BusinessPartner PBS

Jeder deutsche Haushalt klaut für 50 Euro im Handel

  • 17.06.2008
  • Monitor
  • Elke Sondermann

Im gesamten Einzelhandel summieren sich die Inventurdifferenzen auf jährlich vier Milliarden Euro, stellt das EHI in seiner aktuellen Erhebung fest.

Unehrliche Kunden verursachen hiervon knapp 1,9 Milliarden Euro, den eigenen Mitarbeitern wird cirka 1 Milliarde angelastet. Nach wie vor stiehlt - statistisch gesehen - jeder deutsche Haushalt jährlich Waren im Wert von über 50,- Euro im Einzelhandel. Dem Staat entgehen so jedes Jahr rund 400 Millionen Euro Mehrwertsteuer. Der Handel schätzt die Kriminalität allgemein weiter als mittel bis hoch ein - mit steigender Tendenz. Der "organisierte" Ladendiebstahl wird von Filialunternehmen als größtes Problem betrachtet. Insgesamt stellt der "gewöhnliche" Kundendiebstahl, jedoch nach wie vor das Hauptproblem dar. Die weitere Forcierung von Präventivmaßnahmen werde daher erforderlich sein, so die Aussage.

Nach den offiziellen Zahlen der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) 2007 sind die angezeigten einfachen Ladendiebstähle 2007 um 6,6 Prozent von 428 553 auf nunmehr 400 183 zurückgegangen. Die Einschätzungen des Handels zur aktuellen Kriminalitätslage und die unverändert hohen Inventurverluste zeigen jedoch keine Entspannung der Diebstahlskriminalität. Verlängerte Öffnungszeiten, geringere Personalbesetzung und weniger Detektivpräsenz während der Verkaufszeiten im Einzelhandel begünstigen den unentdeckten Ladendiebstahl. An der aktuellen Untersuchung des EHI zum Thema Inventurdifferenzen beteiligten sich 122 Unternehmen mit insgesamt über 12000 Verkaufsstellen, die einen geschätzten Gesamtumsatz von rund 47 Milliarden Euro repräsentieren. Die Untersuchung wurde unterstützt vom Hauptverband des Deutschen Einzelhandels (HDE).

Kontakt: www.ehi.org, www.hde.de

Verwandte Themen
Die häufigsten Gründe für die Rücksendung sind die falsche Größe und fehlerhafte Produkte. (Bild: Christian Schröder/Pixabay)
Beim Onlineshopping geht jeder zehnte Kauf zurück weiter
Der Digitalverband Bitkom stellt eine Langzeitstudie vor, in der er zum Ergebnis kam, dass bis 2024 663.000 IT-Fachkräfte in Deutschland fehlen werden. (Bild: QuBE-Projektion des Bundesinstitut für Berufliche Bildung/ Eigene Hochrechnungen/ Projektionen)
Mangel an IT-Fachkräften droht sich zu verschärfen weiter
Laut einer Befragung des Digitalverbands Bitkom will eine Hälfte Routinearbeiten an die KI abgeben, die andere Hälfte lehnt das ab. (Bild: Shutthiphong Chandaeng/iStock/Getty Images)
Beschäftigte sind geteilter Meinung beim Einsatz von KI weiter
Christian Haeser, Geschäftsführer des Handelsverbandes Wohnen und Büro (HWB)
HWB informiert über Verordnung zur entwaldungsfreien Lieferkette weiter
Rund 400 Aussteller zeigen auf der Learntec die neuesten Technologien für den Lernalltag. Die Halle 1 widmet sich dem Corporate Learning. (Bild: Messe Karlsruhe / Lars Behrendt)
Learntec ist Schauplatz für Innovationen weiter
Trotz der angespannten Weltlage und der gesamtwirtschaftlichen Eintrübung zeigt sich der Bitkom-ifo-Digitalindex robust und steigt im März um 4,8 Punkte auf nun 6,4 Punkte. (Bild: Bitkom)
Digitalwirtschaft wieder optimistischer weiter