„Klimaneutral“ wird jetzt zum Standard
- 18.06.2014
- Bürobedarf
- red.
„ColomPac“ wird ab sofort klimaneutral hergestellt. Versand- und Onlinehändler können nunmehr ihre Waren ganzheitlich klimaneutral versenden und Einzelhändler ihr umweltverträgliches Sortiment komplettieren. Unterstützt wird der Hersteller von ClimatePartner: Der Ausgleich der CO2-Emissionen findet über ein Wasserkraftprojekt in Indonesien statt. „Versandverpackungen aus Voll- und Wellpappe wie ‚ColomPac‘ verfügen bereits über gute Umwelteigenschaften“, erklärt Stefan Lerchner, Marketingleiter bei Dinkhauser Kartonagen. „Was bislang jedoch fehlte, war eine Lösung für klimaneutrale Versandverpackungen aus Wellpappe. Das ‚ColomPac‘-Sortiment mit mehr als 140 klimaneutralen Versandverpackungen schließt diese Lücke jetzt.“
Nachfrage für klimaneutrale Verpackungen wächst
Konsumenten verlangten „grüne“ Produkte, Verpackungen und Prozesse – der ganzheitlich klimaneutrale Versand werde schon in kurzer Zeit Standard sein, ist sich der Marketingleiter bei einem der europaweit größten Anbieter in diesem Bereich sicher. Zudem habe das Thema Corporate-Social-Responsability für viele Unternehmen an Bedeutung gewonnen, ebenso wie für die öffentliche Hand. Der Einsatz von klimaneutralen Verpackungen passe zum Wunsch der Unternehmen und öffentlichen Einrichtungen, das Thema Verpackung in die Aktivitäten zum Umweltschutz zu integrieren.
„Wir haben sowohl von Endkunden als auch von Fachhändlern sehr positives Feedback erhalten und setzen daher das Thema auch in der Kommunikation konsequent um“, sagt Lerchner weiter. Die „ColomPac“-Produkte werden als klimaneutral gekennzeichnet, ein QR-Code verlinkt direkt auf das Klimaschutzprojekt in Asien, so dass sich jeder Endkunde selbst ein Bild von den Aktivitäten verschaffen kann. „Der Fachhandel sollte das Kriterium ‚klimaneutral‘ als Chance sehen und nutzen, um die Kunden aktiv darauf anzusprechen.“ Der Preis sei zwar ein wichtiges, jedoch nicht das einzige Entscheidungskriterium – es zählen außerdem Service, Qualität, Marke und eben auch ökologische Vorteile, gibt Lerchner zu bedenken.
Viele Kunden fragen den Hersteller: „Wie werden aus den bekannten Produkten nun klimaneutrale Produkte?“ Dazu hat Climate Partner gemeinsam mit Dinkhauser Kartonagen ein CO2-Rechentool entwickelt, für jedes Produkt kann damit der so genannte CO2-Fußabdruck ermittelt werden. Wellpappe, der wichtigste Rohstoff bei der Herstellung von Verpackungen, besteht bereits aus 80 Prozent Altpapier, und dennoch lässt sich der Fußabdruck durch eine eigene Photovoltaikanlage weiter optimieren – die restlichen Emissionen werden über die Förderung eines international anerkannten Klimaschutzprojekts ausgeglichen. Die Wahl ist dabei auf ein Projekt in Asien gefallen. Treibhausgase verteilen sich gleichmäßig in der Atmosphäre, an welchem Ort der Erde sie verursacht und eingespart werden, ist daher unerheblich, unterstreicht Stefan Lerchner.
Dinkhauser setzt bei der Wahl der unterstützten Projekte auf international anerkannte Standards wie den Verified Carbon Standard oder den Gold Standard. Um Projekte nach diesen Standards zu zertifizieren, müsse eine Reihe von strengen Kriterien erfüllt sein, die sich in Europa regelmäßig nicht erfüllen ließen, führt Lerchner weiter aus: So verlangt beispielsweise das Kriterium der „Zusätzlichkeit“, dass ein Klimaschutzprojekt sicherstellen muss, dass es nur deshalb umgesetzt wird, weil es eine zusätzliche Finanzierung erhält. Das Projekt muss demzufolge auf Erlöse aus CO2-Zertifikaten zur Deckung des Finanzbedarfs angewiesen sein. Dies sei bei Projekten hierzulande regelmäßig nicht gegeben, da diese oft durch andere Fördermaßnahmen unterstützt werden, erklärt Lerchner, warum der Hersteller bei der Kompensation von Emissionen auf ein Projekt in Asien und nicht in Tirol beispielsweise setzt.
Und noch ein weiteres Detail macht es schwierig, lokale Projekte zur CO2-Einsparung zu nutzen: So darf eine CO2-Einsparung nur einmal „gezählt“ werden. Klimaschutzprojekte in Deutschland und Österreich allerdings werden in der Regel an die nationalen Klimaschutzstrategien gekoppelt, so dass die Einsparung nicht für andere Zwecke genutzt werden darf. Nicht zuletzt ist die Einsparung an CO2 in Entwicklungsländern zu geringeren Kosten möglich. Zugleich sind solche Projekte dort ein wichtiger Treiber für den Einsatz moderner Technologien und Know-how. Der Strom, den das Wasserkraftwerk in der Region Renun produziert, schaffe Arbeitsplätze im Land und finanziere Schulen und soziale Einrichtungen mit, hebt man bei Dinkhauser hervor.