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Es wird spannend bleiben

Thomas Veit, Geschäftsführer Soft-Carrier in Trierweiler
Thomas Veit, Geschäftsführer Soft-Carrier in Trierweiler

Die Branche steht mitten im Veränderungsprozess. Wie beurteilen Sie die Entwicklung in 2015? 
Es ist ja nicht neu, dass ich für unsere Branche eine Konsolidierungsphase mit mächtigen Verwerfungen seit längerem erwarte. Rückläufige Umsätze durch strukturelle Veränderungen gewerblicher Prozesse, ebenso aber auch im privaten Umfeld unserer Kunden, führen nun einmal zu weniger Papier. Jegliche Form der Digitalisierung setzt sich durch. Die letzten Umfragen zur Einholung der Bestätigung, dass die Einzelhändler doch einen papiertragenden Katalog zum Zwecke der Kundenbetreuung fordern, nötigen den Insidern im Geschäft letztlich doch nur noch ein müdes Lächeln auf die Lippen. In 2015 haben wir doch nun alle verstanden, dass es weiterhin einen traditionellen Fachhandel geben wird, ob stationär oder als serviceorientierten Berater und Verkäufer in der Strecke. Und die dann doch eines brauchen: Online und Digitalisierung. Für die Beschaffung, die Orientierung, die Kommunikation, ihre Prozesse, Archive und um bei ihren Kunden technologisch nicht den Anschluss zu verlieren. Eines bleibt aber klar, Produkte ändern sich. All diese Entwicklungen werden in 2015 mehr als nur nebulös wahrgenommen, sie sind nicht mehr nur die Visionen einzelner, zuvor verspotteter Spinner, vielmehr zeigen diese Entwicklungen klare Linie. Entsprechend volatil nehmen wir die Entwicklungen im Bestellverhalten unserer Kunden und deren Abnehmer deutlich wahr.

Wie sind Ihre Erwartungen für 2016?
In 2016 werden viele Strukturen, die wir in 2015 zu erkennen glaubten, deutlicher die zuvor beschriebenen Trends zeigen. Strukturelle Anpassungen werden etliche Unternehmen dann zu Anpassungen zwingen. Wir glauben nicht, dass alle Marktteilnehmer der Branche erhalten bleiben. Sowohl Hersteller als auch etliche Teilnehmer im Handel werden auf der Strecke bleiben. Hier kann ich immer nur wieder darauf hinweisen, wer gesund ist und kann, der sollte die Form von Kooperation und Fusion anstreben, um dem Marktdruck mit eigener Stärke begegnen zu können. Eines wird uns alle überraschen. Viele unserer Handelskollegen auf allen Stufen werden mit neuen Ideen und Konzepten ganz neue Wege finden und dem Druck des Marktes gerecht werden durch neue Sortimente und Serviceleistungen. Die Konjunktur in 2016 erwarten wir dazu als hinreichend stabil, zumindest in Deutschland, um dem Markt mit Fantasie den eigenen Erfolg abzutrotzen. Neue Produkte, unabhängiger werden vom traditionellen Geschäft ist eindeutig die Richtung. Wettbewerblich erwarten wir in 2016, dass alle um ihr Überleben kämpfen werden, möglichst noch Umsätze, möglicherweise zu Lasten ihrer Erträge, erwirtschaften wollen, wozu das auch immer gut sein mag, wenn nichts verdient wird. Insofern wird der Wettbewerb sicher deutlicher. Bedauerlicherweise verstehen viele Marktteilnehmer wohl nicht, dass eine Zusammenarbeit und ein Zusammengehen mit Kollegen, Marktbegleitern oder Wettbewerbern sinnvoll sein kann, um durch dann hoffentlich effizientere Strukturen schaffend die Reste des Marktes einsammeln zu können und sich dann um die zukünftige Entwicklung der eigenen unternehmerischen Tätigkeit zu kümmern. Es wird spannend bleiben oder wahrscheinlich noch sehr viel aufregender als in 2015.

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