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„Die Großen machen das Geschäft"

Udo Böttcher, Vorstand Büromarkt Böttcher AG in Jena
Udo Böttcher, Vorstand Büromarkt Böttcher AG in Jena

Die Branche steht mitten im Veränderungsprozess. Wie beurteilen Sie die Entwicklung in 2015?
2015 wird für uns eines der erfolgreichsten Jahre werden. Wir werden das Jahr mit einem überproportionalen Umsatzwachstum abschließen. Geplant war ein Zuwachs von 15 bis 20 Millionen Euro, erreichen werden wir rund 40 Millionen Euro – und dies, obwohl wir unsere Werbung für Printmedien um 30 bis 40 Prozent reduziert und dafür weiter in Online-Marketing investiert haben. Trotz hoher Ausgaben für Logistik, Manpower und Online-Marketingmaßnahmen wird das EBIT des Firmenverbunds Böttcher exorbitant hoch ausfallen. Aufgrund der Zunahme der täglich eingehenden Aufträge musste die Logistikanlage erweitert werden; unter anderem wurde in eine dritte Kartonverschließmaschine investiert. Die Kosten dafür beliefen sich auf etwa eine Million Euro. Nächstes Jahr sollen weitere Investitionen in Höhe von 700 000 Euro getätigt werden, um weiteres Wachstum zu generieren. Was die Branche betrifft, rechnen wir damit, dass gerade im Bereich E-Commerce „die Großen das Geschäft machen“, denn wer online mitmischen will, benötigt für Online-Werbung viel Kapital, was sich letztendlich nur die großen Unternehmen leisten können mit einer gut funktionierenden eigenen Logistik.  

Wie sind Ihre Erwartungen für 2016 ?
Für 2016 planen wir einen Umsatzzuwachs von mindestens 25 bis 30 Millionen Euro. Bei optimalem Verlauf können wir beim Umsatz realistisch sogar zwischen 35 und 45 Millionen Euro erreichen. In puncto Branchenentwicklung ist es schwierig, Aussagen zur zukünftigen Konjunktur zu treffen. Wir können keine Prognosen abgeben, denn auf Grund der aktuellen internationalen Geschehnisse ist die Zukunft der Branche nur schwer vorhersehbar. Wir gehen aber davon aus, dass die PBS-Branche auch in 2016 wieder ein Umsatzwachstum verzeichnen wird. Unter anderem auch durch die Preissteigerungen der Lieferanten in 2015, die aufgrund des schwachen Euros gegenüber dem Dollar vollzogen worden sind. Ein immer wiederkehrendes Problem sind die kleinen Garagenverkäufer, die Artikel von den Großhändlern beziehen, extrem günstig verkaufen und damit den Markt kaputt machen. Aufgrund unserer langjährigen Erfahrung im Internetgeschäft können wir dem aber sehr gut entgegentreten. Denn auch 2016 wird nicht der günstigste Preis das Wichtigste im Internet sein, sondern andere Instrumente, wie guter Service und Dienstleistung. Nur wenn der Kunde mit dem Gesamtpaket zufrieden ist, wird er wieder kaufen und somit zum Stammkunden werden. Das ist die größte Herausforderung, und das erfordert nicht nur viel Kapital, sondern insbesondere auch gut ausgebildetes, motiviertes Fachpersonal.

www.bueromarkt-ag.de