Büroräume durch Auralisation besser planen
- 07.10.2014
- Büromöbel
Permanent gestört fühlen sich zahlreiche Menschen bei der Büroarbeit: Lärm und Geräusche – verursacht durch den Straßenverkehr, die Klimanlage, Drucker oder durch lautstark telefonierende Kollegen lenken ab und stellen eine ernstzunehmende Belastung dar. Bei der Planung von Büroräumen finden die Themen Schallschutz und Raumakustik bisher zumeist nur unzureichende Berücksichtigung.
Dabei gibt es heutzutage gute Möglichkeiten, sich schon frühzeitig mit der Thematik zu beschäftigen: Bei der Konzeption von Büroräumen ist die rechentechnische Visualisierung der geplanten Räumlichkeiten fast schon Standard. Dabei ist es möglich, das zu errichtende Gebäude und dessen Räume noch vor Baubeginn virtuell zu begehen. Dank der neuen Software lässt sich dieses virtuelle Erleben der neuen Räume noch deutlich realistischer gestalten.
„Meist wird bei der Simulation der Räume nur der visuelle Aspekt betont, Fragen ‚wie klingt der Raum‘, ‚wie hört sich Sprache im geplanten Raum an‘, ‚wieviel Störgeräusche von der Straße oder aus lauten Fertigungsbereichen dringen an den zukünftigen Arbeitsplatz‘ werden eventuell über Rechenwerte vermittelt, aber nicht über eine akustische Präsentation“, heißt es dazu auf der Projekt-Seite der BAuA. Das Verfahren der Auralisation – also der Hörbarmachung eines Raumes unter Berücksichtigung seiner geometrischen und akustischen Eigenschaften – hilft, diese Fragen zu beantworten. Die subjektive Wirkung lärmmindernder Maßnahmen in der Arbeitsplatzumgebung wird so erfahrbar gemacht.
In Zusammenarbeit mit der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin (BAuA) wurden durch das Institut für Rundfunktechnik (IRT) Auralisationen zur Planung von Büroräumen entwickelt, die von einem PC mit einem aktuellen Internet-Browser wiedergegeben werden können. Die unter der Adresse bit.ly/1qtYcZC hinterlegten Beispiele wenden sich an Planer und Betreiber von Büroarbeitsplätzen sowie an Architekten, Bauingenieure und Bauherren.
Schallquellen vom Drucker über Telefongespräche bis zu Gehgeräuschen wurden für die raumakustischen Simulationen verwendet. Die Hörbeispiele sind unterteilt in die Szenarien „Ein-Personen-Büro“, „Drei-Personen-Büro“ und „Großraumbüro“. Beim Ein-Personen-Büro wird unterschiedlicher Schallschutz zu den angrenzenden Räumen und zur Außenwelt vorgeführt. Der Einfluss der raumakustischen Absorption, der Anordnung der Arbeitsplätze sowie die Wirkung von Schallschutz-Blenden werden am Beispiel des Drei-Personen-Büros demonstriert. Mit Hilfe des Szenariums Großraumbüro wird unter anderem der Einfluss der Arbeitsplatzanordnung, die Wirkung von verschiedenen Glasabtrennungen sowie die Wirkung von Schall absorbierenden Büromöbeln erlebbar gemacht.