PBS-Branche ist zuversichtlich
- 03.02.2015
- Monitor
- red.
Der Gesamtumsatz 2014 lag mit minus 0,8 % nur noch geringfügig unter dem Vorjahr. Wenngleich im Einzelhandel einzelne branchenfremde Filialisten verstärkt PBS-Produkte anbieten, habe der mittelständische Bürofachhandel laut HBS seine starke Stellung behaupten können. Auch die Rahmenbedingungen für den Handel sind nach Angaben des Verbandes mit einer hohen Erwerbstätigkeit, Lohnsteigerungen, günstigen Zinsentwicklung und niedrigen Inflation günstig. Gegenläufig zu dieser positiven Ausgangssituation entwickelt sich jedoch die Nachfrage bei Schulbedarfsartikeln. Den sinkende Geburtenraten und eine verkürzte Schulzeit haben eine geringere Schülerzahl zur Folge.
Angesichts der Rahmenbedingungen sei die Branche mit einem Umsatzrückgang über alle Vertriebswege von 0,8 Prozent (Vorjahr minus 1,3 Prozent) durchaus zufrieden, da die Situation von Monat zu Monat besser wurde, resümiert der HBS, der analog zum Institut für Handelsforschung (IFH) von einem Marktvolumen in Höhe von 12,7 Milliarden Euro ausgeht, wobei er 60 Prozent dem gewerblichen und 40 Prozent dem privaten Sektor zuordnet.
Erfreulich sei die überproportionale Nachfrage nach Schreibgeräten – beim Privatbedarf einer der stärksten Sortimentsbereiche mit einem Gesamtvolumen von 740 Millionen Euro Umsatz. Hier konnte der Umsatz um knapp sieben Prozent gesteigert werden, allerdings vor dem Hintergrund von Umsatzverlusten in den Vorjahren.
Die kooperierenden PBS-Ladengeschäfte weisen nach Angaben des Verbandes zusammengenommen ein Umsatzplus von 2,1 Prozent aus. Hier hätten die Verbundgruppen Büroring, Prisma und Soennecken maßgeblich zur Leistungssteigerung des mittelständischen Fachhandels und zu dieser Umsatzentwicklung beigetragen.
Der vom HBS erfasste, überwiegend kooperierende Streckenhandel verzeichnet im Jahr 2014 eine Umsatzsteigerung von 2,3 Prozent. Dies ist der guten Entwicklung Februar und März sowie ab Oktober geschuldet. Die generelle Umsatzentwicklung des Marktes spiegelt sich auch in den Zahlen des Bürofachhandels wieder: Das mit 3,3 Milliarden Euro Umsatz stärkste Segment Bürokommunikationspapier verlor mehr als vier Prozent, wohingegen das zweitgrößte Segment, Ordnen und Archivieren, mit einem Gesamtumsatz von 2,5 Milliarden Euro überraschend um 4,8 Prozent zulegte.
Bürotechnik und -Einrichtung
Das HBS-Panel für Bürotechnik, Druck und Kopie weist für einzelne Monate des Jahres 2014 sogar zweistellige Zuwachsraten aus, ohne spezifizieren zu können, welchen Anteil der Handels- und welchen der Dienstleistungsumsatz hat. Die Systemintegration spiele für die Unternehmen eine immer größere Rolle. Mit dem Begriff „Managed Information Services“ gehen viele Unternehmen bereits über vernetzte Druck- und Kopierlösungen hinaus. Zwar bleibe die handwerkliche Leistung auf Dauer die Kernkompetenz vieler Unternehmen, doch liegen die Herausforderungen heute verstärkt bei anwenderorientierten Lösungen, bei dem Versprechen jederzeit funktionstüchtiger Geräte und zunehmend beim Thema Netzwerk- und Drucksicherheit.
Auch die vom HBS beobachtete Sparte Büro- und Objekteinrichtung schloss im vergangenen Jahr mit einem Plus von vier Prozent ab. Hier wirken sich laut dem Branchenverband die Aktivitäten der Genossenschaften Büroring und Soennecken aus, mit Fachgruppen und spezifischen Angeboten den Büro- und Objekteinrichter dieses Geschäftsfeld stärker zu erschließen. Eine wichtige Rolle spiele hier auch die Qualifizierung, die verschiedene Partner neben dem HBS unter Federführung des Verbandes Büro-, Sitz- und Objektmöbel (bso) vorantreiben. Das Label „Quality Office“ betrifft nicht nur die Produktqualität, sondern auch die Qualifizierung von Mitarbeitern und das Qualitätsaudit von Fachhandelsbetrieben. Der Branchenumsatz beträgt für die Büromöblierung 2,1 Milliarden Euro. Hinzu kommen Umsätze in den expandierenden Bereichen Akustik, Licht und Klima.
Ausblick 2015
Trotz der andauernden geopolitischen Unsicherheiten sei die Konjunktur in Deutschland stabil, so der HBS. Zwar sei zu befürchten, dass durch die Rente mit 63 und dem Defizit an einer ausreichenden Zahl gut ausgebildeter und motivierter junger Menschen die Beschäftigungsquote sinken könnte. Die Bürowirtschaft habe jedoch schon immer bewiesen, dass sie eine hohe Anpassungsfähigkeit an die Veränderungen der Nachfrage besitzt. Die gut aufgestellten Unternehmen reagieren gezielt und schnell und werden nach Ansicht des Verbandes wachsen. Andere Unternehmen hingegen würden aus dem Markt ausscheiden, so dass die Zahl der Unternehmen per Saldo abnehmen, der Umsatz jedoch gehalten werden dürfte.
Unsicherer ist die Entwicklung der privaten Nachfrage und der Kaufpräferenzen. PBS-Fachgeschäfte in teuren Innenstadtlagen werden es nach Angaben des HBS weiter schwer haben. Das Schreibwarengeschäft der Nahversorgung werde weiterhin nach neuen Sortimenten und Dienstleistungen Ausschau halten müssen.
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