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„Mehr Umsatz mit gutem Gewissen“

Bis zum Jahr 2015 möchte 3M seine Energieeffizienz um 25 Prozent verbessern. Wir sprachen mit Jürgen Vent, Country Business Leader Consumer & Office, über Entwicklungspotenziale und sich daraus ergebende Chancen.

Das Werk in Kamen: eine der fünf Produktionsstätten von 3M in Deutschland.
Das Werk in Kamen: eine der fünf Produktionsstätten von 3M in Deutschland.

Herr Vent, in dem aktuellen Ranking des US-Wirtschaftsmagazins „Fortune“ ist 3M mit Platz sechs erneut unter den Top Ten der innovativsten Unternehmen zu finden. Woher kommt diese Innovationskraft?

Zum einen aus unserer Unternehmenskultur, die 3M in seiner 110-jährigen Geschichte ausgezeichnet hat. Diese ist geprägt durch kreative Freiräume für unsere Mitarbeiter, die Förderung von Eigeninitiative, Toleranz von Fehlern und ethische Geschäftsprinzipien. Zum anderen basiert unsere Innovationskraft auf unserem Businessmodell mit 45 Technologieplattformen, aus denen kontinuierlich eine Vielzahl an Innovationen hervorgeht.

Welche Erwartungen verbinden Sie in diesem Zusammenhang mit der Übernahme der Büro-Sparte von Avery Dennison?

Im Falle einer Übernahme haben wir die Möglichkeit, die Innovationskraft beider Unternehmen zu bündeln und die sich ergebenden Synergien maximal zu nutzen. Besonders großes Entwicklungspotenzial sehen wir hier im Etikettenbereich. Durch die mit der Übernahme verbundene Verbreitung der Distribution können wir unsere Produkte zudem schneller in den Markt bringen.

3M konnte gerade in der letzten Zeit einige Auszeichnungen im Bereich Nachhaltigkeit/Umweltschutz entgegennehmen. Worauf sind Sie besonders stolz?

Am meisten gefreut hat uns, dass wir es beim Deutschen Nachhaltigkeitspreis 2011 unter die Top drei Unternehmen in der Kategorie „Nachhaltigste Zukunftsstrategien“ geschafft haben. Das zeigt, dass Nachhaltigkeit für uns kein kurzlebiger Trend, sondern ein dauerhaftes Unternehmensziel ist, das wir mit umfassenden Strategien und Aktivitäten vorantreiben.

Welchen Stellenwert hat das Thema in Ihrem Unternehmen?

Verantwortung für Mensch und Umwelt ist seit langem grundlegender Bestandteil unserer Werte und unserer Unternehmenskultur. Auf dieser Grundlage können wir mit unserer Innovationskraft und unseren Technologien und Produkten wertvolle Beiträge leisten, um globalen Herausforderungen wie Ressourcenverknappung und Energieverbrauch zu begegnen. Wir sehen Nachhaltigkeit allerdings nicht nur als Teil unserer Verantwortung als Unternehmen, sondern auch als Chance für Erfolg und Wachstum.

Im vergangenen Jahr veröffentlichte 3M seine „Nachhaltigkeitsziele 2015“. Wie sehen diese konkret aus?

Jürgen Vent: „Durch die zunehmende Sensibilisierung der Kunden für das Thema Nachhaltigkeit rechnen wir damit, dass der Bedarf an umweltschonenden PBSProdukten weiter steigen wird.“
Jürgen Vent: „Durch die zunehmende Sensibilisierung der Kunden für das Thema Nachhaltigkeit rechnen wir damit, dass der Bedarf an umweltschonenden PBSProdukten weiter steigen wird.“

Von 2010 bis 2015 möchten wir die Treibhausgasemissionen um fünf Prozent, den Abfall in der Produktion um zehn Prozent und Lösemittelemissionen um 15 Prozent verringern. Außerdem ist es unser Ziel, unsere Energieeffizienz um 25 Prozent zu verbessern und Pläne zur weiteren Schonung von Wasservorkommen an Standorten mit Wasserknappheit zu entwickeln. Darüber hinaus zählt auch die ständige Verbesserung der Umwelteigenschaften unserer Produkte zu unseren Unternehmenszielen. Um sicherzustellen, dass auch Lieferanten unseren hohen Standards in Sachen Arbeits-, Umwelt- und Gesundheitsschutz sowie Transportsicherheit entsprechen, wollen wir zudem 80 Prozent unserer Lieferanten in Ländern mit geringer staatlicher Aufsicht überprüfen.

Welche Meilensteine konnten bis dato erreicht werden?

Die von uns gesteckten Ziele konnten wir in der Vergangenheit generell erreichen oder sogar übertreffen. So haben wir im Zeitraum 2005 bis 2010 weltweit die Emission von Luftschadstoffen um 31 Prozent reduziert, das Abfall-Aufkommen in der Produktion um 19 Prozent gesenkt und die Energieeffizienz um 26 Prozent gesteigert.

Was sind die nächsten Schritte?

Auch wenn wir seit Jahrzehnten eines der führenden Unternehmen in Sachen Nachhaltigkeit sind, liegen die größten Aufgaben noch vor uns. So werden wir uns auch in Zukunft mit der Frage auseinandersetzen, wie wir unseren Kunden durch nachhaltige Technologien einen Vorsprung verschaffen können. Mit unserer Innovationskraft auf dem Gebiet der Nachhaltigkeit möchten wir kontinuierlich Lösungen entwickeln, die den Menschen das Leben erleichtern. Es ist wichtig, sich nicht auf dem Erreichten auszuruhen, sondern immer neue Ziele zu definieren, mit deren Erreichen wir zum Schutz und Erhalt der Umwelt beitragen können.

Inwieweit kann der PBS-Fachhandel davon profitieren?

Durch die kontinuierliche Ausweitung unseres Sortiments nachhaltiger Produkte ist sichergestellt, dass der Handel für den steigenden Bedarf an nachhaltigen Produkten gewappnet ist. Das bedeutet für den Handel nicht nur mehr Umsatz, sondern mehr Umsatz mit gutem Gewissen.

Auf der diesjährigen Paperworld in Frankfurt wurden die Post-it- und Scotch-Glasspender als „Produkte des Jahres“ in der Kategorie Nachhaltigkeit vom PBS Industrieverband prämiert. Wie kommen die Produkte bei den Kunden an?

Die Akzeptanz im Handel war erfreulich groß, so dass wir mit beiden Produkten fast überall gelistet sind. Die Resonanz der Endkunden ist so früh zwar noch nicht zu beziffern, erste Indikatoren zeigen jedoch, dass die zwei Spender auch beim Käufer sehr positiv ankommen.

Wie schätzen Sie generell die weitere Entwicklung der Nachfrage nach „grünen Produkten“ ein?

Durch die zunehmende Sensibilisierung der Kunden für das Thema Nachhaltigkeit rechnen wir damit, dass der Bedarf an umweltschonenden PBS-Produkten weiter steigen wird. Es ist zudem zu erwarten, dass sich zukünftig auch mehr Unternehmen und öffentliche Auftraggeber bewusst für nachhaltige Büroartikel entscheiden werden. Mit unserem aktuellen Sortiment sind wir dafür bestens gerüstet.

www.3M.de

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