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Deutscher ITK-Markt nach Segmenten 2016 in Mrd. Euro – Quelle: Bitkom, EITO, GfK, IDC
Deutscher ITK-Markt nach Segmenten 2016 in Mrd. Euro – Quelle: Bitkom, EITO, GfK, IDC

Wachstumsprognose bekräftigt: ITK-Markt knackt 160-Milliarden-Euro-Marke

Der Umsatz mit Informationstechnologie, Telekommunikation und Unterhaltungselektronik in Deutschland wird laut Bitkom im laufenden Jahr auf 160,5 Milliarden Euro steigen. Der Hightech-Verband bekräftigt damit seine Wachstumsprognose von 1,7 Prozent für den deutschen Markt.

„Angesichts wirtschaftlicher Turbulenzen wie der Entscheidung der Briten über den Austritt aus der EU sowie neuerlichen Sorgen um den Bankensektor ist es eine gute Nachricht, dass wir unsere Prognose aus dem Frühjahr bestätigen können“, sagte Bitkom-Präsident Thorsten Dirks. „Das Umsatzwachstum belebt auch den Arbeitsmarkt. Die Unternehmen der Bitkom-Branche werden im laufenden Jahr mindestens 20.000 neue Arbeitsplätze schaffen.“ Damit beschäftigt die ITK-Branche in Deutschland zum Jahresende mehr als eine Millionen Menschen und festigt ihre Rolle als zweitgrößter industrieller Arbeitgeber knapp hinter dem Maschinenbau. Zugleich mahnte Dirks, dass Deutschland gegenüber Ländern mit einer starken Digitalwirtschaft wie den USA aufholen müsse. „In den USA wächst der ITK-Markt doppelt so schnell wie bei uns“, so Dirks. „Die digitale Transformation gibt es nicht zum Null-Tarif. Wir brauchen mehr Investitionen in digitale Technologien, wenn die digitale Transformation gelingen soll.“

Wachstumstreiber ist derzeit die Informationstechnologie, die dem Verband zufolge in diesem Jahr um 3,6 Prozent auf 84 Milliarden Euro zulegen kann. Vor allem die Geschäfte der Softwareanbieter wachsen mit einem Plus von 6,2 Prozent auf 21,6 Milliarden Euro überdurchschnittlich. Die Umsätze mit IT-Services, in denen sich Aufträge aus der Digitalisierung der Unternehmen besonders stark widerspiegeln, verzeichnen einen Anstieg um 2,7 Prozent auf 38,2 Milliarden Euro. IT-Hardware legt um 2,8 Prozent auf 24,3 Milliarden Euro zu. Die Telekommunikation indes rutscht nach einem kurzen Zwischenhoch im Jahr 2015 wieder ins Minus. Der Prognose zufolge werden die Umsätze um 0,4 Prozent auf 66,9 Milliarden Euro zurückgehen. In der Unterhaltungselektronik schwächt sich der langjährige Abwärtstrend deutlich ab. Die Umsätze sinken nur mehr geringfügig um 0,9 Prozent auf 9,5 Milliarden Euro. Positiv hat hier die steigende Nachfrage nach TV-Geräten dank der Sport-Großereignisse Fußball-Europameisterschaft und Olympia gewirkt.

Für 2017 erwartet Bitkom für den ITK-Gesamtmarkt ein Plus von 1,2 Prozent auf 162,4 Milliarden Euro. Ursache für die etwas niedrigere Wachstumsrate sind neben dem leicht abgeschwächten Wachstum der Gesamtwirtschaft vor allem ein erwartet schwächeres Geschäft mit IT-Hardware wie Desktop-PCs und Notebooks sowie ein stärkerer Rückgang bei den Umsätzen mit Festnetz- und Mobildiensten aufgrund von Preiswettbewerb und Regulierungseffekten.

Bitkom-Präsident Dirks appellierte an die Politik, den Rest der Legislaturperiode für weitere entschiedene Maßnahmen zur Digitalisierung zu nutzen. Ganz oben auf der Agenda müsse der Breitbandausbau, vor allem aber auch die Unterstützung besonders des Mittelstands bei der digitalen Transformation stehen. „Auch Bitkom leistet dazu seinen Beitrag. Wir werden am 31. Oktober in Saarbrücken unsere Mittelstandstour starten und Digital-Know-how in zehn Städten direkt zu den Geschäftsführern und Entscheidern in mittelständischen Unternehmen bringen“, kündigte Dirks an. Zugleich forderte er gemeinsame Anstrengungen von Bund und Ländern, um Digitalkompetenz bereits in der Schule zu vermitteln. Unter anderem sei dazu ein Pflichtfach Informatik ab der 5. Klasse und Englisch ab Klasse 1 notwendig. Außerdem müsse die Weiterbildung im Beruf gefördert werden. Um die Digitale Transformation erfolgreich zu gestalten, müsse darüber hinaus die Digitalisierung der Verwaltung zügiger vorangetrieben werden.

Kontakt: www.bitkom.org 

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