Ringbuchmechaniken unter der Lupe
- 27.09.2007
- Bürobedarf
- red.
Zu den wichtigsten Qualitätskriterien zählen folgende Punkte: die Zuhaltekräfte (auch Öffnungskräfte genannt) der Mechanik, die Materialstärke, die Beschaffenheit der Ringleisten, die Zugfestigkeit des Drahtes, die Art der Vernietung der Ringe in die Ringleiste sowie die Tiefe des Ringschlusses. Eine weitere Möglichkeit, die Qualität einer Mechanik zu bestimmen, ist das Testen der Öffnungsparallelität der beiden Ringhälften sowie das Nachmessen der tatsächlichen Füllhöhe.
Die Zuhaltekraft ist eines der wichtigsten Qualitätskriterien.Zuhaltekraft
Unter Zuhaltekraft versteht man jene Kraft, die benötigt wird, um die Ringe der Mechanik zu öffnen (per Hand oder Kipper). Neben der eigentlichen Zuhaltekraft ist aber auch jene Kraft von Bedeutung, die benötigt wird, um die Mechanik 1 mm weit zu öffnen. Bei einer Öffnung über 1 mm würde das Füllgut bereits herausfallen. Aus diesem Grunde zählt diese Kraft zu den wichtigsten Kriterien bei der Bewertung einer Ringbuchmechanik.
Materialstärke
Die Materialstärke der Mechanik spielt für die Qualität eine besondere Rolle. Die im ersten Punkt erwähnte Zuhaltekraft bei Mechaniken ist zu 85 Prozent abhängig von der Stärke des Deckelmaterials und zu 15 Prozent vom Ringleistenmaterial und der Drahtstärke.
Beschaffenheit der Ringleisten
Sind die Ringleisten scharfkantig, so ist der Materialverschleiß schon nach kurzer Zeit relativ hoch, und die Mechanik verliert nach wenigen Öffnungen an Spannkraft. Qualitativ hochwertige Mechaniken haben hingegen abgerundete Ringleisten. Dadurch nützt sich das Material nicht so schnell ab, und die Federspannung bleibt auch nach häufigem Öffnen und Schließen erhalten.
Zugfestigkeit des Drahts
Bei Mechaniken von hoher Qualität muss die Zugfestigkeit in einem eng tolerierten Bereich liegen. Eine hohe Zugfestigkeit ist einerseits notwendig für die Federkonstante, andererseits für das Vernieten.
Vernieten
Stahl braucht Zeit zum „Fließen” (Verformen). Bei qualitativ minderwertigen Mechaniken wird durch einen Schlag vernietet. Dadurch hat der Stahl keine Zeit zu fließen. Der eingenietete Ring wird demzufolge schneller locker. Wesentlich besser ist das Vernieten durch Druck. Der Stahl hat bei diesem Verfahren Zeit, sich gleichmäßig auszudehnen, und der eingenietete Ring sitzt daher fest.
Ringschluss
Ein tiefes und abgerundetes Ende der Ringe, der sogenannte Ringschluss, ist für ein stabiles Ineinandergreifen der Ringe notwendig. Wichtig ist, dass die Kanten der beiden Ringhälften nicht scharf sind. Bei häufigem Zuschlagen würden sich scharfe Kanten aufbiegen und der Ringschluss dadurch „schief” werden (das heißt, die Ringhälften greifen nicht mehr sauber ineinander). Abgerundete Kanten hingegen sind wesentlich resistenter gegen Abnützungen.
Abgerundete Ringleisten reduzieren den Materialverschleiß und erhalten die Federspannung länger.Öffnungsparallelität
Zum Testen der Öffnungsparallelität nimmt man eine Mechanik, die noch nicht in eine Mappe eingenietet ist, und drückt mit beiden Daumen von unten auf die Mechanik. Die Ringe zeigen dabei nach oben. Bei hochwertigen Mechaniken öffnen sich die Ringe parallel zueinander. Öffnen sie sich hingegen schief, so ist meist das Rü-ckenleistenmaterial zu dünn oder durch zu harten Draht bzw. durch die Schläge beim Vernieten verformt.
Füllhöhen
Bei der Angabe der Höhe einer Mechanik ist zu beachten, dass sich diese Angabe entweder auf die tatsächliche Füllhöhe beziehen kann oder aber auf die Gesamthöhe der Mechanik inklusive Ringleiste. Eine 30-mm-Mechanik von guter Qualität hat eine tatsächliche Füllhöhe von 30 mm, eine minderwertigere Mechanik desselben Typus hingegen eine entsprechend geringere Füllhöhe, da hier bei der 30-mm-Angabe die Ringleis-tendicke bereits enthalten ist.
Über Ring Alliance Die österreichische Firma Ring Alliance Ringbuchtechnik GmbH mit der Marke „Krause-Handler” ist der größte europäische Erzeuger von Ringbuchmechaniken. Das weltweit agierende Produktions- und Handelsunternehmen hat sich Qualität als eine der Kernkompetenzen auf die Fahnen geheftet. Definiert wird diese als der Grad, zu dem die Erwartungen des Kunden erfüllt werden.
Um die erstklassige Qualität zu sichern, die die Kunden verlangen, arbeiten in der Produktion 200 qualifizierte Arbeiter im Schichtbetrieb. Der Produktionsstandort verfügt über eine modern ausgestattete und vollautomatisierte Galvanik-Anlage zur Vernickelung der Rohteile. Diese Großinvestition ist ein weiterer bedeutender Schritt in Richtung Modernisierung und Kosteneinsparung. Die Abwasseranlagen sind auf dem neuesten technischen Stand – umweltschonend und kostensparend. Durch kontinuierliches Qualitätsmanagement hat das Unternehmen auch im Jahr 2006 wieder die ISO 9000:2001 Zertifizierung mit Erfolg erreicht.
Die stetige Arbeit an Weiterentwicklungen und Verbesserungen sowie der fortlaufende, effektive Einsatz von Methoden wie KVP (kontinuierlicher Verbesserungsprozess) und FTQ (first time quality) erleichtert die Prozessüberwachung und schafft somit eine höhere Produktivität und Qualität.
