BusinessPartner PBS

proOffice positioniert sich neu

Herlitz hat mit Wirkung von Mitte Januar die Tochtergesellschaft proOffice mit Sitz im tschechischen Most an die österreichische Ring International Holding (RIH) verkauft. Damit verbunden ist eine Neuausrichtung des Unternehmens.

Hochentwickelter Standort: proOffice-Firmensitz in Most
Hochentwickelter Standort: proOffice-Firmensitz in Most

Hochentwickelter Standort: proOffice-Firmensitz in MostDie Übertragung sämtlicher Geschäftsanteile der tschechischen Produktionsgesellschaft erfolgte im Rahmen der 2008 verabschiedeten Unternehmensstrategie, in deren Mittelpunkt der Ausbau des Kerngeschäfts in den Bereichen Büro und Schule steht, teilte Herlitz im Januar in einer Ah-hoc-Meldung mit. Das Markensortiment aus dem Produktbereich Weichplastik will der Berliner Konzern auch in Zukunft von proOffice zukaufen.

Erfolgreicher erster Auftritt auf der Paperworld: der rege frequentierte proOffice-Messestand in der Halle 3.0
Erfolgreicher erster Auftritt auf der Paperworld: der rege frequentierte proOffice-Messestand in der Halle 3.0

Erfolgreicher erster Auftritt auf der Paperworld: der rege frequentierte proOffice-Messestand in der Halle 3.0Das Unternehmen aus Most will sich zukünftig unter der Führung von Geschäftsführer Michael Kahl „als interessante Alternative zu bestehenden Vollsortimentern im Büroartikelmarkt“ positionieren. Bereits heute ist proOffice bei einem Umsatz von rund 30 Millionen Euro und knapp 200 Mitarbeitern laut Firmeninfo „Europas größter unabhängiger Weichfolienverarbeiter für Büroartikel“. Bei der Zukunftsausrichtung baue man auf starke, langfristige Kundenbeziehungen, mit denen man auf soliden Beinen stehe.

proOffice soll künftig einen wichtigen Beitrag zur Weiterentwicklung der Büroartikelsparte von RIH leisten. Der neue Eigentümer setzt in diesem Zusammenhang auf das Konzept der Standortentwicklung in Most und plant, die Kapazitäten für neue Produkte „mit Elan auszubauen“. Die RIH ist keine Unbekannte im Markt, hat sie doch mit der Konsolidierung der Ringbuch- und Hebelordner-Mechanik-Industrie gezeigt, dass auch qualitativ hochwertige Massenprodukte europäischer Büroartikelhersteller gegen asiatische Wettbewerber bestehen können. Die österreichische Industriegruppe RIH zählt mit knapp 1700 Mitarbeitern zu den weltweit größten Unternehmen in der Zulieferindustrie für die Herstellung von Büroartikeln.

www.ringholding.com, www.prooffice.cz

Nachgefragt ... ... bei Michael Kahl, Geschäftsführer proOffice

Herr Kahl, proOffice war bislang als verlängerte Werkbank von Herlitz aktiv. Was ändert sich zukünftig an der Firmenausrichtung?

Mit der Abkoppelung von Herlitz bietet sich erstmalig in unserer Geschichte die Möglichkeit, den Namen proOffice und die damit verbundenen Eigenschaften wie Qualität, Service, Individualität und Produktvielfalt selbständig nach außen zu tragen. Die RIH unterstützt uns dabei, eine flächendeckende Verkaufs- und Marketingorganisation auf die Beine zu stellen. Mit dieser sind wir in der Lage, uns optimal auf die Marktbedürfnisse einzustellen. Insgesamt steht proOffice heute als wirtschaftlich unabhängiges Unternehmen mit großem Potenzial am Markt.

Wird damit die Rolle des Zulieferers verlassen?

Unsere weitreichende Vertriebsstruktur wird uns vorrangig dabei helfen, uns in unserem Kernbereich Private Label weiter zu entwickeln. Der Großteil unserer derzeitigen Kunden vertreibt Produkte unter seiner eigenen Marke, und wir sehen in diesem Bereich auch das große Potenzial für die Zukunft. Der Name pro Office hat besonders in Osteuropa und Russland bereits einen sehr guten Ruf. Dort werden wir künftig verstärkt mit Produkten unserer eigenen Marke auftreten.

Welche Kundenzielgruppen stehen im Fokus?

Wir decken bereits heute ein breites Spektrum an Kundentypen ab, darunter hauptsächlich Contract Stationers, Office Superstores und Mail-Order-Firmen. Wir möchten die bestehende Kundenstruktur weiter und intensiver bedienen, aber auch neue Wege gehen, beispielsweise durch eine verstärkte Zusammenarbeit mit Einzelhandelsketten und Einkaufsgruppen.

Wo sehen Sie besondere Synergieeffekte innerhalb der RIH?

Aufgrund unserer bisherigen Struktur fehlte proOffice vorrangig ein eigenes Vertriebsnetz. Die Ring-Gruppe ist gerade in diesem Bereich in Europa, aber auch in Amerika sehr stark aufgestellt und hat uns in ihr Netzwerk voll integriert. Das bedeutet für uns eine Abdeckung aller Kernmärkte in Europa. Während unsere Mitarbeiter in den Bereichen Logistik, Produktion und Einkauf ein weitreichendes Wissen in die Kooperation einbringen, wird sich die RIH auch im Bereich Marketing stark für uns engagieren.

Die RIH setzt offensichtlich weiter gezielt auf Expansion. Sind noch andere Akquisitionen geplant?

Zum aktuellen Zeitpunkt bauen wir voll auf den Namen proOffice. Die Markteinführung ist auf der diesjährigen Paperworld sehr gut gelungen, und wir möchten zunächst unsere Position weiter festigen, bevor wir an ein anorganisches Wachstum denken. Die RIH selbst befindet sich mit der Übernahme von proOffice nun ebenfalls an einem Punkt, an dem es zunächst um Integration und Optimierung geht. Allerdings bewegen wir uns natürlich in einem immer schwierigeren Umfeld, so dass die Chancen auf Expansion zunehmend geringer werden. Daher wird die RIH auch jetzt sicher weiter den Markt sehr genau beobachten, und falls sich eine Gelegenheit bietet, ist natürlich auch eine weitere Akquisition nicht ausgeschlossen.

Verwandte Themen
Optimierte Prozesse als Wettbewerbsfaktor (v.l.):  Manuel und Werner Franken im Neusser Logistikzentrum
Ganz nah dran am Fachhandel weiter
Die Eco-Acryl-Displays sind für kleine Regalelemente im Format 480 x 300 mm und für Standard-Meterregale im Format 970 x 300 mm erhältlich.
Qualität aus der Schweiz – auch in der Großfläche weiter
Den neuen „Leitz Icon“-Etikettendrucker kann man konventionell bedienen – oder per Smartphone.
Etikettendruck für das mobile Zeitalter weiter
Die i-Box ist mit ihrem puristischen Design ein Blickfang im Büro – und verrät ihre Funktionsweise erst auf den zweiten Blick.
Ablagesysteme: Box ist nicht gleich Box weiter
Herma bietet ein umfassendes Etiketten-Sortiment für alle handelsüblichen Ordner.
Ordneretiketten: „Nachfrage ist ungebrochen hoch“ weiter
Das aktuelle ColomPac-Sortiment umfasst mehr als 140 verschiedene Versandverpackungen.
Geschenk- und Versandkarton in einem weiter