Bürowirtschaft spürt Nachfrageschub
- 31.01.2011
- Monitor
- Werner Stark
Die PBS-Ladengeschäfte konnten 2010 nicht zuletzt durch ein gutes Vorweihnachtsgeschäft ein Umsatzplus von 1,5 Prozent erreichen und lagen damit über den Umsatzergebnis vieler anderer Handelssparten. Der absolute Spartenumsatz betrug damit 3,12 Milliarden Euro. Das PBS-Streckengeschäft, also das Büromaterial-Geschäft mit gewerblichen Endkunden, profitierte von der hoch gehaltenen Zahl an Beschäftigten. Der stark anziehende Export sorgte darüber hinaus für weitere Beschäftigungseffekte im Back Office, so dass der Verbrauch an Büromaterial deutlich stieg und sich in einem erhöhten Umsatz von plus 6,1 Prozent bemerkbar machte. „Dieser Anstieg kommt hauptsächlich aus dem Geschäft mit den gewerblichen Großabnehmern, die im Jahr 2009 ihre Einkäufe in zweistelliger Höhe reduziert hatten“, erläutert der BBW-Präsident Ulf Ohlmer auf der Presseveranstaltung in Frankfurt. Der davon nicht so stark betroffene, gut aufgestellte bürowirtschaftliche Fachhändler hat die Marktanteilsgewinne in 2009 nicht nur halten, sondern 2010 weiter ausbauen können. In absoluten Zahlen setzte der Streckenhandel im Jahr 2010 4,39 Milliarden Euro um.
Die Büroeinrichter konnten das Umsatzniveau stabilisieren, ein gegenüber 2009 gleichbleibender Umsatz von 1,74 Milliarden Euro ist eine nur bedingt erfreuliche Meldung. Einerseits fehlen der Branche damit weiterhin die im Jahr 2009 weggebrochenen Umsätze. Andererseits war die optimistische BBW-Prognose 2010 von minus fünf Prozent ausgegangen, befürchtet wurden sogar größere Verluste. Demgegenüber schreibt die Sparte Druck, Kopie und IT-Ausstattung seit Ende des dritten Quartals im Umsatzvergleich wieder schwarze Zahlen. Bis zum Jahresende 2010 konnte ein kumuliertes Umsatzplus von sechs Prozent aufgebaut werden.
Für 2011 erwartet der BBW im Bereich PBS-Ladengeschäft ein Wachstum von zwei Prozent, das überwiegend nicht von branchennahen Produkten getragen wird, sondern aus dem Accessoire-Bereich kommen soll. Im PBS-Streckenhandel sei ein nochmaliges Plus von drei Prozent möglich. Bei Druck und Kopie sei die Zeit ideal für die händlerseitige Vermarktung von Managed Print Services (MPS), die durch neue Gerätesteuerungen auch für den Kunden einen echten Mehrwert bringen und Kosten sparen soll. Eine Abflachung der Zuwachskurve sei auch hier wahrscheinlich, vor allem, weil das Umsatzloch 2009 nicht sehr groß war und der Nachholbedarf ausgeschöpft sein wird. Die Büroeinrichtung soll sich weiter gegen Vorjahr erholen. Dennoch werde das Jahr 2011 wegen der benötigten Liquidität und wegen noch nicht akquirierter Anschlussaufträge nach der ersten Nachholwelle 2010 schwierig.
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