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Die richtige Zeit, neue Wege zu gehen - Teil 2

2009 war kein einfaches Jahr für die meisten Branchenakteure. Wie sind die Erwartungen für 2010? In Ergänzung zum Top-Thema unserer Januar-Ausgabe finden Sie hier die Statements der Lieferanten.

Die Fragen:

1. Die Konjunkturkrise hat 2009 auch in der PBS-Branche ihre Spuren hinterlassen - wenn auch mit unterschiedlicher Intensität. Welche generellen Veränderungen erwarten Sie auf Lieferanten-, Großhandels- und Handelsseite in 2010?

2. Welche Strategie verfolgt Ihr Unternehmen/Ihre Kooperation, um im Markt weiter punkten zu können?

Statements der Lieferanten:

Peter Friedrich, Staedtler in Nürnberg:

Peter Friedrich
Peter Friedrich

1. Der Großhandel war zweifellos der Gewinner des Jahres 2009 - und er wird es im nächsten Jahr wohl bleiben. Der gewerbliche Sektor hängt am Tropf vieler Großunternehmen und wird sich nur mit ihnen erholen, aber hier schimmert 2010 nur ein kleines Licht am Horizont. Ladengeschäfte müssen mehr denn je mit der Kunst der Verführung ihre Kunden bei der Stange halten, denn bei wachsender Arbeitslosigkeit drohen hier Einbrüche. Je nach Produktmix und Markenstärke müssen sich auch die Hersteller auf ein Jahr neuer Herausforderungen einstellen.

2. Lassen Sie sich von unseren Neuheiten auf der Paperworld überraschen. Neben dem erweiterten Wopex-Sortiment aus dem „Biowerkstoff des Jahres 2009“ bieten wir unseren Kunden mit dem neugestalteten Kreativsortiment einen weiteren wichtigen Baustein für ein hochwertiges Angebot an Markenartikeln. Zusätzlich werden attraktive Neuheiten von Henkel dem Handel wichtige Impulse für Neugeschäfte liefern. Diese Produktoffensive werden wir werblich zum Nutzen des Handels flankieren.

Sven Schneller, Herma in Filderstadt:

Sven Schneller
Sven Schneller

1. Ich glaube, die Krise ist noch nicht ausgestanden. Natürlich gibt es manche vorsichtige Anzeichen für Besserung, aber ist diese Entwicklung wirklich nachhaltig? Wir beobachten mit Sorge das real existierende Problem der Kreditklemme. Als Mittelständler mit einer hohen Eigenkapitalquote sehen wir das für unser eigenes Haus derzeit zwar noch recht gelassen. Aber gerade für viele Groß- und Fachhändler wird es nicht einfach werden, dringend notwendige Investitionen zu tätigen und ausreichende Liquidität sicherzustellen. Der Konzentrationsprozess wird sich auf Handelsseite deshalb fortsetzen. Wer allerdings eine klare Strategie verfolgt, seine Prozesse optimiert und die richtigen Partner findet, der kann auch aus dieser Krise gestärkt hervorgehen.

2. Wir legen einen starken Fokus auf A4-Etiketten - und tun alles, damit unsere Handelspartner erfolgreich arbeiten können. „Let’s stick together“, unser Messemotto 2010, bringt diese Strategie plakativ auf den Punkt. Wir haben mit dem PremiumShop ein einzigartiges Präsentationsmodul geschaffen. Die Officer sind ein unschlagbares Tool, um Endanwender selbst für ein Thema wie Etiketten zu interessieren. Unser EtikettenAssistent Online ist preisgekrönt. Es sind nur einige Beispiele: Aber all das zahlt sich aus. Im schwierigen Jahr 2009 konnten wir gemeinsam mit unseren Handelspartnern in diesem Bereich wachsen. Zur Paperworld 2009 hatten wir einiges versprochen. Zur Paperworld 2010 haben wir unsere Handelspartner selbst gefragt, was wir gehalten haben. Auf dem neuen Herma-Stand gibt es die Antworten.

