Studie: Wirtschaftskraft der Landkreise
- 29.12.2011
- Monitor
- Werner Stark
Südbayern bleibt damit das Maß aller Dinge beim „Money“-Kreistest, bei dessen aktueller Auflage Daten aus den Basisjahren 2009 und 2010 zugrunde liegen. In einem Radius von rund 100 Kilometern rund um München tummeln sich 13 der besten 30 Landkreise und Städte. Zudem kommen unter den Top 10 sieben aus Bayern, darunter die ersten vier mit Pfaffenhofen a. d. Ilm gefolgt von München Stadt, Erding und München Kreis, zwei aus Hessen (Darmstadt und Main-Taunus-Kreis) und einer aus Baden-Württemberg (Karlsruhe Stadt).
Als äußerst robust in der zurückliegenden Rezession erwies sich auch Südhessen. Die Tatsache, dass die Region stark von der Finanzbranche in Frankfurt am Main geprägt ist, gereichte offenbar nicht zum Nachteil. Im Bundesländer-Ranking ist Hessen inzwischen die Nummer eins. Platzierten sich im Vorjahres-Ranking nur zwei Kreise aus dem Rhein-Main-Raum unter den Top 30, sind es in diesem Jahr sieben. Hessen rückte damit von Rang vier auf Platz eins des Bundesländer-Rankings vor, das auf der durchschnittlichen Platzierung aller Kreise des jeweiligen Landes basiert. Auch das vermeintlich strukturschwache Schleswig-Holstein machte hier einen kräftigen Sprung nach vorn. Die weniger starke Abhängigkeit vom verarbeitenden Gewerbe erwies sich als Vorteil in der Krise. In keinem Kreis im Norden schrumpfte das BIP 2009 auch nur annähernd so stark wie im Bundesdurchschnitt. Anders in Baden-Württemberg. Im Bundesland mit dem höchsten Anteil an Industriebeschäftigten und dem höchsten Industrieanteil am Bruttoinlandsprodukt machte sich ider Rezession am stärksten bemerkbar. Die durchschnittliche Platzierung aller Kreise sackte im aktuellen Ranking zum Vorjahr um 43 Plätze ab. Das BIP brach 2009 um 5,7 Prozent ein. Im Landkreis Böblingen schrumpfte es sogar um elf Prozent. 2007 war die Wirtschaftsleistung noch um 17,9 Prozent nach oben geschnellt.
Kontakt: www.money.de/landkreistest