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Stempel gehen neue Wege

Online-Stempelshops ebnen seit einigen Jahren neue Wege zwischen Handel, Stempelmacher und Endkunde. Die Shops werden immer ausgefeilter, individueller und bieten dem Fachhandel interessante Ansätze im Vertrieb.

Bild: Thinkstockphotos, iStockphoto, 136565969
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Das Internet hat das tägliche Leben revolutioniert – und auch die Stempellieferung spürbar verändert. Stempel zu bestellen ist, im Vergleich zu dem Prozedere noch vor zehn Jahren, schneller und einfacher geworden. Klar, mit dem alten Stempel zum Fachhändler gehen oder ein Fax schicken – das gibt es auch heute noch, viele Kunden beschreiten die herkömmlichen Wege. Doch in den vergangenen Jahren haben die Hersteller neue Ansätze entwickelt, sind weitere Bestellwege entstanden, wie der Kunde zum gewünschten Stempel kommt. Online-Stempelshops setzen sich immer mehr durch – ihre Vorteile sind auch für den PBS-Fachhandel von Bedeutung:

1. Mit einem Online-Stempelshop verringert sich der personelle Aufwand bei der Auftragsannahme durch den Fachhändler.

2. Über den Stempelshop sind neue Dienstleistungen im Stempelgeschäft möglich, die es früher nicht gegeben hat – wie etwa das Vorhalten von Mustervorlagen für Großkunden oder auf die Kundenbedürfnisse zugeschnittene, individuelle Stempelshops.

3. Bei der Bestellung über einen Stempelshop sieht der Kunde sofort, wie der Abdruck aussehen wird, er kann Größe und Schrift sofort prüfen und noch eigenhändig ändern.

Preis der Effizienz

Doch der Stempelshop erfordert auch die Mitarbeit des Endkunden. Er ist es nun, der Namen, Anschrift und Postleitzahl in vorgefertigte Masken eingeben muss. Das führt zu Fehlern: Während früher im Fachhandel bei der Aufnahme des Auftrags gleich ein Check stattfand, gehen die Stempel heute nahezu direkt in die Produktion beim Stempelhersteller. Die Zahl von Fehlern mag die gleiche sein, doch die Vertipper, Zahlendreher und irrtümlichen Einträge werden heute nicht mehr korrigiert und fallen daher erst beim Endkunden auf. Die Schnelligkeit eines Stempelshops senkt zwar den Prozessaufwand, fordert vom Fachhändler und Stempelhersteller aber auch mehr Kulanz beim Umgang mit Fehlern.

Beim Papierhaus Voss auf Sylt betreut Margerith Ben Rashed die Stempelaufträge schon seit vielen Jahren. Die Arbeit mit dem Amos-Stempelshop hat die Arbeitsprozesse für sie deutlich beschleunigt und das Programm gehört mittlerweile zu einer Selbstverständlichkeit im Arbeitsalltag: So erleichtert beispielsweise das Auftragsmanagement im Stempelshop die tägliche Arbeit. Sie nennt ein Beispiel: „Wenn ein Kunde seinen Stempelabdruck nicht dabei hat, können wir im System schnell nachschauen und den Auftrag wiederfinden. So ist der neue Auftrag schneller geschrieben, als wenn er komplett neu aufgenommen werden müsste.“

Für Stefan Doorn, einer der beiden Inhaber und Geschäftsführer von Büro Doorn in Frankfurt, sind die Stempel zwar nur ein „Randgeschäft“ – trotzdem und gerade deswegen erwartet er hier reibungslose Abwicklung vom Anbieter des Stempelshops, hohe Zuverlässigkeit und unkomplizierte Bedienung. Etwa 30 Prozent der Kunden des Frankfurter Fachhändlers nutzen den digitalen Bestellweg, sagt Doorn, stellt aber auch fest: „Die Gewöhnung und jahrelang eingeübte Praxis lassen viele Kunden an den herkömmlichen Bestellwegen per Fax festhalten.“ Die Services eines Stempelshops werden auch in Frankfurt am Main im Bedarfsfall gerne genutzt. Wenn ein Kunde nachfragt, wo sein Stempel bleibt, ist das „Tracking“ von Nutzen. Der Fachhändler kann dem Kunden eine kompetente Auskunft geben, ohne lange zu suchen – die Antwort liefert das System.

