BusinessPartner PBS

„Ein Zeichen für die Zukunft“

Auf der Paperworld präsentierte sich die aus Tarifold und 3L Office Products entstandene T3L Group erstmals mit einem gemeinsamen Auftritt. Wir sprachen mit Dominique Fanta, Verkaufsleiter Deutschland/Österreich bei T3L.

Der Messestand auf der Paperworld: Hier präsentierten sich die beiden in der T3L Group zusammengefassten Unternehmen erstmals gemeinsam.
Der Messestand auf der Paperworld: Hier präsentierten sich die beiden in der T3L Group zusammengefassten Unternehmen erstmals gemeinsam.

Wie sieht die sich aus der Kooperation ergebende Produktstrategie im Detail aus? Und wie waren denn die Reaktionen auf den gemeinsamen Auftritt?

Zuerst einmal möchte ich dazu sagen, dass es keinen wirklich neuen Marktauftritt gab. Die Brands „3L Office Products“ und „Tarifold“ sind nach wie vor mit den altbekannten und bewährten Markenerscheinungsbildern aufgetreten. Neu war dabei ausschließlich, dass in diesem Jahr die Holding mit ihrer eigenen Corporate Identity die beiden Marken auf einem gemeinschaftlichen Stand präsentierte. Für die Besucher ist aber nach wie vor ersichtlich, welche Produkte der Marke 3L und welche Tarifold angehören. Dieser Punkt ist uns sehr wichtig, denn wir wollen keine neue Marke schaffen. Im Hinblick auf die Bekanntheit von 3L und Tarifold wäre dies auch unsinnig, denn der Endkunde verbindet mit 3L Kompetenz in selbstklebenden Organisationprodukten und mit Tarifold eine Vielfalt in Sichttafelsystemen. Einen „Bauchladen“ ohne klare Kernkompetenz unter einer Marke zusammenzufassen, würde auf Kosten unserer Glaubwürdigkeit als Spezialist gehen. Diese Aspekte fließen natürlich auch in unsere zukünftige Produktstrategie ein, das heißt: klare Abgrenzung der Marken und Produkte. Zukünftige Innovationen und Neuheiten werden nach Produktzugehörigkeit und Kompetenzfeld der jeweiligen Marke zugeordnet. Was die Resonanz auf unseren gemeinsamen Messeauftritt betrifft: Viele Besucher waren positiv überrascht, obwohl der Zusammenschluss bereits seit April 2009 kommuniziert wird. Ingesamt werten unsere Kunden den Schritt der Fusion ganz klar als Stärkung und ein Zeichen für die Zukunft der beiden Marken, gerade oder besonders wegen der miserablen wirtschaftlichen Situation in 2009.

Wie funktioniert denn der Vertrieb der „gemeinsamen“ Produkte in der Praxis? Was ändert sich denn konkret für den Fachhandel, was für die Endkunden?

Trotz des gemeinsamen Logos treten die Brands „3L Office Products“ und „Tarifold“ nach wie vor mit ihren altbekannten Markenerscheinungsbildern auf.
Trotz des gemeinsamen Logos treten die Brands „3L Office Products“ und „Tarifold“ nach wie vor mit ihren altbekannten Markenerscheinungsbildern auf.

