Bürogerätemarkt unter Druck
- 28.02.2013
- Monitor
- Michael Smith
Tintenstrahldrucker, die besonders stark für den privaten Konsum genutzt werden, verlieren in einzelnen Märkten zweistellig. Hier kommt besonders die in manchen Ländern noch stark ausgeprägte Kaufzurückhaltung der Verbraucher zum Tragen. Geräte mit Lasertechnologie schlagen sich etwas besser, sind aber ebenfalls von rückläufiger Nachfrage und sinkenden Wachstumsraten betroffen. Multifunktionsgeräte können ihr Umsatzniveau zumindest zum Teil halten, geraten aber ebenfalls zunehmend unter Druck. Diese Entwicklungen hinterlassen auch Spuren im Zubehörgeschäft. In der Folge sinkt die Nachfrage nach Tintenkartuschen wie Lasertonern.
Große Differenzenauf Länderebene
Das Umsatzvolumen im westeuropäische Markt für Bürogeräte und Verbrauchsmaterialien, zu dem neben Druckgeräten und Supplies noch andere Produktgruppen gehören, sank im vierten Quartal 2012 somit auf 4,1 Milliarden Euro. Das auf Jahresbasis erzielte Volumen verzeichnet mit 15,5 Milliarden Euro ein Minus von drei Prozent verglichen mit 2011. Auf Länderebene gibt es, laut den Marktforschern, zum Teil große Differenzen zwischen dem von der Wirtschaftskrise besonders betroffenen Süden und den nördlichen Staaten, die vergleichsweise gut da stehen. So erzielen die im GfK Temax Westeuropa beobachten Länder Österreich, Belgien, Frankreich und Schweden sogar leichte Wachstumsgewinne. Angekündigte Neuheiten im Druckgeräte-Bereich lassen nach Ansicht der Marktforscher jedoch auf eine bessere Entwicklung in diesem Jahr hoffen.
TK- und IT-Markt mit profitablen Zugpferden
Ein anderes Bild ergibt sich bei der bei der Betrachtung des gesamten Elektrogerätemarkts. Dieser steigert seinen Umsatz im vierten Quartal 2012 um ein Prozent auf 56,3 Milliarden Euro. Das Umsatzvolumen im Jahr 2012 beläuft sich auf 190,7 Milliarden Euro. Das bedeutet ein leichtes Plus von 0,2 Prozent verglichen mit dem Vorjahr. Spitzenreiter beim Wachstum aller im GfK Temax Westeuropa beobachteten Sektoren ist Telekommunikation. Smartphones bleiben der Motor der Branche und sorgen sowohl im vierten Quartal 2012 wie auch im Jahresverlauf für zweistellige Umsatzzuwächse.
Mit einem Umsatz von 18,2 Milliarden Euro im vierten Quartal sowie ein Gesamtvolumen von 59,4 Milliarden Euro legt auch das Segment Informationstechnologie im Jahr 2012 zu. Das über das Jahr generierte Plus beträgt 3,9 Prozent. Getrieben wird die Entwicklung durch das signifikante Wachstum im Bereich ultradünne Notebooks und Media Tablets. Getragen von weiteren Neuheiten und erhöhtem Services-Bedarf erwartet GfK auch in diesem Jahr eine anhaltend positive Entwicklung im IT-Markt. Während der Fotomarkt mit einem leichten Plus von 1,2 Prozent ein durchwachsenes Jahr verzeichnete, fehlt der Unterhaltungselektronik ebenso wie dem Bürogerätemarkt derzeit ein profitables Zugpferd, das für positive Wachstumsraten sorgt. Mit einem Gesamtumsatz von 37,9 Milliarden Euro verzeichnete der Markt für Unterhaltungselektronik einen Rückgang von 10,4 Prozent verglichen mit dem Vorjahr.
Vorsichtiger Optimismus für 2013
2012 müsse im Rückblick als schwieriges Jahr gewertet werden, resümieren die Analysten, die im minimalen Umsatzwachstum ein insgesamt solides Ergebnis sehen. Vorausgesetzt, die Krise eskaliere nicht noch einmal, sei für den westeuropäischen Markt für technische Gebrauchsgüter vorsichtiger Optimismus für das Jahr 2013 durchaus angebracht, heißt es aus Nürnberg.
Kontakt: www.gfktemax.com