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Tonerstaub: Da liegt was in der Luft

Feinstaubbelastung im Büro ist in aller Munde. Teils kontrovers diskutiert, bietet das Thema dem Handel die Möglichkeit, sich mit neuen Produkten zu beschäftigen, beispielsweise mit Feinstaubfiltern für Drucker und Kopierer.

„Jetzt ist die Chance, durch den Verkauf und den Einbau dieser Nachrüstsysteme am bedeutender werdenden Umweltgedanken zu partizipieren.” Christoph Runge, Leiter Einkauf und Produktmarketing, COS
„Jetzt ist die Chance, durch den Verkauf und den Einbau dieser Nachrüstsysteme am bedeutender werdenden Umweltgedanken zu partizipieren.” Christoph Runge, Leiter Einkauf und Produktmarketing, COS

„Jetzt ist die Chance, durch den Verkauf und den Einbau dieser Nachrüstsysteme am bedeutender werdenden Umweltgedanken zu partizipieren.” Christoph Runge, Leiter Einkauf und Produktmarketing, COSOb Tonerstaub, chemische Verbindungen oder Ozonemission – dass das, was in der Luft vieler Büros liegt, kein ganz besonderer Duft ist, scheint klar. Beim Drucken und Kopieren wird laut Bundesinstitut für Risikobewertung (BfR) eine Vielzahl leicht-, mittel- und schwerflüchtiger Verbindungen sowie Staubpartikel emittiert. Diese Emissionen sind mit ungünstigen gesundheitlichen Effekten in Zusammenhang gebracht worden. Bereits 2005 hatte das Bundesinstitut eine Pilotstudie in Auftrag gegeben, die mögliche Zusammenhänge abklären sollte. Zwischen Januar und Oktober 2006 wurde die Raumluft in 63 Büroräumen gemessen und 69 der dort arbeitenden Personen untersucht. In seiner Bewertung kommt das Institut zu dem Ergebnis, dass gesundheitliche Beeinträchtigungen durch Emissionen aus Büromaschinen nicht ausgeschlossen werden können. Unabhängig von den Ergebnissen können sich Verbraucher schon heute wirkungsvoll vor Emissionen schützen, wenn sie Geräte verwenden, die den „Blauen Engel“ tragen, empfiehlt das Bundesinstitut, das zudem auf die Empfehlungen der Bundesanstalt für Arbeitsschutz und Arbeitsmedizin zum Umgang mit Druckern, zur Anschaffung neuer und der nachträglichen Ausrüstung vorhandener Geräte sowie zu den Anforderungen an den Aufstellort hinweist.

Eine Möglichkeit, Drucker nachzurüsten, bieten Feinstaubfilter. „Feinstaub im Büro ist ein echtes Green-IT-Thema mit gewaltigen Chancen für die Händler“, meint Willi Grobmeier, Business Unit Supplies Manager beim Soester Distributor Actebis Peacock. Das Thema biete die Möglichkeit, in eine neue Geschäftsidee zu investieren. So offeriert der Distributor ein Starterkit mit einem Messgerät, mit dem der Händler den relevanten Abluftkanal am Drucker ermitteln kann, um anschließend mit dem Filter die Feinstaubbelastung nach eigenen Angaben um bis zu 93 Prozent zu reduzieren. „Das Thema sollte vom Kunden her betrachtet werden, der sich in der Nähe des Druckers aufhält. Für ihn ist es ein echter Vorteil, und er ist dem Händler dankbar, eine wirksame Lösung gefunden zu haben“, erklärt der Business Unit Manager. Dem Händler, der Bedenken hat, empfiehlt Grobmeier, den Filter nach einem Monat von der Innenseite her anzuschauen. „Wenn man bedenkt, dass es Nano-Partikel sind, die man sieht, sollte man sich die Frage stellen, wie viele Teilchen das wohl gewesen sein könnten“, gibt Grobmeier zu bedenken.

