Für die Zukunft vorgesorgt
- 13.06.2013
- Bürobedarf
- red.
Für ein Marktumfeld, das von Stagnation und Rückgängen gekennzeichnet ist, schlägt sich Portucel Soporcel erstaunlich gut. 2012 übertraf das Unternehmen den Branchenschnitt: Während die europäischen Papierhersteller laut CEPIfine, dem Verband der europäischen Produzenten von Feinpapieren, im Schnitt ein Minus von 3,6 Prozent ausweisen, konnte der in Portugal ansässige Hersteller von Marken wie Navigator und Inacopia nach eigenen Angaben ein Umsatzplus von einem Prozent verbuchen.
Die Gründe für diese gute Performance gehen auf strategische Entscheidungen in der Vergangenheit zurück:
Während die Hersteller der Branche die Überkapazitäten beklagten, investierte Portucel Soporcel in neue Papiermaschinen – wie 2010 in Setúbal – und schuf so die Voraussetzung, um lieferfähig zu sein und effizient zu produzieren.
Portucel Soporcel investierte rechtzeitig in die Unabhängigkeit von externer Energieversorgung und bezieht nun zu 100 Prozent den Strom aus dem eigenen Kraftwerk – und kann Überschüsse zu Geld machen.
Als so genannter „integrierter Hersteller“ produziert Portucel Soporcel außerdem seinen eigenen Zellstoff. Von Preissteigerungen ist das Unternehmen somit nicht so direkt wie jene Hersteller betroffen, die diesen Rohstoff zukaufen müssen.
Mit der europaweit größten Baumschule für die Anzucht von Eucalyptus globulus-Setzlingen beliefert Portucel Soporcel die privaten Waldbesitzer mit jenem Pflanzgut, das wiederum nach rund zwölf Jahren als Holz zu Zellstoff und Papier weiterverarbeitet wird – eine zuverlässige Rohstoffquelle.
Schließlich gehört die Konzentration auf die Fabrikmarken zu einer der wichtigsten strategischen Säulen des Geschäftsmodells. Andere Papierfabriken verkaufen in der Regel nur einen Teil ihrer Produktion unter eigenen Namen, das meiste wandert als Standardpapier oder Einstiegsqualität in den Handel. Im Durchschnitt verkaufen die europäischen Papierhersteller nur ein Viertel ihrer Produkte unter eigener Marke und sogar nur 17 Prozent im Premium-Segment.
Portucel Soporcel geht einen anderen Weg: Dem Unternehmen ist es gelungen, den Anteil seiner Fabrikmarken auszubauen (aktuell 62 Prozent der Produktion) und mehr als die Hälfte im lukrativen Premium-Segment abzusetzen. Die Markenvielfalt ist daher so groß wie bei kaum einem anderen Hersteller: Neben der wichtigsten Büropapier-Marke Navigator gibt es allein beim Büropapier weitere sechs Marken (Discovery, Pioneer, Inacopia, Target, Explorer und Multi-Office) – jeweils mit unterschiedlichen Marktanteilen in den 115 Exportländern. Nach eigenen Angaben hat man im Marktsegment der ungestrichenen, holzfreien Feinpapiere für das Büro mit unter 80 Gramm Flächengewicht den Marktanteil kontinuierlich steigern können – mit einer jährlichen Wachstumsrate von 13,4 Prozent seit 2004.
Nach den Investitionen der vergangenen Jahre in die Werke in Setúbal, Figueira da Foz und Cacia plant das Unternehmen seit einigen Jahren eine Expansion in Mozambique. Auf einer Fläche etwa von der Größe des Saarlandes sollen Eukalyptus-Plantagen sowie eine Zellstofffabrik entstehen, die Zulassungen dafür liegen bereits vor und die ersten Feldversuche zeigten ermutigende Ergebnisse, teilte Portucel Soporcel zum Jahresabschluss 2012 mit. Unter anderem hatte man verschiedene Eukalyptus-Pflanzen auf ihre Eignung für den lokalen Einsatz untersucht und Alternativen für die Logistikprozesse getestet.