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Konzentration auf Wachstumsfelder

Seit etwas mehr als drei Jahren gehört Helit Büroprodukte zum französischen Hersteller Maped. Wir sprachen mit Geschäftsführer Rolf Bonsack über Synergien, neue Produkte und die Reaktionen auf die Wirtschaftskrise.

Steht für Made in Germany: Helit-Standort im sauerländischen Kierspe
Steht für Made in Germany: Helit-Standort im sauerländischen Kierspe

Steht für Made in Germany: Helit-Standort im sauerländischen KierspeHerr Bonsack, nach scheinbar ruhigeren Jahren setzt Helit wieder verstärkt auf Neuheiten. Was sind aktuell die Schwerpunkte, mit denen Sie punkten wollen?

Rolf Bonsack: „Wir gehen konsequent unseren Weg mit den Themen Design und Zusatznutzen.“
Rolf Bonsack: „Wir gehen konsequent unseren Weg mit den Themen Design und Zusatznutzen.“

Rolf Bonsack: „Wir gehen konsequent unseren Weg mit den Themen Design und Zusatznutzen.“In den letzten Jahren war es nicht ruhig bei uns, sondern wir haben Preiseinstiegsprodukte als Economy-Produkte auf den Markt gebracht, die alle zu einem durchschlagenden Erfolg geworden sind. Und unsere Serie Ergologic aus dem Jahre 2008 bedient das Bedürfnis nach ökologischen, ergonomischen und gleichfalls vom Design her modernen Organisationsprodukten. Richtig ist, dass wir die Produktentwicklung in den letzten 18 Monaten intensiviert haben. Dabei konzentrieren wir uns auf die drei Themenschwerpunkte Umwelt und Entsorgung, wo Helit im Büro marktführend ist, Präsentationsprodukte und das Thema Mobiles Büro als Antwort auf die sich stark gewandelte Büroarbeitswelt, in der klassische Schreibtischaccessoires an Bedeutung verlieren. Wir denken, dass diese Kategorien in der Zukunft Wachstumsfelder sind. Mit unserem innovativen Wertstoffsammelsystem, dem modularen Präsentationssystem Placativ und mit der Mobilbox, die ab November lieferbar ist, haben wir auf die Marktbedürfnisse entsprechend reagiert. Dazu kommt eine neue nestbare Briefablage, die Platz beim Transport und bei der Lagerung spart und somit einen Beitrag zum Umweltschutz leistet. Sie sehen, es tut sich einiges.

Der Name Helit steht aus der Vergangenheit heraus für designbetonte Produkte. Wird der Weg fortgesetzt und welche Strategie steht dahinter?

Alle genannten Neuheiten basieren auf unserem langlebig ausgerichteten Designverständnis. Wir differenzieren uns mit Design und der Funktion vom Wettbewerb und unterbreiten dem Handel interessante Angebote mit Zusatznutzen. Mit Standardartikeln oder Commodities kann weder die Industrie noch der Handel Geld verdienen. Deswegen gehen wir konsequent unseren Weg mit den Themen Design und Zusatznutzen.

Vor dem Hintergrund der gegenwärtigen Wirtschaftskrise mit Neuheiten zu starten ist ein mutiger Schritt. Wie stark ist Ihr Unternehmen vom Nachfragerückgang betroffen und wie gehen Sie damit um?

Viele neue Produkte im Köcher, wie das Wertstoff-Sammelsystem, ...
Viele neue Produkte im Köcher, wie das Wertstoff-Sammelsystem, ...

Viele neue Produkte im Köcher, wie das Wertstoff-Sammelsystem, ...Ebenso wie die meisten Hersteller haben wir in diesem Jahr zweistellige Umsatzrückgänge verzeichnet, besonders im Bereich gewerblicher Streckenhandel und im Export in Nicht-Euro-Länder. Wir haben auf die Krise zweifach reagiert: Zum einen haben wir unsere Investitionen und Ausgaben in der Produktentwicklung sowie für Marketing erhöht, zum anderen haben wir nicht produktbezogene Kosten eingespart. Darüber hinaus wurden Strukturen verändert und Kapazitäten angepasst. Inzwischen ist das Tal durchschritten, aber wir rechnen trotz Regierungswechsel damit, dass auch das Jahr 2010 schwierig bleiben wird. Der Handel nimmt in dieser Krise Neuheiten nur zögerlich an, was in wirtschaftlich angespannten Zeiten ein typisches und auch verständliches Verhalten ist. Wir brauchen also Geduld und gehen den Weg der Innovation, der uns sehr stark von unserer Muttergesellschaft Maped vorgelebt wird.

