„Vermutlich kommt keiner ungeschoren davon“
Die Branche steht weiterhin im Veränderungsprozess. Wie beurteilen Sie die Entwicklung in 2016 für das Branchenumfeld und für Ihr Unternehmen?
Das Branchenumfeld war positiv: Gute Geschäfte im Bürobedarf, Wachstum im Einrichtungsbereich und Preisverfall im Kopierer-Geschäft. Auch der Einzelhandel hat sich gut behauptet – trotz Amazon und rückläufiger Frequenz. Also: alles wie gehabt. Soennecken-intern hatten wir 2016 natürlich weitere Themen: Den Wegfall von Kaut-Bullinger können wir umsatz- und ergebnisseitig kompensieren. Soennecken wächst also auch ohne das ehemals zweitgrößte Mitglied. Dies ist vor allem darauf zurückzuführen, dass wir neue Mitglieder gewinnen konnten und zudem unser Lagerumsatz zweistellig wächst. Daher haben wir auch in unsere Logistik kräftig investiert und mit dem Autostore eines der modernsten Systeme in unserer Branche in Betrieb genommen. Was schmerzt ist die Tatsache, dass der Fachhandel -und damit auch die Soennecken eG - vom „Schwächeln“ der zwei internationalen Wettbewerber nicht stärker profitieren kann. Das ist eine unserer Aufgaben für 2017.
Wie sind Ihre Erwartungen für 2017?
Für 2017 erwarten wir keine wesentlichen Veränderungen – vorausgesetzt, die Konjunktur macht uns keinen Strich durch die Rechnung. Auch Amazon Business wird unsere Welt 2017 nicht verändern. Mittelfristig schätze ich das aber schon anders ein. Das im privaten Umfeld gelernte Einkaufsverhalten wird auch in die Betriebe einziehen und – unterstützt durch entsprechende Zusatzangebote – den Markt erheblich verändern. Welche Vertriebswege davon besonders betroffen sein werden, kann ich nicht einschätzen – vermutlich kommt aber keiner ungeschoren davon. Soennecken plant auch 2017 mit steigenden Umsätzen und konstanten Erträgen. Erfreulicherweise schenken uns immer mehr Fachhändler ihr Vertrauen und setzen vor allem auf unsere preisliche, logistische und technische Kompetenz. Es gibt also Grund zu Optimismus.
