Studenten entwerfen Bürowelt von morgen
- 27.11.2008
- Büromöbel
- red.
Studie eines modularen Büromöbelsystems: Die Elemente werden über Andockpunkte elektrisch miteinander verbunden.Die Studenten wurden dabei vor die Aufgabe gestellt, Produkte zu entwerfen, die die Veränderung und zukünftige Entwicklung der Büroarbeit reflektieren sollten – eine Herausforderung angesichts der zunehmend fließender werdenden Übergänge zwischen dem Arbeits- und Lebensbereich, längeren Lebensarbeitszeiten und einer sich ständig verändernden Arbeitswelt. Betreut von Professor Fritz Frenkler entwickelten sechs Projektgruppen Ideen, in welcher Form sich dieser Funktionswandel auf die Gestaltung von Büromöbeln übertragen lassen könnte. Einige der Projektstudien wurden auf dem Orgatec-Stand des Korbacher Möbelspezialisten vorgestellt.
Schreibtisch oder Couch? Die Studie „flip lounge“ lässt sich mit wenigen Handgriffen umrüsten.Beim Projekt „flip lounge“ beispielsweise steht die Symbiose aus Arbeiten und Wohnen im Mittelpunkt. „flip lounge“ ist eine Kombination aus Schreibtisch und Sofa. Die Geometrie des multifunktionalen Möbels erlaubt es, mit wenigen Handgriffen zwei grundsätzlich unterschiedliche Funktionen zu vereinen. Durch einfaches, von einer Gasdruckfeder unterstütztes Umkippen des Hauptelements lässt sich die „flip lounge“ innerhalb weniger Sekunden von einem Büro-Arbeitsplatz in ein gemütliches Sofa oder umgekehrt verwandeln. Praktisch: Der Benutzer muss seine Arbeitsfläche auch bei kurzfristiger Wandlung zum Sofa nicht erst auf- oder umräumen: Im hinteren Bereich ist eine versenkbare Abdeckung untergebracht, die mit einem Schaumstoffpolster ausgekleidet ist, um die Arbeitsutensilien straff, aber unbeschädigt in Position zu halten. Selbst unterschiedlich hohe Gegenstände wie Kugelschreiber oder Laptop werden so bei der „Metamorphose“ sicher fixiert.
Eine strukturiert aufgebaute und für wechselnde Bedürfnisse wandelbare Bürolandschaft mit Entspannungs- und Rückzugsmöglichkeiten fördert den Teamgeist und die Leistung jedes einzelnen Mitarbeiters. Diesem Leitsatz folgend, entwickelten die Studenten der TU München das modulare Bürosystem „stg“ („snap to grid“). Es besteht aus verschiedenen Basiselementen, die sich flexibel zu Einzel- und Gruppenarbeitsplätzen kombinieren lassen. Das Besondere ist, dass die Elemente über magnetische Andockpunkte mit integrierter Stromversorgung miteinander verbunden werden. Als Kernelement dient die „Base Hub“ mit allen elektrischen Anschlüssen. Das Element beherbergt einen Netzwerkserver, dient als zentraler Besprechungspunkt und kann optional auch als Stauraum oder Druckerstandort genutzt werden. Die Trennwände, gedacht als Sicht- und Lärmschutz, können auch als Projektionsfläche und Pinnwand genutzt werden. Als entspannendes Element dient das „Bench“, ein Sitzquader für kleinere Besprechungen oder Pausen. Das größere Modell hat einen Klappmechanismus, der im zusammengestellten Modus als Rückenlehne zu nutzen ist. Die Polster der kleinen Version sind umgedreht als Schreibfläche zu verwenden. Beide Versionen bieten eine Menge Stauraum. Zum Bürosystem „stg“ gehört auch ein multifunktionaler Trolley. Dieser Rollcontainer ist höhenverstellbar – bis auf 125 cm Höhe – und kann daher auch als Meeting-Point genutzt werden.