Umfrage im Einkauf: Industrie leidet unter Lieferverzögerungen und -ausfällen
- 23.04.2020
- Monitor
- red.
Die aktuellen Herausforderungen für industrielle Einkäufer, Logistiker und Supply Chain Manager sind weiterhin groß: 63 Prozent der vom Bundesverband Materialwirtschaft und Einkauf (BME) befragten Einkäufer haben derzeit mit Lieferverzögerungen zu kämpfen, der Anteil an Lieferausfällen liegt bei 22 Prozent. Die Beschaffung von Schutzausrüstung für das eigene Unternehmen ist eine große Herausforderung. „Mittlerweile handelt es sich um ein kritisches Gut, da bei einem Scheitern der Beschaffung die Stilllegung der Produktion droht“, so Olaf Holzgrefe, Leiter International des BME.
Italien sei weiterhin das Sorgenkind der Einkäufer. „Einzig Unternehmen mit Systemrelevanz haben hier noch Optionen“, heißt es beim BME. Als Herausforderung sehen die Einkäufer darüber hinaus neben Frankreich auch Spanien; allerdings dürfte sich dort die Lage durch das Wiedereröffnen vieler Produktionsstätten auf der iberischen Halbinsel bald etwas entspannen.
Abgesehen von Lieferverzögerungen normalisiere sich die Situation auf dem chinesischen Beschaffungsmarkt wieder langsam. Die Lage im Beschaffungsmarkt Indien sowie im Absatzmarkt USA verschärfe sich hingegen aktuell. Im internationalen Lieferverkehr sind nach Angaben des BME neben den Produktionskapazitäten in der Region die Fracht- und Transportkapazitäten das dominierende Thema. „Transportkapazitäten in der Luftfracht sind knapp. Die Preise haben massiv angezogen“, berichtet Carsten Knauer, Leiter Logistik und Supply Chain Management des BME.
Kontakt: www.bme.de