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„Informieren und inspirieren“

Einen detaillierten Einblick in das Unternehmen vermittelte der schwedische Büroeinrichtungsspezialist Kinnarps seinen Handelspartnern aus Deutschland – und lud dazu rund 250 Fachhändler für drei Tage nach Schweden ein.

Eine gut 250-köpfige Händlergruppe war Mitte November bei Kinnarps in Schweden zu Gast. Neben den Besichtigungen der Showrooms von Materia (links) und Kinnarps (rechts) waren auch ausführliche Einblicke in die Produktion möglich.
Eine gut 250-köpfige Händlergruppe war Mitte November bei Kinnarps in Schweden zu Gast. Neben den Besichtigungen der Showrooms von Materia (links) und Kinnarps (rechts) waren auch ausführliche Einblicke in die Produktion möglich.

Rund zweieinhalb Jahre nach der Übernahme der ehemaligen Samas Deutschland durch die schwedische Kinnarps Group nutzte das Management unter dem Motto „The Spirit of Kinnarps“ die Gelegenheit, das Unternehmen, das den meisten Fachhändlern bis 2010 nur entfernt bekannt gewesen sein dürfte, einmal näher vorzustellen. „Die Entscheidung für diese Hausmesse ist ganz bewusst keine dauerhafte Entscheidung gegen die Orgatec“, erklärte Jörg Pannekoike, Vorsitzender der Geschäftsführung von Kinnarps Deutschland und spielte damit auf das Fernbleiben des Unternehmens von der Kölner Messe in diesem Jahr an, „wir haben nur so viele Themen, die wir unseren Handelspartnern näher bringen wollen – da bietet solch eine Veranstaltung natürlich viel mehr Möglichkeiten zum Austausch.“

Das aktuelle Markenportfolio von Kinnarps
Das aktuelle Markenportfolio von Kinnarps

Die Kinnarps-Gruppe (480 Millionen Euro Umsatz im Geschäftsjahr 2011/12, 2600 Mitarbeiter, acht Produktionsstätten, davon zwei in Deutschland) ist das derzeit größte Büroeinrichtungsunternehmens Europas. Dennoch sei das Unternehmen für viele Partner eine „Black Box“ gewesen. „Da viele unserer Händler immer wieder eingefordert haben, mehr über Kinnarps zu erfahren, haben wir uns entschlossen, den Fachhandel in Deutschland auf diese Weise zu informieren und zu inspirieren“, so Jörg Pannekoike bei einem Pressegespräch in der Firmenzentrale in der schwedischen Ortschaft Kinnarp, und betonte einmal mehr die Bedeutung des Fachhandels als wichtigsten Vertriebsweg in Deutschland.

Hoher Automatisierungsgrad: Ein Großteil der Hubwagenflotte in den Werken in Kinnarp und Skillingaryd steuert wie von Geisterhand durch die Produktionshallen.
Hoher Automatisierungsgrad: Ein Großteil der Hubwagenflotte in den Werken in Kinnarp und Skillingaryd steuert wie von Geisterhand durch die Produktionshallen.

Dem Geschäftsführer ist dabei klar, dass sich sein Unternehmen bei den Partnern im Handel das Vertrauen teilweise neu erarbeiten muss, waren doch nach der Übernahme durch Kinnarps gut eingeführte Markennamen wie Schärf, Fortschritt und MBT fallengelassen worden. Zudem kam es infolge der Schließung des Produktionsstandortes in Trebbin zu einer längeren Phase mit Lieferschwierigkeiten: „Die Probleme mit der Lieferperformance in den Griff zu bekommen hat leider länger gedauert, als wir ge­plant hatten“, gab Jörg Pannekoike zu, inzwischen sei man aber auf einem guten Weg: „Es ist unser Haupt-To-Do, die Lie­fer­zuverlässigkeit vollständig wiederherzustellen.“

Gleichzeitig wolle man gemeinsam mit dem Fachhandel die Marktbearbeitung intensivieren. So können die Händler auch Planungs- und Beratungsleistungen der Kinnarps-Kompetenzzentren in Deutschland nutzen. Pannekoike: „Dafür stehen bundesweit 14 Innenarchitekten zur Verfügung.“ Für die Zukunft geplant sei neben gemeinsamen Workshops auch ein Traineeprogramm, mit dem qualifizierte Nachwuchskräfte für den Fachhandel ausgebildet werden sollen.

Bereiteten den deutschen Fachhändlern einen herzlichen Empfang (v.l.): Per-Arne Andersson (Geschäftsführer Kinnarps AB), Sybilla Jarlsson (Chairman Kinnarps Holding), Henry Jarlsson (Vorstandsvorsitzender Kinnarps AB und CEO Kinnarps Holding) sowie Jörg P
Bereiteten den deutschen Fachhändlern einen herzlichen Empfang (v.l.): Per-Arne Andersson (Geschäftsführer Kinnarps AB), Sybilla Jarlsson (Chairman Kinnarps Holding), Henry Jarlsson (Vorstandsvorsitzender Kinnarps AB und CEO Kinnarps Holding) sowie Jörg Pannekoike (Vorsitzender der Geschäftsführung Kinnarps Deutschland)

Während der drei Tage bot man den Fachhändlern ein abwechslungsreiches und vom Team um Marketingleiter Ralf Gottschalk perfekt organisiertes Programm. Neben einem Blick auf die umfassende Produktpalette, die von Bürostühlen aller Art über Kastenmöbel bis hin zu Konferenzräumen, Loungemöbeln und Stell- und Trennwänden reicht, konnten sich die Gäste aus Deutsch­land auch ein eingehendes Bild von der Produktion im Kinnarps-Konzern machen. In Kinnarp, wo auch die komplette Transportabwicklung angesiedelt ist, wird auf rund 120 000 Quadratmetern Fläche die holzbasierte Produktpalette des Familienunternehmens hergestellt. Neben der Fertigung der Arbeitsplatzlösungen werden zudem Büro- und Besucherstühle endmontiert. Die Baugruppen dafür kommen aus dem Werk in Skillingaryd, wo auch die Schaumherstellung für die Polsterungen angesiedelt ist. Auffällig in den beiden Werken ist der hohe Automatisierungsgrad unter anderem bei der Logistik: Die meisten Hubwagen folgen computergesteuert kilometerlangen Induktionsleitungen durch die Werkhallen. Ganz anders dagegen erfolgt die Produktion der designorientierten Kinnarps-Marke Materia: Am Standort Tranås werden die hochwertigen

Konferenz- und Loungemöbel weitgehend noch in Handarbeit hergestellt.

Hohe Fertigungstiefe: Statt Elemente wie beispielsweise die Polster aus Polyeterschaum zuzukaufen, werden sie im Werk Skillingaryd selbst produziert.
Hohe Fertigungstiefe: Statt Elemente wie beispielsweise die Polster aus Polyeterschaum zuzukaufen, werden sie im Werk Skillingaryd selbst produziert.

Ergänzt wurde der fachliche Teil für die Händler durch ein Freizeitprogramm unter anderem mit Zuckerstangenrollen oder Eis-Bildhauen. Ein Galaabend in der Eishockey-Arena von Jönköping mit einer Abba-Revivalband rundete das Event ab.

www.kinnarps.de

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