Amos-Geschäftsführer Jan Pemöller: „Fachhändler könnten Potenzial positiv nutzen“
Amos-Geschäftsführer Jan Pemöller: „Fachhändler könnten Potenzial positiv nutzen“

Zusätzliche Services

Eine weitere Dienstleistung, die der Fachhandel per Stempelshop anbieten kann, ist der neutrale Versand durch den Stempelmacher direkt an den Endkunden. Auf diese Weise kommt das Produkt schneller zum Kunden und der Aufwand beim Fachhändler sinkt wiederum. Große Unternehmen mit regelmäßigem Bedarf an Stempeln können heute mit überschaubarem Aufwand mit einem individuellen Stempelshop ausgestattet werden. Der Einkäufer spart Zeit, denn die Stempelmuster sind schon auf das Unternehmen zugeschnitten, zugleich bleibt der Einkäufer in seiner gewohnten Bestell-Umgebung, weil der Stempelshop in das bestehende Shopsystem integriert wird – für den Fachhänder die bestmögliche Lösung, da er nur noch im Falle einer Nachfrage Beratungsleistungen zu erbringen hat und die Bestellung ansonsten im Hintergrund läuft. Kein Wunder, dass Fachhändler mit guten Erfahrungen den Anteil solcher Online-Bestellungen gerne erhöhen wollen.

Jan Pemöller, Geschäftsführer des Stempelherstellers Amos und Anbieter einer Stempel-Shoplösung, stellt fest, dass der Fachhandel das Thema noch zu wenig für sich nutzt. „Während Viking oder Office Depot schon seit langem die Vorteile individueller Stempelshops zur Kundenbindung einsetzen, lässt der inhabergeführte Facheinzelhandel das Potenzial, das individuelle Stempelshops inzwischen bieten, leider noch weitgehend ungenutzt.“

Stempelshops erleichterten nicht nur die Arbeit für Endkunden und Fachhändler, „sondern sind aus vertriebsstrategischer Sicht wichtige Marketinginstrumente, die der Fachhandel einsetzen sollte“, so Pemöller. Wenn der Stempellieferant mit dem Stempelshop Mehrwerte schafft, gewinnen beide Seiten.

Stefan Doorn von Büro Doorn in Frankfurt: „Die problemlose Abwicklung ist entscheidend.“
Stefan Doorn von Büro Doorn in Frankfurt: „Die problemlose Abwicklung ist entscheidend.“

Die Loyalität der Fachhändler zu „ihrem“ Stempellieferanten ist daher hoch, oftmals bestellen die Fachhändler schon seit Jahren beim gleichen Anbieter. Preis und Leistung müssen aber stimmen und das Leistungsspektrum ständig weiterentwickelt werden. Einen Ansatzpunkt dafür sieht die erfahrene Fachhändlerin Margerith Ben Rashed beispielsweise bei den Auswahlmöglichkeiten für Musterstempel.

Wohin die Geschäftsentwicklung in Zukunft geht, darüber denkt man auch bei Herstellern wie Colop nach. Andreas Hörtenhuber, Verkaufs- und Marketingleiter Colop Deutschland, vermutet, „dass wir immer noch irgendwo am Anfang einer Entwicklung stehen, welche uns in den kommenden Jahren noch intensiv beschäftigen wird.“ Und meint damit nicht so sehr die technische Umsetzung des Textplattensetzens über das Internet, die im Großen und Ganzen schon ausgereift sei, sondern vielmehr die Umgebung, in die dies eingebaut werden wird. Auch wenn Tablet-PCs, Smartphones, QR-Codes und Social Media nicht automatisch und direkt Geschäftsmöglichkeiten bieten, Anwendungen wie das Bestellen von Flugtickets per Smartphone und das Boarding mit dem QR-Code im Handy zeigten, wie die kleinen Computer das tägliche Leben inzwischen begleiten und verändern.

www.amos-stempel.de

www.colop.de

www.doorn.de

www.vosssylt.de

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