„Das Feinstaubthema ist ein echtes Green-IT-Thema mit gewaltigen Chancen für die Händler.“ Willi Grobmeier, Business Unit Supplies Manager, Actebis Peacock
„Das Feinstaubthema ist ein echtes Green-IT-Thema mit gewaltigen Chancen für die Händler.“ Willi Grobmeier, Business Unit Supplies Manager, Actebis Peacock

„Das Feinstaubthema ist ein echtes Green-IT-Thema mit gewaltigen Chancen für die Händler.“ Willi Grobmeier, Business Unit Supplies Manager, Actebis PeacockDass einige Bürogerätehändler Bedenken haben, Filterlösungen zu vertreiben, kann der Manager nicht verstehen, schließlich sei „die Feinstaubbelastung ein systembedingtes Problem aller tonerbasierten Drucksysteme“. Die gewaltige Nachfrage nach diesem Starterkit gebe seiner Einschätzung Recht. Und schließlich seien die Filter vom TÜV auf Wirksamkeit geprüft und eine Gefährdung des Druckers ausgeschlossen worden.

Auch beim Lindener Distributor COS sieht man im Thema Filter Zukunft. „Für uns gehören momentan die Filter für Drucker und Kopierer zu den wichtigsten Zubehörartikeln überhaupt“, meint Christoph Runge, Leiter Einkauf und Produktmarketing bei COS. „Die Händler haben die Chance, durch die Themen ,Green IT‘ und ,Feinstaubbelastung’ ein Zusatzgeschäft zu generieren.“ Auch Runge kann die Bedenken einiger Händler nicht teilen, schließlich handele es sich hier nicht um eine Ab-, sondern durch den Einbau der Filter um eine Aufwertung der Systeme. „Noch sind die Drucker nicht ausreichend mit Filtern ausgestattet. Gleichzeitig wird der Tonerstaub immer feiner und die Konsumenten in dieser Beziehung immer hellhöriger“, erklärt der Einkaufsleiter. In den kommenden Jahren würden die Filter von vornherein in den Geräten herstellerseitig integriert sein. „Jetzt ist die Chance, durch den Verkauf am bedeutender werdenden Umweltgedanken zu partizipieren.”

www.actebis.de, www.cos.de

Nachgefragt bei Handelspartnern: 1. Wie bewerten Sie die Diskussion rund um mögliche Risiken durch Druckeremissionen? Was halten Sie von den angebotenen Filterlösungen?

2. Wie häufig werden Filter für Drucker und Kopierer von Ihren Kunden nachgefragt? Welche Chance sehen Sie darin, Filterlösungen anzubieten, bzw. wenn Sie keine Filter anbieten, warum nicht?

Jörg Pöhler, Geschäftsführender Gesellschafter Office Hoch 5, Isernhagen/Altwarmbüchen

„Wenn man sich einzelne Drucker oder Kopierer von innen anschaut, kann man sich gut vorstellen, was in die Büroluft gepustet wird.”
„Wenn man sich einzelne Drucker oder Kopierer von innen anschaut, kann man sich gut vorstellen, was in die Büroluft gepustet wird.”

„Wenn man sich einzelne Drucker oder Kopierer von innen anschaut, kann man sich gut vorstellen, was in die Büroluft gepustet wird.”1. Ich denke, dass bei den Diskussionen rund um die Risiken einige Wahrheiten enthalten sind. Wenn man sich einzelne Drucker oder Kopierer von innen anschaut, kann man sich gut vorstellen, was in die Büroluft gepustet wird. Gesund ist das mit Sicherheit nicht. Es gibt Smogalarm, Feinstaubalarm und seit neuestem Feinstaubplaketten, in Büros werden die Partikel einfach in die Raumluft abgegeben. Wir vertreiben seit über drei Jahren Feinstaubfilter. Die Erfahrungen an unseren selbst genutzten Druckern und Kopierern haben gezeigt, dass die Filterstäbe nach rund zwölf Monaten schwarz sind, obwohl unsere Systeme regelmäßig gewartet werden.