Der Vertrieb bis zur Fusion war gerade für Interessenten an 3L-Produkten mehr ungenügend. Es gab kaum eine Beratung vor Ort beim Kunden, hohe Mindestbestellmengen und hohe „Frei-Haus“-Werte. Dem Händler blieb meist nur der Weg zum Großhändler, und auch dieser stieß bei nicht gelisteten Artikeln oft an seine Grenzen. Die Tarifold-Kunden und Interessenten sind es hingegen seit Jahren gewohnt, eine kompetente Beratung vor Ort sowie moderate Mindestbestellmengen und Frei-Haus-Grenzen zu haben. Ähnlich sieht es bei den genossenschaftlich organisierten Fachhändlern aus: Bei 3L gab es keine Delkredere-Abrechnung, Tarifold ist dagegen seit Jahren Partner der Einkaufsverbände. Aus der Situation leitet sich auch der „neue“ Vertrieb ab: Jeder Fachhändler bekommt für alle 3L-Produkte inzwischen den bekannten und bewährten Tarifold-Service. Die Lieferung der Produkte beider Marken erfolgt dabei aus unserem Lager in Geispolsheim. Hinzu kommen Selbstverständlichkeiten wie eine Delkredere-Abrechnung, die Verfügbarkeit der Daten auf PBSeasy und natürlich auch eine breite Verfügbarkeit im Großhandel. Ähnlich sieht es auch für den Endkunden aus: Auch wenn wir zum Zeitpunkt der Fusion kaum noch Möglichkeiten hatten, Kataloglistungen für 2010 durchzusetzen, ist eine hohe Verfügbarkeit der 3L-Produkte im Fachhandel sichergestellt.

Die beiden Unternehmen werden ja innerhalb der Gruppe separat weitergeführt. Welche Synergien ergeben sich für Tarifold und 3L Office Products?

Dominique Fanta, Verkaufsleiter Deutschland/Österreich bei T3L
Dominique Fanta, Verkaufsleiter Deutschland/Österreich bei T3L

Die meisten Synergien liegen ganz klar im Kundenservice, im Vertrieb und in der Logistik. Jeder Kunde weltweit bekommt die Produkte beider Marken aus einer Hand und auch die entsprechende Beratung dazu. Das wiederum führt zu einer stärkeren Nachfrage und natürlich auch zu zusätzlichem Umsatz. Auch in der Logistik war einiges an Optimierung möglich, durch die Fusion verfügt die Gruppe über vier Logistikstandorte, an welchen jeweils alle Artikel verfügbar sind. Das senkt langfristig die Anzahl an Doppellieferungen und spart somit Transportkosten. Vor allem aber profitieren unsere Kunden, weil sie nur noch eine Lieferung erhalten und es nur noch mit einem Lieferanten zu tun haben. Das spart viel Zeit. Als positiv sind auch die Neuerungen für Marketing und Produktentwicklung zu benennen, denn hier verfügen wir über Profis aus dem jeweiligen Markenumfeld und über unsere eigenen Vertriebsspezialisten in den jeweiligen Ländern. So lässt sich schnell und unkompliziert auf Marktgegebenheiten reagieren. Gleichzeitig bleiben Individualität und Kompetenz jeder Marke erhalten. Last but not least wird natürlich der Vertrieb gestärkt. Mit doppelter Mannschaft im Export lässt sich Vieles schneller und ohne Umwege anpacken: Nun haben wir in den Kernmärkten bereits jeweils einen eigenen Vertrieb, während früher dort Exklusivpartner für die Distribution zuständig waren.

www.t3lgroup.com

Verwandte Themen
Firmensitz von Poul Willumsen im dänischen Farum
T3L Group kauft dänischen Werbe- und Geschenkartikel-Hersteller weiter
Aus Tarifold, 3L Office und Jalema wird Djois: neues Kapitel der Unternehmensgeschichte
T3L-Gruppe fasst Marken unter Djois zusammen weiter
Gemeinsame Lösung: Damien Martin-Chave, Gründer von Certiprint, und Guy Raynaud, CEO von Tarifold. (Bild: Tarifold)
Tarifold übernimmt Smartfolder weiter
Beeindruckende Dimensionen: Jalema-Firmensitz in Reuver in den Niederlanden.
T3L Group übernimmt Jalema weiter
Optimierte Prozesse als Wettbewerbsfaktor (v.l.):  Manuel und Werner Franken im Neusser Logistikzentrum
Ganz nah dran am Fachhandel weiter
Die Eco-Acryl-Displays sind für kleine Regalelemente im Format 480 x 300 mm und für Standard-Meterregale im Format 970 x 300 mm erhältlich.
Qualität aus der Schweiz – auch in der Großfläche weiter