Zehn Jahre Esselte Leitz Individual

Beachtliche Dimensionen: Esselte Leitz Individual-Standort in Uelzen, wo auf einem 60 000 Quadratmeter großen Grundstück knapp 15 500 Quadratmeter Gebäudeflächen zur Verfügung stehenZehn Jahre Individual – im Kontext der 94-jährigen Esselte-Geschichte und der 136-jährigen Leitz-Tradition eine kurze Zeitspanne. Für die Uelzener Büroexperten ist das Jubiläum allemal ein Grund, selbstbewusst auf die bisher erreichten Erfolge zurückzublicken: „Wir freuen uns sehr, dass sich die Entscheidung, das Geschäft mit beratungsintensiven Registraturen und Sonderanfertigungen als eigenständigen Geschäftsbereich am Standort Uelzen zu positionieren, so positiv ausgezahlt hat“, so Dr. H. Ulrich Dorau, Geschäftsbereichsleiter Esselte Leitz Individual, auf der Jubiläumsveranstaltung Ende Mai. Rund 45 im Sondergeschäft engagierte Fachhändler sowie interessierte Anwender nutzten die Gelegenheit, sich neben einer Betriebsbesichtigung auch über die Zukunftsstrategie zu informieren.

Leitz baut die BrückeMit dem ehrgeizigen Ziel, das Leitz Individual-Programm erfolgreich im Markt zu etablieren, war das vom damaligen Familienunternehmen Leitz mit der Gründung betraute Management-Team angetreten. Federführend dabei: Thomas Heine, heute Geschäftsführer von Esselte Leitz, und Dr. H. Ulrich Dorau. Schon frühzeitig baute der neue Ge- schäftsbereich bei der Organisationsberatung und Schriftgutverwaltung auf eine Verknüpfung von konventioneller Schriftgutablage mit elektronischen Daten – eine Strategie, die zukunfts- und richtungsweisend sein sollte. Im Rahmen dieser Brückenphilosophie begleitet Leitz Endverwender auf dem Weg von einer historisch gewachsenen Registratur hin zu elektronischen Workflow-Prozessen. „Intelligente farbcodierte Akten – mit einem entsprechenden Verwaltungsprogramm für elektronische Daten und die konventionelle Schriftgutablage – verbinden die Vorteile beider Welten und führen zu wirtschaftlich und organisatorisch optimalen Lösungen“, bestätigt Dorau das Konzept. Auch die 1997 erstmals ins Lieferprogramm aufgenommenen werbewirksam gestalteten Büroartikel konnten sich am Markt etablieren. Mit der Produktlinie „Freeline”, zu der Ordner, Ringbücher, Präsentationsmappen, aber auch mit Kundenlogo bedruckte Locher oder Heftgeräte gehören, zählt der Geschäftsbereich Individual inzwischen zu den etablierten Herstellern in Deutschland.

Restrukturierung als Chance gesehenBlick nach vorne: die internationale Geschäftsführung mit (von links) Esselte-Europa-Chef Cezary Monko, Esselte Leitz-Geschäftsführer Thomas Heine, Individual-Geschäftsbereichs-leiter Dr. H. Ulrich Dorau und Nigel Gunn, Senior Vice President Sales Europe, beim WerksrundgangUnter dem neuen Eigentümer von Esselte, dem Private Equity-Unternehmen J. W. Childs Associates, wurde seit 2003 ein kontinuierlicher Verbesserungsprozess an allen Standorten erreicht, der auf der japanischen Kaizen-Philosophie beruht. Mit dieser „Kultur des Wandels“ wurden seither alle technischen und organisatorischen Abläufe in Produktion und Verwaltung analysiert und ständig optimiert. Hohe Liefertreue bei kurzen Lieferzeiten und eine hohe Produktqualität trotz geringer Warenbestände sind erste wichtige Erfolge. Kurze Rüstzeiten und eine echte Just-in-time-Produktion wurden realisiert. Um Händlern und Endanwendern auch zukünftig ein maßgeschneidertes, flexibles und trotzdem kostengünstiges Produktprogramm anbieten zu können, wurde 2005 die Strategie des „Standardisierten Sondersortiments“ ins Leben gerufen. Abmessungen für Umschlag- oder Innentaschen im Standardsortiment, bei Sonderanfertigungen und bei speziellen Zielgruppenlösungen wie zum Beispiel Kredit- oder Personalakten wurden auf automatengängige Abschnittslängen festgelegt.

Durch Produktionsverbesserungen das Sortiment sinnvoll erweitertDer Strategiewechsel ging einher mit einem Anstieg des Beratungsaufwandes. „Durch Produktionsverbesserungen haben wir unser Sortiment inzwischen wieder sinnvoll erweitert“, erläutert Dorau die Neuausrichtung und appelliert an die Handelspartner, den Leitz-Außendienst in die Gespräche mit dem Endkunden über eine Optimierung der Registratur einzubinden oder den Kundenservice in die Beratung einzuschalten. Damit könne sich der Händler positiv vom Wettbewerb abheben und Kompetenz und Kundenorientierung beweisen. Die mit dem Strategiewechsel begonnene Umstrukturierung richtet den Standort Uelzen wieder konsequent auf das Individual-Geschäft aus: Alle Prozesse wurden optimiert, Kaizen-Ideen weiter umgesetzt, die Fertigungsanlagen neu ausgerichtet und verkettet. Dass unter dem Ziel der Standorterhaltung und Produktivitätssteigerung rund 100 Arbeitsplätze abgebaut werden mussten, sieht Dorau als schmerzlichen, aber notwendigen Prozess. „Jetzt sind wir fit für die Zukunft“, so der Individual-Chef. „Zukünftig wird gewinnen, wer schnell und flexibel zeitgemäße Produktlösungen für den Endkunden herstellen kann und zugleich über eine starke Marktstellung verfügt, um sich gegenüber den großen Papiererzeugern und dem globalisierten Handel zu positionieren“, fasst er die Zukunftsaussichten zusammen.

Einblicke in die Fertigung: interessierte Besucher bei der Jubiläumsveranstaltung „Zehn Jahre Esselte Leitz Individual“www.leitz-individual.de