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Gute Zeiten, schlechte Zeiten

Bei den Stempelmachern sind Krisenzeiten gute Zeiten. Wenn es in den Unternehmen nicht so rund läuft, wird umstrukturiert – und dann werden neue Stempel bestellt. Erfreulich für Hersteller wie die Stempelspirale.

Stempelspirale in Linden: Bei konstant hoher Nachfrage unterschätzen viele Fachhändler die Chancen des Produkts als ein guter Margen- und Frequenzbringer.
Stempelspirale in Linden: Bei konstant hoher Nachfrage unterschätzen viele Fachhändler die Chancen des Produkts als ein guter Margen- und Frequenzbringer.

Frank Werner hat schon viele Stempelmacher kommen und gehen gesehen. Der Obermeister der deutschen Flexografeninnung befasst sich seit dem 18. Lebensjahr mit dem Produkt Stempel und arbeitet bei der Stempelspirale, deren Inhaberin seine Frau, Brigitte Werner, ist. Die Stempelspirale produziert vom mittelhessischen Linden aus für Kunden deutschlandweit Stempel. Insgesamt neun Mitarbeiter erwirtschaften rund 1,7 Millionen Euro Umsatz pro Jahr.

Die vergangenen Jahre waren dabei nicht die schlechtesten. Auch Brigitte Werner hat beobachtet: „Unsere Branche tickt azyklisch. Wenn die Unternehmen unter Druck sind, wird mehr verändert, mehr umstrukturiert – und damit werden auch mehr Stempel benötigt.“ Was die Firmenchefin beschreibt, macht indes nur einen geringen Anteil des Geschäftserfolgs aus. Notwendig war zugleich die Offenheit für neue Geschäftsfelder.

Inzwischen verdient die Stempelspirale auch mit Schildern, Gravuren sowie Werbegestaltung ihr Geld.

Der Produzent ist dabei, nach der üblichen „Arbeitsteilung“ in der Stempel-Branche, auf die Kooperation mit Fachhändlern angewiesen. „Viele der Fachhändler aber unterschätzen das Produkt Stempel“, beschreibt Frank Werner ein weit verbreitete Einstellung im Einzelhandel. Oft herrsche die Meinung: das beratungsintensive Produkt koste vor allem Zeit. Dabei entgehe jedem Fachhändler mit dem Stempel eine gute Einnahmequelle, ein guter Margen- und Frequenzbringer, findet Werner.

Besuch bei der Stempelspirale: Die Teilnehmer der Verbandstagung der Flexografen nutzten die Gelegenheit zu einer Betriebsbesichtigung in Linden.
Besuch bei der Stempelspirale: Die Teilnehmer der Verbandstagung der Flexografen nutzten die Gelegenheit zu einer Betriebsbesichtigung in Linden.

Der Stempel steht im Schatten vielen anderer Produkte, hätte aber einen höheren Stellenwert verdient. Die Stempelspirale ist daher dazu übergegangen, die Verkäufer, Ladenmitarbeiter und Außendienstler der Fachhändler selbst zu schulen. Deren stärkeres Engagement für die Stempel schlägt sich in der Regel schnell in Verkaufserfolgen nieder. „Die Verkäufer stellen auf einmal fest, dass sich mit dem Stempelgeschäft gutes Geld verdienen lässt“, hat der Flexograf bei seinen Wiederverkäufern festgestellt – zu Schulungen hat das Unternehmen inzwischen immer öfter Mitarbeiter von Fachhändlern im Haus.

Und wie werden Stempel in Zukunft verkauft? Die Vorstellungen der Stempelspirale gehen über den reinen Online-Shop für Stempel hinaus. Obwohl man längst schon online bestellen kann, und dies auch immer stärker genutzt wird, sollen langfristig die Stempelshops direkt in den Ladengeschäften aufgestellt werden. Das heißt, der Kunde baut selbst oder mithilfe eines Verkäufers seinen Stempelabdruck und gibt alle erforderlichen Daten in die Maske ein. „Übertragungsfehler treten dann nicht mehr auf“, sagt der Stempelmacher, „der Kunde erhält exakt das, was er bestellt hat.“

www.stempelspirale.de

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