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Neues Label mit strikten Richtlinien

Das unlängst vorgestellte Ökolabel „Paper by Nature“ soll die Einhaltung von Umweltstandards bei der Papierverarbeitung garantieren. Wir sprachen mit Eric Joan, Vorstandsmitglied des gleichnamigen Trägerverbands.

Die Vergabe des neuen Ökolabels ist nach Angaben des Trägerverbands an strikte Bedingungen geknüpft.
Die Vergabe des neuen Ökolabels ist nach Angaben des Trägerverbands an strikte Bedingungen geknüpft.

Die Vergabe des neuen Ökolabels ist nach Angaben des Trägerverbands an strikte Bedingungen geknüpft.Es gibt bereits eine ganze Reihe Öko- oder Green-Label für Papierprodukte in Europa. Warum wurde „Paper by Nature“ entwickelt und für was steht das Label?

Natürlich gibt es bereits eine Reihe von Ansätzen, Umweltstandards in Bezug auf Papier zu definieren. Vor „Paper by Nature“ allerdings gab es kein europaübergreifendes Label für verarbeitetes Papier wie etwa Briefumschläge oder ganz allgemein Schreibwaren. Entweder gab es auf einzelne Länder beschränkte Ökolabels wie den „Blauen Engel“ oder den „Nordic Swan“ oder Labels, die sich nur auf bestimmte Papiersorten beschränken. Die „EU-Blume“ beispielsweise gibt es nur für Kopierpapier, grafische Papiere sowie Hygiene-Papier. Mit „Paper by Nature“ gründen wir also nicht einfach noch ein weiteres Ökolabel, sondern wir füllen eine Lücke, was übrigens auf Forderungen von Verbrauchern und Handel zurückgeht. Unser Label „Paper by Nature“ ermöglicht dabei erstmals auf europäischer Ebene eine Zertifizierung umweltfreundlicher Schreibwaren wie Schulhefte, Kladden, Notiz- und Zeichen- blöcke oder Ordner.

Was ist das Besondere an „Paper by Nature“ und welche Unternehmen sind bislang mit dabei?

DieWebsite kann inzwischen in elf Sprachen abgerufen werden.
DieWebsite kann inzwischen in elf Sprachen abgerufen werden.

DieWebsite kann inzwischen in elf Sprachen abgerufen werden.Aus ökologischer Sicht ist „Paper by Nature“ an sehr strikte Bedingungen geknüpft. Das beinhaltet unter anderem hohe Minimalwerte für den Anteil von Recycling-Fasern bzw. Frischfasern aus garantiert nachhaltig bewirtschafteten Wäldern. Andere, ebenso strikte Richtlinien beziehen sich auf den weiteren Produktionsprozess und beschränken etwa den Einsatz von gesundheitsgefährdenden Chemikalien wie Chlor oder Bleichmitteln bzw. zielen insgesamt darauf ab, die Verschmutzung von Luft und Wasser bei der Herstellung und der Weiterverarbeitung von Papier zu minimieren. Vergeben wird das Umwelt-Label nur nach einer exakt definierten Überprüfung durch eine unabhängige Zertifizierungsstelle. Außerdem werden die Richtlinien sukzessive weiter verschärft werden. So wird der vorgeschriebene Mindestanteil von zertifizierten Fasern von derzeit 30 auf 50 Prozent im Jahr 2011 angehoben. Aber noch etwas anderes ist aus unserer Sicht mitentscheidend für den Erfolg des Labels: die europäische Basis. Entstanden ist das Label durch das Betreiben zweier Verbände, der European Envelope Manufacturers Association (FEPE) und der Manufacturers of Educational and Commercial Stationery Association (MECSEA), die rund 90 Prozent der papierverarbeitenden Betriebe in Europa repräsentieren. Außerdem sind inzwischen Papierhersteller wie Stora Enso, Arjowiggins und UPM, aber auch papierverarbeitende Unternehmen wie Bong Ljungdahl, La Couronne, Group GPV und Hamelin mit von der Partie. Der Verband hinter „Paper by Nature“ will aber nicht nur die Industrie repräsentieren. Wir bauen gerade ein Netzwerk auf, das einen Dialog zwischen den Produzenten und Verbraucher-Organisationen ermöglichen soll.

Entscheidend für den Erfolg eines Umweltzeichens sind das Vertrauen und vor allem die Bekannheit beim Endkunden. Was wollen und können Sie dafür tun?

Das Label repräsentiert eine Vielzahl von Unternehmen aus dem Bereich der Papierverarbeitung.
Das Label repräsentiert eine Vielzahl von Unternehmen aus dem Bereich der Papierverarbeitung.

Das Label repräsentiert eine Vielzahl von Unternehmen aus dem Bereich der Papierverarbeitung.Einmal abgesehen von strikten Regeln glauben wir, dass für ein glaubwürdiges Umweltlabel die Zertifizierung durch unabhängige Organisationen durchgeführt werden muss. Ein Unternehmen bzw. ein Produkt kann nur dann mit dem „Paper-by-Nature“-Logo werben, wenn es von einer der beim Verband akkreditierten Zertifizierungsstellen überprüft worden ist. Nach drei Jahren muss der vollständige Zertifizierungsprozess wiederholt werden, jährlich finden Audits statt, bei denen das Einhalten der Faseranteile nachgewiesen werden muss. Außerdem ist die Weiterentwicklung der Zertifizierungsrichtlinien in unseren Augen ein ganz wichtiges Mittel, um das Vertrauen der Endkunden langfristig zu gewinnen. Zu guter Letzt wird der „Paper-by- Nature“-Verband sein Label durch verschiedene Werbemaßnahmen bekannter machen. Das Logo selbst und seine offizielle Lizenz-Nummer wird europaweit auf unzähligen Produkten zu finden sein, und die Verbraucher können durch Anfragen an den Verband überprüfen, ob das jeweilige Produkt zu Recht mit dem „Paper-by-Nature“-Label gekennzeichnet ist. Außerdem sind Kampagnen in Vorbereitung, in denen wir den Verbrauchern erklären wollen, warum gerade unser Öko-Label sinnvoll und vertrauenswürdig ist. In dem Zusammenhang ist auch unsere Website zu sehen, die in inzwischen elf Sprachen grundlegende Informationen über den Verband und das Label enthält. Hier sind auch die Statuten des Verbands, die Vergabekriterien für das Label und die Richtlinien für den Zertifizierungsprozess zu finden.

www.paperbynature.com  

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