Fortführungsszenarien bei Atlanta
- 27.09.2010
- Lieferanten
- Werner Stark
Derzeit ist der beauftragte Insolvenzverwalter J.C.M. Silvius aus den Anwaltskanzlei De Haan in Groningen intensiv damit beschäftigt, neue Eigentümer bzw. Investoren für den Ordnungs- und Organisationsmittelhersteller zu finden. Wenige Tage nach dem Antrag auf Zahlungsvergleich wurden neben der Firmenzentrale inklusive Papier- und Kartonproduktion und Logistikzentrum jetzt auch die beiden Standorte in Reuver (Kunststofffertigung: Schreibtischaccessoires, Ablagesysteme usw.) und Coevorden (Metallproduktion: Fahrwagen, Papierkörbe usw.) insolvent gestellt. Die deutsche Vertriebsgesellschaft Atlanta Office Products GmbH in Krefeld ist derzeit noch nicht insolvent.
Branchenbeobachter gehen davon aus, dass es Atlanta in der bisherigen Form in Zukunft nicht mehr geben wird. Wahrscheinlich ist ein Verkauf von Betriebsteilen; mit Interessenten aus der Branche und von außerhalb hat es in vergangenen Wochen zahlreiche Gespräche gegeben. „Die weltweite Wirtschaftskrise hat zu einer Beschleunigung von Veränderungen in unserer Branche geführt. Es ist uns bis heute nicht gelungen, die weitere Finanzierung zu sichern und als Konsequenz daraus haben wir uns für diesen Schritt entschlossen“, so Reiner Eckhardt, einer der beiden Geschäftsführer, zur Situation, nachdem im August die Kreditlinien gekündigt worden waren. Im September 2008, also kurz vor Ausbruch der weltweiten Finanzkrise, hatten Reiner Eckhardt und sein gleichberechtigter Teilhaber und Geschäftsführer Hans Eisink im Rahmen eines Management-Buy-outs das Europageschäft des amerikanischen Büro- und Organisationsmittel-Spezialisten Smead übernommen. Smead hatte sich 1996 mit dem Kauf der damaligen Atlanta-Hoogezand in Europa etablieren wollen; 2008 erfolgte der endgültige Rückzug.
Kontakt: www.atlanta-office.eu