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Stationärem Handel brechen Kunden weg

  • 05.09.2014
  • Monitor
  • Stefan Syndikus

Der Online-Handel schadet der Kundenfrequenz, mittlerweile selbst in Innenstadtlagen. Bei der aktuellen Konjunkturumfrage des HDE bestätigten 31 Prozent der Händler „starke“ Rückgänge.

Einerseits ist der Online-Handel Wachstumstreiber für den deutschen Einzelhandel, andererseits führt er zum Ausbleiben der Kunden bei den stationären Geschäften – nach den Ergebnissen der aktuellen Konjunkturumfrage des HDE beklagten 43 Prozent der stationären Händler „geringfügige“, 31 Prozent jedoch „starke“ Rückgänge bei der Kundenfrequenz. Nach der wirtschaftlichen Situation im ersten Halbjahr gefragt, nannte gut ein Drittel der Händler eine verschlechterte, nur ein Viertel eine verbesserte Situation; 41 Prozent hatten Stillstand.

„Das ist eine große Gefahr für unsere vitalen und attraktiven Innenstädte in Deutschland“, so Stefan Genth, der Geschäftsführer des HDE. Handel, Städte und Politik müssten gemeinsam Wege suchen, um die Attraktivität der Stadtzentren zu erhalten. „Wir müssen gemeinsam Wege finden, um beispielsweise durch eine intelligente Vernetzung von Handel, Verkehr, Gastronomie, Kultur und Freizeit die Attraktivität der Städte zu erhalten“, so Genth. Aber auch in anderen Bereichen wie beispielsweise bei der Gewerbesteuer oder den Ladenöffnungszeiten müsse man gemeinsam über Änderungen nachdenken. Genth: „Gelingt dies nicht, könnten bis zum Jahr 2020 rund 50 000 Standorte vom Markt verschwinden.“ Dies wären rund zehn Prozent des Gesamtmarktes. In der aktuellen HDE-Untersuchung wird das Potenzial des Onlinehandels auf 30 Prozent vom Gesamtumsatz bis 2020 beziffert. Besonders betroffen von dieser Entwicklung seien kleine und mittelständische Händler, die nicht in Genossenschaften oder Verbundgruppen eingebunden sind, erwartet der HDE-Geschäftsführer.

Kontakt: www.einzelhandel.de

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