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Die Anzahl der Insolvenzverfahren in Deutschland ist deutlich rückläufig im ersten Halbjahr 2015.
Die Anzahl der Insolvenzverfahren in Deutschland ist deutlich rückläufig im ersten Halbjahr 2015.

Creditreform-Studie: Rückgang der Insolvenzen setzt sich fort

Die Zahl der Insolvenzen in Deutschland entwickelt sich weiter rückläufig, so das Ergebnis einer Studie des Finanzdienstleisters Creditreform. Im 1. Halbjahr wurden 11.100 Unternehmensinsolvenzen registriert.

Die Zahl der Unternehmensinsolvenzen verringerte sich somit um acht Prozent im Vergleich zum Vorjahreszeitraum. Gründe für die anhaltend positiven Entwicklungen im Insolvenzgeschehen bei den Unternehmen sind die stabil gute Binnenkonjunktur und günstige Finanzierungsbedingungen. Kleine und mittlere Unternehmen haben laut der Studie zudem mehr Eigenkapital aufgebaut und so an Stabilität gewonnen.

Mit 40.200 und somit einem Minus von 8,4 Prozent setzt sich zudem auch der Rückgang der Verbraucherinsolvenzen fort. Die weiter positiven Arbeitsmarktbedingungen und die verbesserte Einkommenssituation der privaten Haushalte sind nach Angabe der Analysten die entscheidende Basis für den Rückgang, der das fünfte Jahre in Folge anhält. Konträr zum allgemeinen Trend entwickelten sich allerdings die sonstigen Insolvenzen, die um 3,2 Prozent auf 12.500 stiegen. Grund hierfür ist laut Creditreform die zunehmende Zahl an Insolvenzen ehemals Selbstständiger.

Die Schäden für die Insolvenzgläubiger und die öffentliche Hand belaufen sich im 1. Halbjahr in der Summe auf schätzungsweise 13,9 Milliarden Euro (Vorjahreszeitraum: 13,3 Milliarden Euro). Dabei betragen die Insolvenzforderungen für die privaten Gläubiger durchschnittlich 910.000 Euro je Insolvenzfall. Eine Zunahme in der Insolvenzbetroffenheit verzeichnet die Rechtsform der UG (haftungsbeschränkt). 7,5 Prozent aller Unternehmensinsolvenzen firmierten als Unternehmergesellschaft. Dagegen verringerte sich der Anteil der GmbH sowie der GmbH & Co. KG.

Dienstleistungsgewerbe mit deutlichem Rückgang

Bezogen auf die Unternehmensgröße waren es erneut oft Kleinstunternehmen, die Insolvenz anmelden mussten. Ein Viertel (25,8 Prozent) erzielte zuletzt einen Jahresumsatz von maximal 100.000 Euro. Bei weiteren 22,0 Prozent der betroffenen Unternehmen betrug der Jahresumsatz höchstens 250.000 Euro. In den insolventen Unternehmen waren zudem mehrheitlich (79,8 Prozent der Fälle) maximal fünf Mitarbeiter beschäftigt. Leicht zugenommen hat die Bedeutung mittlerer und größerer Unternehmen in den Größenklassen 51 bis 100 Mitarbeiter sowie mehr als 100 Mitarbeiter. Der prozentuale Anteil am gesamten Insolvenzaufkommen blieb mit 1,2 und 0,9 Prozent aber gering.

Ein deutlich rückläufiges Insolvenzgeschehen verzeichnet das Dienstleistungsgewerbe. Gegenüber dem Vorjahr sank die Zahl der Insolvenzen in diesem Wirtschaftsbereich um 10,1 Prozent auf bundesweit 6.170 Fälle. In der überwiegenden Mehrzahl (84,3 Prozent) sind hier Kleinstbetriebe betroffen. Im Verarbeitenden Gewerbe fiel die positive Entwicklung deutlich geringer aus (minus 3,3 Prozent auf 890 Fälle). Nur in diesem Wirtschaftsbereich war zudem ein Anstieg mittlerer und größerer Insolvenzen festzustellen. Im Baugewerbe gab es im 1. Halbjahr 2015 1.720 Insolvenzen (minus 5,5 Prozent), im Handel waren es 2.320 (minus 5,7 Prozent).

Kontakt: www.creditreform.de 

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