Wirtschaftsguts. Was beim Kopierer bereits gang und gäbe ist, lässt sich auch auf andere Objekte und Branchen übertragen. Mit pay-per-use-Modellen kann der Nutzer die Leistung gemäß seines tatsächlichen Bedarfs an Betriebsstunden, Kopien, Scans oder Speicherplatz in der Cloud abrufen. Er spart Anschaffungskosten, laufende Kosten und bindet kein Kapital. Somit verschafft das Zusammenwirken von Big Data und Leasing den Kunden einen echten Mehrwert. „Hierfür benötigen wir jedoch verlässliche Rahmenbedingungen für den Datenaustausch – dies gilt für die Infrastruktur, die den stabilen Austausch der enormen Datenmengen in Echtzeit ermöglichen muss, sowie für den rechtlichen Rahmen in Bezug auf Themen wie Urheberrecht, Datenschutz oder Haftungsfragen“, erklärt der BDL-Präsident.
Kontakt: www.leasingverband.de