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Erneuter Führungswechsel bei Herlitz

In der Führungsetage des Berliner Konzerns hat es im Mai erneut einen Wechsel gegeben. Kurzfristig und überraschend wurde das Engagement von Vorstandschef Jan Van Riet beendet; die Nachfolge hat der bisherige Finanzchef Jan von Schuckmann angetreten.

Überraschendes Ende nach nur 17 Monaten, der bisherige Vorstandschef Jan van Riet
Überraschendes Ende nach nur 17 Monaten, der bisherige Vorstandschef Jan van Riet

Überraschendes Ende nach nur 17 Monaten, der bisherige Vorstandschef Jan van RietAuf der Bilanzpressekonferenz Mitte April hatte Jan Van Riet noch zielgerichtet die Pläne für die weitere Entwicklung des Berliner PBS-Herstellers vorgestellt. Knapp vier Wochen später auf der Sitzung am 10. Mai hatte der Aufsichtsrat beschlossen, das Vorstandsmandat von Van Riet zum 31. Mai zu beenden. Martin Hoffmann, seit Januar dieses Jahres Generalbevollmächtigter und verantwortlich für den gesamten Vertrieb des Produktgeschäftes der Herlitz-Gruppe, ist mit Wirkung vom 1. Juni in den Vorstand gewechselt.

Neuer Vorstandsvorsitzender seit Anfang Juni, der bisherige Finanzvorstand Jan von Schuckmann
Neuer Vorstandsvorsitzender seit Anfang Juni, der bisherige Finanzvorstand Jan von Schuckmann

Neuer Vorstandsvorsitzender seit Anfang Juni, der bisherige Finanzvorstand Jan von SchuckmannDer bisherige Finanzvorstand Jan von Schuckmann (38);

Vorstandsmitglied seit 2002, wurde zum gleichen Zeitpunkt zum Vorstandsvorsitzenden ernannt. Jan Van Riet hatte seit seinem Einstieg bei Herlitz im Herbst 2005 eine grundlegende Neuausrichtung des Berliner Konzerns eingeleitet. Neben dem Ausbau des internationalen Geschäftes standen im Konzept des erklärten Marken-Verfechters die Konzentration auf die Marke Herlitz, die Wiedergewinnung des Fachhandels als Vertriebsschiene sowie die Expansion in Ost- europa im Fokus. Offiziell hatte der Auf- sichtsrat seine Entscheidung damit begründet, dass der 48-Jährige seine Aufgaben bei der Neuausrichtung „erfolgreich vorzeitig“ beendet habe. Hinter den Kulissen wird aber erwartet, dass Van Riet die Renditeerwartungen der Gesellschafter nicht erfüllen konnte oder wollte.

Aufstieg in den Vorstand: Martin Hoffmann, der als Generalbevollmächtigter seit Anfang des Jahres den Vertrieb verantwortet
Aufstieg in den Vorstand: Martin Hoffmann, der als Generalbevollmächtigter seit Anfang des Jahres den Vertrieb verantwortet

Aufstieg in den Vorstand: Martin Hoffmann, der als Generalbevollmächtigter seit Anfang des Jahres den Vertrieb verantwortetDer US-Investmentgesellschaft Advent, die seit 2005 Mehrheitsgesellschafter von Herlitz ist, geht offensichtlich die Gesundung nicht schnell genug. Die Private-Equity-Gesellschaft Advent mit Sitz in Boston/Massachusetts, die Anlagefonds im Wert von mehr als 10 Milliarden Dollar verwaltet, gehört zu den größten Finanzinvestoren der Welt. Im August 2005 hatten die Amerikaner von einem Banken-Konsortium 66 Prozent der Aktienanteile an Herlitz übernommen, die restlichen 34 Prozent befinden sich noch im Streubesitz. Jan Van Riet war es offensichtlich nicht gelungen, für einen Finanzinvestor wie Advent überzeugende Zahlen zu präsentieren sowie dafür notwendige Wachstumsfantasien zu entwickeln. Zwar konnte Herlitz nach einem Verlust von 2,6 Millionen Euro in 2005 für das vergangene Jahr erstmals wieder einen Gewinn ausweisen. Dieser fiel jedoch mit 600 000 Euro bei einem Umsatz von 308 Millionen Euro für Außenstehende verhalten aus. Für Branchenkenner war es absehbar, dass Herlitz aufgrund der Marktveränderungen und der bescheidenen Renditechancen im PBS-Geschäft insgesamt nur schrittweise vorankommen kann. Dass Jan Van Riet auch für 2007 einen weiteren Umsatzrückgang prognostiziert hatte, steht offensichtlich nicht im Einklang mit den Vorstellungen eines auf schnellstmöglichen Wertzuwachs ausgerichteten Finanzinvestor wie Advent.

Kontakt: www.herlitz.de

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