2. Die Nachfrage nach den Filtern steigt immer an, wenn ein Bericht über die Feinstaubbelastung in der Presse veröffentlicht wird. Das schreckt einige Nutzer auf, und diese werden aktiv. Wir argumentieren die Nutzung an Hand unserer eigenen Erfahrung und haben vor zwei Jahren eine Internetseite unter www.tonerstaub.info ins Netz gestellt, die gut besucht ist. Auch hier richten sich die Besucherzahlen und die Bestellungen nach den Veröffentlichungen zum Thema. Wir verstehen uns als klassischer Vollsortimenter für alles rund um das Büro und sehen es als unsere Aufgabe, unsere Kunden auch zum Thema Gesundheit zu beraten und zu beliefern. Bei Neukunden erhoffen wir uns, durch die Kompetenz im Filterbereich auch andere Bereiche des Kunden zu erschließen.

 www.oh5.de

Ralf Siebert, Geschäftsleiter Rühlig Document Management, Kassel

„Alte Drucker sollten nicht nur wegen Tonerstaub, sondern auch im Hinblick auf Energie, Verbrauchsmaterialkosten, E-Teilversorgung, Service betrachtet werden.”
„Alte Drucker sollten nicht nur wegen Tonerstaub, sondern auch im Hinblick auf Energie, Verbrauchsmaterialkosten, E-Teilversorgung, Service betrachtet werden.”

„Alte Drucker sollten nicht nur wegen Tonerstaub, sondern auch im Hinblick auf Energie, Verbrauchsmaterialkosten, E-Teilversorgung, Service betrachtet werden.”1. Das Thema Green IT kommt auch in unserer Branche an. Durchaus macht es Sinn, alte Drucker unter Umweltgesichtspunkten zu betrachten. Aber nicht nur wegen Tonerstaub. Auch Energie, Verbrauchsmaterialkosten, E-Teilversorgung, Service sollten beachtet werden.

2. Als letztes Jahr das erste Mal Frontal 21 (ZDF) darüber berichtete, wurde ich am nächsten Tag von einer Kundin spontan angesprochen. Erstaunlich war für mich, dass überwiegend Raucher Angst haben vor Tonerstaub und deren Gesundheitsschäden. Als dann selbst die regionale Presse auf der Titelseite berichtete, war unser Vertrieb/Technik intern weitergebildet und entsprechend mit Filtersystemen ausgestattet. Dies kann ein Mehrwert sein. Wir haben den Vertrieb über unsere Technik organisiert. So ist eine Verstärkung des aktiven Verkaufens im Dienstleistungsbereich möglich. Die Technikkoordination übernimmt die Einhaltung der Wartungsintervalle und lässt sie automatisch in die Tourenplanung einfließen. In unserem Servicepaket „Vollkasko” ist diese Leistung sogar inklusive.

www.ruehlig-office.de

Alan Schydlo, Produkt Manager Vertrieb, Kopiervertrieb K.-H. Schöneberg, Neuwied

„Die Firmen verdienen sich eine goldene Nase mit dem Verkauf von Filtern und Schutzapparaturen für Drucker.”
„Die Firmen verdienen sich eine goldene Nase mit dem Verkauf von Filtern und Schutzapparaturen für Drucker.”

