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„Noch viel Potenzial vorhanden“

„Made in Germany“ steht bei dem im schwäbischen Aichwald ansässigen Büroartikelhersteller Laurel ganz oben auf der Agenda. Seit Januar leitet Manfred Kilgus das Unternehmen, mit dem er noch einiges bewegen will.

Bunte Vielfalt: ein Beispiel für die praktischen Bürohelfer von Laurel
Bunte Vielfalt: ein Beispiel für die praktischen Bürohelfer von Laurel

Manfred Kilgus kennt die Branche. Nach 25 Jahren bei Esselte Leitz hat er Anfang des Jahres bei Laurel als Geschäftführer die Verantwortung übernommen. Und es reizt ihn, neue Wege zu gehen und die vielfältigen Chancen zu nutzen. „Natürlich ist Laurel von der Umsatz- und Firmengröße mit Leitz nicht annähernd vergleichbar, aber man kann als Einzelperson viel mehr bewegen“, so seine Erkenntnis. Ein Produkt neu zu entwickeln oder eine zusätzliche Marketingstrategie zu entwerfen und umzusetzen sei in einem Unternehmen wie Laurel viel einfacher und schneller zu realisieren. Endlich seine eigene Ideen umzusetzen, keine endlos langen Entscheidungsfindungen zu haben, dies sei schon Anreiz genug, „beim Erfinder der Kunststoff-Büroklammer zu arbeiten“, bestätigt der Geschäftsführer, der die kurzen Wege bis zur Umsetzung besonders zu schätzen weiß. Als wichtigen Erfolgsfaktor sieht er zudem die schnelle und unkomplizierte Art, individuelle Kundenwünsche zu erfüllen. In diesem Sinne gefällt ihm auch der neue Slogan „Laurel, wir Klammern alles…“ besonders gut, der übrigens (bzw. logischerweise) ohne Hilfe einer Marketingabteilung oder Werbeagentur entstanden sei.

Und vom Sortiment her brauche Laurel sich wahrlich nicht zu verstecken. „Keiner, auch weltweit gesehen, hat so eine Vielfalt an Klammern in Formen, Farben und Größen wie wir“, betont Kilgus, der auf die umfassende, fast 30-jährige Firmenerfahrung von Sieglinde Edlinger bauen kann. Das Programm umfasst heute rund zwanzig Produktgruppen mit mehr als siebzig Artikeln in den unterschiedlichsten Größen und Formen. Knallig bunt, transluszent oder in den klassischen Grundfarben kommen die Büroklammern, Pins (Reißnägel), Magnete, Briefklemmen und vieles mehr zum Einsatz.

Made in Germany und Umweltorientierung in der Praxis: Produktionsstandort Aichwald und die enge Bindung an die Region
Made in Germany und Umweltorientierung in der Praxis: Produktionsstandort Aichwald und die enge Bindung an die Region

„Made in Germany“ ist und bleibt dabei ein äußerst bedeutungsvoller Faktor. In jedem Angebot und jeder Anfrage, die das Unternehmen verlassen, wird darauf hingewiesen. „Bald 60 Jahre Made in Germany, nein Made im schwäbischen Aichwald, sind nicht nur ganzer Stolz der Firma und Region, sondern jedes einzelnen Mitarbeiters“, hebt Manfred Kilgus hervor.

Sogar die Rohstoffe, die bei Laurel eingesetzt werden, kommen überwiegend aus deutscher Herstellung. Neben der Verbundenheit mit der Region spielt damit auch die Umweltorientierung eine besondere Rolle. Die Produktion erfolgt beispielweise nahezu abfallfrei, das heißt, dass im Herstellungsprozess entstehende Kunststoffreste sofort einer Mühle zugeführt werden, die den wertvollen Abfall vermahlt und in angepasster Dosierung dem Basismaterial wieder beimischt. Zudem bestehen die Produkte aus sortenreinen Kunststoffen, damit sie dem Recyclingprozess zugeführt werden können.

Entsprechend selbstbewusst zeigt sich Kilgus gegenüber dem meist asiatischen Wettbewerb. „Über die Konkurrenz aus Fernost habe ich direkt keine Besorgnis. Bei der Individualität und Qualität der Laurel-Logistik und -Produkte kann Asien nicht mithalten. Lediglich schlechte Produkte bzw. Imitate könnten das Image unserer Kunststoffklammer beschädigen.“

Engagiertes Team: Sieglinde Edlinger und Manfred Kilgus
Engagiertes Team: Sieglinde Edlinger und Manfred Kilgus

Trotz der guten Basis verschließt Manfred Kilgus nicht die Augen vor den vorhandenen Nachteilen. „Unsere Schwäche liegt ganz klar in der mangelnden Präsenz – flächendeckend sind unsere Produkte noch in vielen Geschäften zu wenig oder noch gar nicht vertreten.“ Dies gilt für Deutschland, aber auch für die noch zahlreichen weißen Flecken auf der Europa- und Weltkarte, obwohl Laurel-Produkte von Amerika über Japan bis Australien schon gut vertreten sind. Zudem gäbe es gegenüber der weit verbreiteten Metallklammer noch einiges an Aufklärungsarbeit zu leisten. Wichtig sei deshalb zukünftig auch die regelmäßige Präsenz auf der Paperworld in Frankfurt als der weltweit führenden Branchenmesse.

Manfred Kilgus, der in den vergangenen Wochen intensiv bei Kunden und auf Branchenveranstaltungen unterwegs war, setzt auf personelle Verstärkung im Vertrieb, die Gewinnung neuer Distributionspartner sowie auf neue Kundenzielgruppen. Beispiele sind Druckereien und Werbeagenturen – oder auch der Bereich Werbeartikel, von dem sich Laurel als neues PSI-Mitglied einiges verspricht. Langweile dürfte bei Kilgus auch in der nächsten Zeit ein Fremdwort bleiben: Neben einem neuen Internetauftritt sind es vor allem die Kontakte mit bestehenden und neuen Kunden, der viel Zeit in Anspruch nehmen dürften. Chancen nutzen, so heißt die Aufgabenstellung.

www.laurel-gmbh.de

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