Berufsbild wird neu definiert
- 09.09.2010
- Bürobedarf
- red.
Die Mitgliederversammlung, eine Fachtagung, Workshops und eine Betriebsbesichtigung bei Stempel Freiberg in Berlin-Tempelhof gehörten zum Programm der gut besuchten Verbandstagung.
Auftakt war ein Besuch bei Stempel Freiberg. Nach mehrfachen Umzügen innerhalb Berlins hat sich das Traditionsunternehmen inzwischen in Tempelhof etabliert. Mit eigener Vulkanisierabteilung, Werkzeugbau, Feinmechanik, Schilderfräserei und CNC-Gravurmaschine ist die technische Ausstattung ungewöhnlich umfassend. Spezialisiert ist der Betrieb auf Bänderstempel und Stempel für Spezialanwendungen. Inhaber Heinz Peter Freiberg verfügt neben der modernen Fertigung auch über eine große Sammlung historischer Stempel, die immer wieder von Filmproduktionen (wie unlängst der Verfilmung des Stauffenberg-Attentats mit Tom Cruise) genutzt wird.
Einer der Schwerpunkte im Bericht von Frank Werner, dem Obermeister der Bundesinnung, war die Überarbeitung des Berufsbild des Flexografen. Die derzeit gültige Verordnung stammt aus dem Jahr 1997 und müsse daher dringend aktualisiert werden. Nachdem das Bundesministerium für Wirtschaft und Arbeit im Oktober 2009 grünes Licht für die Neuordnung des Berufsbildes gegeben hat, fanden im laufenden Jahr die Sachverständigensitzungen zum künftigen „Mediengestalter Flexografie“ statt. Mit dem neuen Berufsnamen soll deutlich gemacht werden, dass in der Branche in den letzten Jahren eine weitgehende Diversifikation stattgefunden hat: Obwohl das Kerngeschäft nach wie vor die Stempelherstellung ist, werden heute vielfältige Produkte rund um den Stempel erstellt, die mit Markierungen, Kennzeichnungen oder Identifikation zu tun haben. Das wird künftig nicht nur im Berufsnamen deutlich, sondern auch in der ebenfalls überarbeiteten Ausbildungsordnung. Der Kern der Tätigkeiten in der Flexografie werde künftig als Gestaltung, Grafik, Entwurf und Layout von Medienprodukten definiert. Das Inkrafttreten der neuen Verordnung ist für August 2011 vorgesehen.
Ein weiteres beherrschendes Thema auf der Tagung war die aktuelle Image-Kampagne des Deutschen Handwerks. Mit dem Claim „Das Handwerk. Die Wirtschaftsmacht. Von nebenan.“ sollen die wirtschaftliche und gesellschaftliche Bedeutung des Handwerks verdeutlicht und Jugendliche für eine Ausbildung begeistert werden. Frank Werner rief alle Mitgliedsbetriebe der Flexografen-Innung auf, sich rege an der auf eine Laufzeit von zehn Jahren angelegten Kampagne zu beteiligen.
Vorträge zur „Sprache in der Unternehmenskultur und im Marketing“, über die verschiedenen Förderprogramme auf Bundes- und Länderebene für kleine und mittelständische Unternehmen und den Kostenfaktor Büroorganisation rundeten die Veranstaltung ebenso ab wie die Anwenderworkshops der Firmen Reiner, Büttner Plus und Signal Iduna, in denen neue Produkte und Dienstleistungen sowie besondere Verbands-Leistungen vorgestellt wurden.