HDE kritisiert Gewerbesteuererhöhung
- 12.08.2008
- Monitor
- red.
Die Lage des Einzelhandels bleibe schwierig, meint HDE-Hauptgeschäftsführer Stefan Genth. Das zeigten auch die letzten Meldungen zu einzelnen Unternehmen. Auf der einen Seite hat der Einzelhandel nach Ansicht des Hauptgeschäftsführers mit der Kaufzurückhaltung der Verbraucher zu kämpfen. Auf der anderen Seite erschwere der Staat dem Wirtschaftszweig das Leben, indem er zum einen durch die Steigerung der Beitragsbemessungsgrenzen, der Krankenversicherungsbeiträge und der kalten Progression bei Einkommenserhöhungen überproportional abkassiere. "Den Verbrauchern steht so weniger Geld für den Konsum zur Verfügung, was sich auch in den Kassen des Handels bemerkbar machen wird." Zum anderen belaste der Staat die Einzelhandelsunternehmen durch die höhere Unternehmensbesteuerung spürbar.
Besonders die Gewerbesteuererhöhung wird nach Angaben des HDE für viele Händler die Kosten in die Höhe treiben. Ab dem Erhebungszeitraum 2008 könne es auch im Verlustfall aufgrund der neu eingeführten Besteuerung der in Ladenmieten enthaltenen Zinsen zu Gewerbesteuerbelastungen kommen. Dieser Finanzierungsanteil werde mit pauschal 65 Prozent der Mieten angesetzt. Im Schnitt liegen die Mietkosten im Einzelhandel bei fünf bis sieben Prozent, in 1 A-Lagen bei über zehn Prozent. Ein Viertel des Finanzierungsanteils gezahlter Mieten eines Händlers unterliegt der Gewerbesteuer. Im Schnitt sind dies nach Ausschöpfung des Freibetrages etwa vier Prozent, in 1 A-Lagen sogar etwa sieben Prozent des Umsatzes. Bei vielen Einzelhandelsunternehmen bestehe so die Gefahr der Substanzbesteuerung. Der HDE fordert deshalb, dass die Bundesregierung die Unternehmensteuerreform dringend noch einmal nachbessern muss und den Finanzierungsanteil deutlich auf maximal 25 Prozent reduziert. Eine andere Möglichkeit sieht Genth darin, die reinen Verkaufsflächen aus der Besteuerung herauszunehmen.
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