Hubert Haizmann, Krug & Priester in Balingen:

Hubert Haizmann
Hubert Haizmann

1. Im Durchschnitt lag der Umsatzrückgang in unserer Branche bei knapp zehn Prozent, wobei Firmen mit starkem Inlandsgeschäft im Konsum- und Schulbereich noch ganz gut abgeschnitten haben. Hersteller wie wir mit hohem Exportanteil haben deutlich höhere Einbussen, wobei unser Inlandsgeschäft wesentlich geringere Rückgänge zu verzeichnen hatte als der Branchendurchschnitt. Für das Jahr 2010 überwiegt zwar Optimismus, aber ich gehe davon aus, dass das Geschäft in Deutschland eher schwieriger werden wird und im Ausland wieder etwas aufgeholt werden kann. Ich denke dabei speziell an die Märkte mit den größten Einbrüchen in 2009 wie Spanien, Osteuropa, Russland und die USA. Im Bereich des Groß- und Fachhandels dürfte meiner Meinung nach das Thema Finanzierung nächstes Jahr für viele Unternehmen sehr kritisch, teilweise sogar existenzbedrohend werden. Andererseits tun sich für den Handel viele innovative Expansionsmöglichkeiten auf und ich denke nur einmal an die immensen Zuwächse im Online-Business.

2. Bereits im Januar präsentieren wir auf der Paperworld unsere neuen Produkte und Produktverbesserungen einem breiten Fachpublikum. Als Platin-Sponsor für das Insider-Programm der Frankfurter Messe hoffen wir, so viele deutsche Fachhändler wie möglich auf unseren Stand zu bekommen. Für unsere zahlreichen großen Profipartner und internationalen Kunden halten wir ebenfalls neue Vertriebskonzepte zur Ausschöpfung von Potenzialen in Nischenmärkten bereit. Noch stärker stellen wir die Partnerschaftsbeziehung zu unseren Händlern und Agenten in den Mittelpunkt und legen noch mehr Wert auf die Qualität und Langlebigkeit unserer Produkte gepaart mit bestmöglichem After-Sales-Service. Die Rahmenbedingungen der Märkte können wir nicht beeinflussen und so glauben wir, dass die Finanzkrise noch einige Probleme bereiten könnte in 2010. Wir sind aber fest davon überzeugt, dass wir in allen Bereichen, angefangen von der Produktion, der Beschaffung bis hin zur Entwicklung, dem Marketing und dem Vertrieb und natürlich der Logistik sehr gut aufgestellt sind, um den Herausforderungen zu begegnen.

Arno Telkämper, Pelikan in Hannover:

Arno Telkämper
Arno Telkämper

1. Die Schätzungen der Bundesregierung gehen für 2010 von einem leichten Wachstum aus, getrieben durch vermehrte Exportaktivitäten. Wie sich der private Konsum darstellt, hängt maßgeblich von der Entwicklung der Arbeitslosigkeit ab. Bei einer steigenden Zahl der Arbeitslosen dürfte der private Konsum zurückgehen. Die Folge sind rückläufige Umsätzen bei allen Industriekollegen und Handelspartnern, die ihren Fokus auf der Zielgruppe privater Endkunde haben. Der gewerbliche Bürobedarf wird sich 2010 auf dem niedrigeren Niveau von 2009 stabilisieren und eventuell wieder leicht ansteigen.