„Die Firmen verdienen sich eine goldene Nase mit dem Verkauf von Filtern und Schutzapparaturen für Drucker.”1. Die Diskussionen sind gerechtfertigt, wenn sie sich im Rahmen halten. Beim Drucker werden diese Diskussionen seit kurzem wieder sehr laut. Firmen verdienen sich eine goldene Nase mit dem Verkauf von Filtern und Schutzapparaturen für Drucker. Den meisten dieser Unternehmungen steht aber nicht die Gesundheit der Benutzer, sondern der eigene Profit im Vordergrund. Sie werben mit Totenköpfen auf Laserdruckern und warnen vor „Krebs durch Feinstaub“. Stark übertrieben werden Szenen dargestellt, die es so nicht gibt. In der Branche wird seit Jahren, beispielsweise mit dem Blauen Engel, jede Art von Emission gemessen und analysiert. Diese stellt unter professionellen Bedingungen fest, ob Druckerwerke unbedenklich sind. Kein Hersteller kann es sich heutzutage leisten, Maschinen auf den Markt zu bringen, die diese Anforderungen nicht erfüllen. Wir sind der Ansicht, dass die Diskussionen durchaus ihre Berechtigung haben, aber es sollte damit nicht die Unwissenheit und der übertriebene Sicherheitsgedanke von Kunden schamlos ausgenutzt werden.

2. Die Nachfrage ist kleiner als ein Prozent. Die meisten Anfragen gehen mit aggressiven Mailingaktionen der „Filter-Firmen“ einher. Auch nach der CeBIT, die ja im Zeichen von Green-IT stand, erhielten wir kaum Anfragen zu diesem Thema. Wir reagieren stets neutral auf die Filterfrage. Alle Kunden haben bei uns ein Produkt erworben, das sich bestenfalls drei oder mehr Jahre in ihrer unmittelbaren Umgebung befindet. Daher wäre es keine intelligente Firmenpolitik, den Käufern gesundheitsschädliche Maschinen zu liefern. Zudem sind alle Systeme von zahlreichen Instituten getestet worden, die mit diversen Zertifikaten die Unbedenklichkeit bescheinigen.

www.kopiervertrieb-neuwied.de

Filterlösungen auf dem Markt Der Filter „Clean Office“ des Hamburger Spezialisten Riensch & Held verfügt über eine elektrostatisch geladene Wabenstruktur und soll so die Abluft von Laserdruckern und Kopierern von Feinstäuben befreien. Der Hersteller sieht die offene Wabenstruktur als großen Vorteil: Die Luft könne den Filter durch den geringen Strömungswiderstand nahezu ungehindert passieren, verlässt also den Drucker auf vorgeschriebenem Weg und entweicht nicht etwa am Filter vorbei durch den Papierschacht. Die Wirksamkeit des Filters bestätigt ein Prüfbericht der SLG Prüf- und Zertifizierungs GmbH.

www.riensch.de

Die Filter von Dexwet arbeiten mit feinen Faser- und Plastikstäben, die mit einer Flüssigkeit getränkt und befeuchtet sind und die die Partikel effizient und nachhaltig binden sollen. Der Filter wird über den Abluftöffnungen montiert, die Abluft kann ungehindert durch die Filterstäbe streichen. Vor Kurzem hat der Herstelller die neuen Filtersysteme „Simular One“ und „Modular Professional“ vorgestellt, die auf eine einfachere Installation in Geräten mit ausblasenden Gebläseöffnungen ausgelegt sind. Die Filtersysteme sind von der Landesgewerbeanstalt in Nürnberg (LGA) zertifiziert und vom Österreichischen Forschungsinstitut (OFI) geprüft. Für den Vertrieb der Dexwet-Filterlösungen ist in Deutschland die Katun Corporation verantwortlich.

www.dexwet.de

Mit den „micronAir office“ Feinstaubfiltern für Laserdrucker, Fax- und Kopiergeräte will die Freudenberg Vliesstoff-Gruppe die Feinstaub-Emissionen von Laserdruckern vermindern. Der Feinstaubfilter besteht aus Vliesstoffen, die dank eines dreilagigen Aufbaus und zum Teil elektrostatisch geladener Mikrofasern auch kleinste Partikel dauerhaft binden sollen. Der Filter wurde vom TÜV Nord zertifiziert und mit dem Prüfzeichen „Wirkungsvoller Schutz vor Feinstaub und Tonerstaub“ versehen. Die drei Modelle in verschiedenen Größen passen für die meisten Drucker.

www.micronair-office.de

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