Helit gehört seit September 2006 mehrheitlich zur französischen Maped-Gruppe. Konnten die erwarteten Synergien realisiert werden?

... die platzsparend stapelbaren Briefablagen...
... die platzsparend stapelbaren Briefablagen...

... die platzsparend stapelbaren Briefablagen...„Die Stärken verbinden“, das war und ist das Motto der Verbindung beider Unternehmen. Maped ist gut in Bezug auf Innovation, Marketing und in der Distribution von Schulprodukten. Helit ist gut in Bezug auf Design und in der engen Zusammenarbeit mit dem Bürohandel. Maped hat von der Verbindung profitiert, weil die Distribution in Deutschland an Dynamik erheblich zugelegt hat. Und Maped wird durch Helit an Bedeutung im Bereich der Büroprodukte gewinnen. Wir profitieren in Produktentwicklung und Marketing sowie hinsichtlich der Ausweitung der internationalen Distribution. Insofern ergänzen sich beide Unternehmen in sehr guter und komplementärer Weise. Nach drei Jahren der Zusammenarbeit können wir sagen, dass die Verbindung strategisch der richtige Schritt in einer sich erheblich verändernden Handelslandschaft war und ist.

Helit vertreibt das Maped-Programm exklusiv in Deutschland. Wie ist die Akzeptanz?

Wir verzeichnen pro Jahr ein Wachstum von 30 bis 40 Prozent mit dem deutschen Maped-Sortiment, das überwiegend über den Großhandel, in Verbrauchermärkte und auch in die Großfläche hinein distribuiert wird. Der Handel kennt Maped inzwischen gut, beim privaten Endverbraucher nimmt die Bekanntheit der Marke zu. Noch liegt der Schwerpunkt der Nachfrage auf den Schulprodukten, es gibt jedoch bereits Erfolge mit Büroprodukten, weil diese hinsichtlich Preis/Leistung, Design und Funktion überzeugen. Um das Profil und die Bekanntheit der Marke Maped weiter zu stärken, werden wir auch in 2010 wieder auf der Paperworld, der Spielwarenmesse und der Didacta mit Maped als Aussteller vertreten sein.

Maped hat im Oktober ein neues Werk in China in Betrieb genommen. Was ist die Strategie und wie kann Helit davon profitieren?

... und die Mobilbox
... und die Mobilbox

... und die MobilboxWesentlich ist und bleibt für Helit, dass die Produktion weiterhin in Deutschland stattfindet. Made in Germany hat für unser Unternehmen und für unsere Kunden eine unverändert hohe Bedeutung. Mit Maped kooperieren wir in den Bereichen Vertrieb, Marketing und Produktentwicklung. Verlagerungen von Helit-Produkten nach China wird es nicht geben, zumal sich die meisten Produkte aufgrund der Transportkosten dafür auch nicht eignen. Das Werk in China, wo Maped seit 1992 eigenständig produziert, ist elementar wichtig für die Wettbewerbsfähigkeit der Maped-Produkte. Davon profitieren wir in Bezug auf die Distribution in Deutschland.

www.helit.de

Die Firma Maped ... ... setzt auf Internationalität und eine gezielte Expansion – und dies nicht erst seit der Übernahme der Mehrheitsanteile an der Firma Helit Büroprodukte im September 2006. Das 1947 gegründete Familienunternehmen mit Sitz in Argonay (Haute-Savoie) in Frankreich hat insbesondere in den vergangenen Jahren das ursprüngliche Kerngeschäft mit Schulprodukten um Bürobedarfssortimente erweitert. Die Gruppe, in der rund 1800 Mitarbeiter beschäftigt sind, ist heute mit neun Vertriebstöchtern sowie Alleinimporteuren weltweit in 115 Ländern vertreten; die Exportquote liegt bei einem Umsatz von 120 Millionen Euro in 2008 inzwischen bei rund 70 Prozent. Seit dem Jahr 2000 konnte der Umsatz um beachtliche 126 Prozent gesteigert werden. Neben den Produktionsstandorten in Frankreich, Deutschland und Mexiko, von wo aus der lateinamerikanische Markt bedient wird, ist Maped schon seit 1992 mit einem eigenen Werk in China vertreten. Im Oktober wurde westlich von Shanghai ein weiterer Standort mit 950 Mitarbeitern eröffnet, wo die Aktivitäten von drei Produktionsanlagen zusammengefasst wurden.

www.maped.fr

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