BusinessPartner PBS

Stempelherstellung mit langer Tradition

Seit 100 Jahren im Familienbesitz ist das Kieler Traditionshaus der stempel, A. Dürmeyer. 1908 wurde der Betrieb von Anton Dürmeyer gegründet, heute führt ihn sein Enkel, der 50-jährige Flexografenmeister Dipl.-Ing. Martin Dürmeyer.

Das Ladenlokal am Wall in Kiel wurde 1913 von Anton Dürmeyer gekauft.
Das Ladenlokal am Wall in Kiel wurde 1913 von Anton Dürmeyer gekauft.

Das Ladenlokal am Wall in Kiel wurde 1913 von Anton Dürmeyer gekauft.Angefangen hat alles klein und bescheiden: Anton Dürmeyer, der als Wandergeselle in verschiedenen Stempelfabriken arbeitete, machte sich am 1. April 1908 in Kiel aufgrund der geringen und unregelmäßigen Lohnzahlungen selbständig. Aber bereits 1909 konnte er einen Gehilfen einstellen, der Betrieb wurde langsam vergrößert und überstand die Weltwirtschaftskrise ebenso wie zwei Weltkriege – wenn auch nicht ganz unbeschadet.

„Mein Großvater hatte Mitte der dreißiger Jahre richtig Ärger mit der NSDAP“, erzählt Martin Dürmeyer. „Er hat in seiner deftig bayrischen Art die Leute von der Partei aus seinem Laden geschmissen, als diese Plakate in sein Schaufenster hängen wollten.“ Das führte dazu, dass ihm eine Weile alle Aufträge der Stadt Kiel entzogen wurden. Das Ladenlokal wurde später bei einem Bombenangriff zerstört.

Nach der Rückkehr aus der Kriegsgefangenschaft stiegen die Söhne Richard und Georg sofort in den Betrieb ein. Über zehn Jahre wurde das Geschäft mit fünf Mitarbeitern in der Garage des Wohnhauses betrieben, danach stand ein Umzug in ein größeres Gebäude und eine Ausweitung des Betriebs an. Richard Dürmeyer eröffnete zusätzlich eine Klischeeanstalt, in der hochwertige Reproduktionen für den (gerade entstehenden) Offset-Druck sowie Fotosatz erstellt wurden. In den 60er Jahren entwickelte er in Zusammenarbeit mit dem Chemie-Riesen DuPont eine Methode zur Stempelherstellung, die ohne Bleisatz auskommt.

Anton und Margarete Dürmeyer bei der Arbeit. Das Foto entstand um 1957.
Anton und Margarete Dürmeyer bei der Arbeit. Das Foto entstand um 1957.

Anton und Margarete Dürmeyer bei der Arbeit. Das Foto entstand um 1957.„Die Stempelherstellung mit Hilfe lichtempfindlicher Kunststoffe, sog. Fotopolymere, hat mein Vater erfunden und diese als erster dafür genutzt“, so Martin Dürmeyer, „1972 hat er es auf der Flexografen-Tagung in Kiel vorgestellt, die Kollegen reagierten aber sehr skeptisch. Erst in den 80er Jahren kam dann der Durchbruch des Verfahrens.“

Ab 1988 werden die Stempel mit Computerhilfe gesetzt. Seit 1993 schließlich leitet Martin Dürmeyer das Geschäft, das seitdem „der stempel, A. Dürmeyer“ heißt. Gemeinsam mit Mathias Sünnwoldt führt Dürmeyer in Lübeck und Hamburg eine Stempelfabrik fort. Heute hat der Betrieb in Kiel vier Angestellte. Neben der Stempelherstellung setzt Martin Dürmeyer auch heute noch auf ein zweites Standbein: Sein Unternehmen produziert auch Flexodruckplatten, die beim Druck von Etiketten und Blisterverpackungen sowie von Briefumschlägen und Verpackungen eingesetzt werden.

www.stempel-duermeyer.de

Verwandte Themen
Optimierte Prozesse als Wettbewerbsfaktor (v.l.):  Manuel und Werner Franken im Neusser Logistikzentrum
Ganz nah dran am Fachhandel weiter
Die Eco-Acryl-Displays sind für kleine Regalelemente im Format 480 x 300 mm und für Standard-Meterregale im Format 970 x 300 mm erhältlich.
Qualität aus der Schweiz – auch in der Großfläche weiter
Den neuen „Leitz Icon“-Etikettendrucker kann man konventionell bedienen – oder per Smartphone.
Etikettendruck für das mobile Zeitalter weiter
Die i-Box ist mit ihrem puristischen Design ein Blickfang im Büro – und verrät ihre Funktionsweise erst auf den zweiten Blick.
Ablagesysteme: Box ist nicht gleich Box weiter
Herma bietet ein umfassendes Etiketten-Sortiment für alle handelsüblichen Ordner.
Ordneretiketten: „Nachfrage ist ungebrochen hoch“ weiter
Das aktuelle ColomPac-Sortiment umfasst mehr als 140 verschiedene Versandverpackungen.
Geschenk- und Versandkarton in einem weiter