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Vom Handwerker zum Dienstleister

Die Anforderungen an den Stempelmacher wandeln sich. Heute produzieren die Flexografen neben Stempeln auch Schilder und werden zum Berater und Gestalter – nur ein Thema auf der Verbandstagung der Flexografen.

Wer neuerdings den Beruf des Stempelmachers erlernt, der startet eine Ausbildung als Mediengestalter Flexographie. Die neue Berufsbezeichnung gilt seit dem 1. August. „Der neue Name verdeutlicht, dass in der Flexografie-Branche in den vergangenen Jahren eine Sortiments- und Produktionserweiterung stattgefunden hat“, erklärte die Bundesinnung für das Flexografen-Handwerk, die an der Erarbeitung des neuen Berufsbildes maßgeblich mitgewirkt hat. Neben Stempeln produzieren die Flexografen längst auch Gravuren und Beschilderungen, Firmenschilder und Schaufensterbeschriftungen. Egal ob Stempel oder Beschriftung – alle diese Produkte verlangen Gestaltung, Grafik und Entwurf mit Software auf professionellem Niveau.

Flexografentagung 2011 in Marburg und Linden: Betriebsbesichtigung und Workshop bei Marburger Signier-Technik- Systeme
Flexografentagung 2011 in Marburg und Linden: Betriebsbesichtigung und Workshop bei Marburger Signier-Technik- Systeme

Es hat sich aber nicht nur der Name der Ausbildung geändert, auch die Inhalte wurden angepasst: Die technischen Neuerungen in der Branche werden nun ebenso berücksichtigt wie die ausgeweitete Produktpalette. Kerninhalte sind die Gestaltung und Grafik von Medienprodukten sowie die flexografiespezifischen Kenntnisse und Fähigkeiten rund um die Fertigung von Stempeln. Es wurden auch kaufmännische Inhalte wie Beratung und Verkauf in die Verordnung aufgenommen, denn der Mediengestalter Flexografie arbeitet als „Universal-Dienstleister“ im engen Kundenkontakt. Die Anforderungen in der Zwischen- und Gesellenprüfung wurden so überarbeitet, dass sie den veränderten Vorgaben entsprechen.

Austausch und Wissensvermittlung

Bei der 38. Tagung der Bundesinnung des Flexographenhandwerks haben sich die Mitglieder in Marburg und Linden nicht nur über die aktualisierte Ausbildung informiert, zu weiteren wichtigen Themen der Mitglieder gab es ebenfalls Vorträge.

In Zeiten der digitalen Datenübertragung via Stempelshop im Internet gehört auch die Datensicherheit zu einer der Aufgaben des Flexographen. Hierzu referierte Christian Schülke, selbstständiger Berater für Netzwerk- und Internetsicherheit. Er stellte die Angriffspunkte aus dem Netz dar und erklärte, wie man das Firmennetzwerk, die eigene Webseite oder Onlineshop- und Bezahlsysteme schützt.

Ein Dauerbrenner-Thema stellt nach wie vor die Frage der Nachfolge in Unternehmen dar. Der Unternehmensberater Reinhard Rau wies in seinem Vortrag darauf hin, wie wichtig es ist, bei der Firmennachfolge die Weichen frühzeitig zu stellen. Er ging zudem auf wichtige Grundlagen und notwendige Maßnahmen für einen reibungs- und stressfreien Firmenübergang ein.

Sich abheben und positiv auffallen durch „Guerilla-Marketing“

Den Themen Marketing und Außendarstellung widmete sich Heiko T. Ciesinski. Er plädierte für den durchgängig professionellen Auftritt, vom Kundenbrief, über E-Mails und Faxe bis zu den Visitenkarten des Unternehmens. „Sie erzeugen, unabhängig vom sachlichen Inhalt Ihres Schreibens, einen negativen oder einen positiven Eindruck“, betonte der Firmen-Coach. Jede Korrespondenz sage auch eine Menge über den Absender aus. Mit einem aussagekräftigen Brief oder einer Email könne man sich von der Flut langweiliger Briefe abheben.

Sich abheben, positiv auffallen – diese Maxime gilt auch für die Werbung im engeren Sinne. Zugleich muss Werbung bezahlbar sein, dieses Ideal streben von jeher alle Werbetreibenden an. Ciesinskis Anwort auf dieses Dilemma lautet „Guerilla-Marketing“. Der Referent illustrierte anhand von Beispielen, wie es in der Praxis aussehen kann und ermutigte die Teilnehmer dazu, ihre Kreativität für derartige Aktionen einzusetzen.

Sehr gut wurden die Workshops zu den Themenstellungen „Online-Shops und Suchmaschinenoptimierung“, „Der neue Personalausweis – Die Entsorgung birgt Chancen für die Stempelwelt“ und „Signiergeräte für vielfältige Anwendungen“ angenommen. Hier zeichneten die Firmen Trodat, Reiner und Marburger STS verantwortlich.

Das umfangreiche Weiterbildungsprogramm der Tagung wurde mit zwei Betriebsbesichtigungen – einmal bei der Stempelspirale in Linden sowie bei der Marburger Signier-Technik-Systeme – sowie einem Seminar zur Befestigungstechnik durch die Firma Adolf Würth abgerundet. Die Tagungsdokumentation auf CD-ROM kann von der Geschäftsstelle der Bundesinnung zum Preis von zehn Euro plus Steuer und Versand bezogen werden.

www.flexografie.de

www.bibb.de

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