2. Wir erwarten für unser Geschäft ein leichtes Wachstum in den Kategorien Schule und Druckerzubehör und stabile Umsätze im gewerblichen Bürobedarf. Man muss hier zwei Aspekte sehen: Zum einen punkten wir in 2010 wieder mit neuen Produkten und attraktiven Promotionen in allen Produktbereichen. Ein Highlight ist sicherlich der Pelikano, der sein 50-jährigen Geburtstag feiert und sich in völlig neuem Design präsentiert. Natürlich dürfen sich Handel und Endkunde auch in den anderen Produktkategorien auf tolle neue Produkte freuen. Auf der anderen Seite ist die Betreuung unserer Handelspartner ein wichtiger Aspekt. Für Pelikan gilt hier vom Generalisten zum Multi-Spezialisten: Seit Januar 2009 erfolgt bei uns die Ausrichtung nach Vertriebswegen - ganz nach dem Motto „One face to the customer“. Mit dem Channel-Management orientieren wir uns verstärkt an den unterschiedlichen Bedürfnissen und Anforderungen der einzelnen Vertriebswege und deren Endkunden. Damit können wir zielgerichteter auf die Bedürfnisse unserer Kunden reagieren. Im Rückblick und nach rund einem Jahr Erfahrung kann ich sagen, dass diese Orientierung und Fokussierung auf die Vertriebswege ein voller Erfolg ist: Verkürzte Entscheidungswege und nur ein Ansprechpartner sind zwei entscheidende Vorteile für unsere Kunden. Zudem erlaubt uns dieser Ansatz eine effiziente Erfüllung der Wünsche seitens des Handels, aber auch seitens der Endkunden. Das positive Feedback unserer Handelspartner gibt uns hier Recht.

Rolf Schifferens, Faber-Castell in Stein:

Rolf Schifferens
Rolf Schifferens

1. Die weltweite Finanzmarktkrise hat insbesondere die exportorientierten Unternehmen stark getroffen. Im Jahr 2009 waren, anders als in den Vorjahren, die Deutschlandumsätze im Privatbereich Schreibwaren die Stütze des Geschäfts. Die Umsätze beim gewerblichen Bürobedarf waren dagegen rückläufig. Die Wirtschaftsforscher sind sich aber einig, dass die privaten Verbraucher im kommenden Jahr aufgrund der sich voraussichtlich verschlechternden Lage auf dem Arbeitsmarkt weniger konsumfreudig sein dürften. Die meisten PBS-Markenfirmen erwarten für 2010 eine Entwicklung auf Vorjahresniveau mit leichter Wachstumstendenz. Für 2010 sieht Faber-Castell aber gute Chancen für die starken und innovativen Marken, sich gegenüber No-Names, Handelsmarken und Billigimporten zu profilieren, um den Endverbrauchern Sicherheit und Orientierung zu bieten.

2. Faber-Castell wird auch 2010 weiter seine langfristige Strategie verfolgen, um mit neuen, innovativen Produkten, hochwertigen Präsentationen im Handel und verstärkter Endverbraucheransprache Kaufimpulse zu erzeugen und damit die Nachfrage im Handel zu stärken. Auf der Paperworld werden wir dies umfassend demonstrieren.

Jürgen Walker, HSM in Frickingen:

Jürgen Walker
Jürgen Walker

1. Viele der Marktteilnehmer haben sich im Jahr 2009 bereits einem kostenreduzierenden Konsolidierungsprozess unterzogen und sich auf ein möglicherweise ebenfalls schwächeres Umsatzjahr 2010 aufgestellt. Auf der Handelsseite wird leider die eine oder andere Insolvenz nicht zu vermeiden sein; auf Seiten der Hersteller ist ein verstärkter Wettbewerb zu erwarten.

2. Wir fokussieren uns weiter auf unser erfolgreiches Dienstleistungskonzept und werden die speziellen Dienstleistungen für die Handelskanäle weiter ausbauen. Auch unseren Vertriebsaußendienst werden wir weiter ausbauen, um die optimale Betreuung und Unterstützung des Fachhandels sowie des Fachgroßhandels gewährleisten zu können. Darüber hinaus werden wir neue, leistungsstarke Produkte auf den Markt bringen, die dem Endkunden echten Mehrwert bieten und die den Handel, in Verbindung mit seiner Beratungsleistung, als professionelle Lösungsanbieter auftreten lassen. Auch bei diesen Geräten setzen wir weiter auf den Standort Deutschland - hochwertige Produkte made in Germany.

Die Statements aus dem Handel und den Kooperationen finden Sie im Top-Thema der Januar-Ausgabe.

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