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Verbraucher widerstehen Pessimismus

Das Konsumklima setzt laut den Ergebnissen der GfK-Konsumklimastudie für Januar seine stabile Entwicklung, wenn auch auf niedrigem Niveau, fort.

Trotz Finanz und Konjunkturkrise kann die Anschaffungsneigung im Januar zulegen. Die Einkommens- und Konjunkturerwartung müssen dagegen Einbußen hinnehmen. Der Gesamtindikator prognostiziert nach revidiert 2,2 Punkten im Januar für Februar ebenfalls einen Wert von 2,2 Punkten. Laut der Marktforscher hat sich die Konjunkturerwartung mit einem Minus von 0,5 Punkten nur minimal verschlechtert. Aktuell weist die Konjunkturstimmung einen Wert von -32,9 Punkten auf. Damit wird das Rekordtief von Ende letzten Jahres noch einmal leicht unterschritten. Die ständig revidierten Prognosen zur wirtschaftlichen Entwicklung in Deutschland haben die Konjunkturaussichten der Bundesbürger negativ beeinflusst. Einbrechende Exportmärkte, eine stark rückläufige Produktion und vor allem sinkende Neuzulassungen bei Pkws sorgen dafür, dass die deutsche Wirtschaft in diesem Jahr in einer tiefen Rezession gesehen wird. Auch die Einkommenserwartung der Verbraucher muss im Januar zum zweiten Mal in Folge Einbußen hinnehmen. Der Indikator verliert aktuell gut 5 Punkte und weist nun -20,5 Zähler auf. Mit einem Anstieg der Arbeitslosigkeit wächst bei den Beschäftigten auch wieder die Angst vor einem Jobverlust. Folglich beurteilen mehr Bürger die Einkommensaussichten wieder pessimistischer. Auch kann die momentan gesunkene Inflationsrate, die stärkend auf die Kaufkraft wirkt, dieser Angst nicht wirksam begegnen.

 Anschaffungsneigung: deutlicher AnstiegIm Gegensatz zur Einkommenserwartung setzt die Anschaffungsneigung ihren Erholungskurs auch zu Beginn des neuen Jahres unbeirrt fort. Der Indikator macht im Januar mit einem Plus von knapp 22 Punkten sogar einen kräftigen Sprung nach oben. Aktuell weist er 15,5 Zähler auf und liegt damit deutlich im positiven Bereich über seinem langjährigen Durchschnittswert von 0 Punkten. Damit ist die Anschaffungsneigung zum ersten Mal seit August 2007 wieder positiv. Der wesentliche Grund für die spürbare Besserung der Konsumneigung liegt im nachlassenden Preisdruck der vergangenen Monate. Seit im September 2008 die Rohölpreise und damit auch die Benzin- und Heizölpreise ihren Höhepunkt überschritten hatten und deutlich zurückgingen, sanken auch die Inflationswerte deutlich.

Inwieweit der Konsum in diesem Rezessionsjahr positiv auf die Wirtschaft wirken kann, wird laut GfK in erster Linie davon abhängen, wie stark die Krise den Arbeitsmarkt belasten wird. Jedoch können auch weitere Faktoren dabei helfen, den Konsum zumindest nicht allzu stark zu belasten. Die Inflationsrate wird voraussichtlich niedrig bleiben und damit die Kaufkraft der Verbraucher stützen. Der Jahreswirtschaftsbericht der Bundesregierung geht von einem Anstieg der Preise in diesem Jahr in Höhe von 0,5 Prozent aus. Zudem werden wahrscheinlich vor allem in der ersten Jahreshälfte 2009 noch die guten Tarifabschlüsse aus dem vergangenen Jahr ihre Wirkung zeigen und die realen Einkommen steigen lassen. Laut der Marktforscher dürften auch von dem kürzlich beschlossenen Konjunkturpaket II in diesem Jahr weitere Impulse für die Verbraucher ausgehen. Da die einbrechenden Exporte mit Hilfe der Binnennachfrage nur teilweise kompensiert werden können, können diese Maßnahmen einen möglichen Konjunktureinbruch zwar nicht vollkommen verhindern, aber zumindest abmildern.

Kontakt: www.gfk.de

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