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Wenn Markennamen nicht alles sind

Markenname, Imagefaktor und Produktdesign prägen den Notebookmarkt. Doch der Versuch, Verbraucher mit mehr Schein als Sein zu blenden, geht selten auf, so eine Studie der Gesellschaft für innovative Marktforschung.

Ein ausgewogenes Preis-/Leistungs-Verhältnis ist für die Mehrheit das Kriterium beim Kauf eines Notebooks. Zudem darf eine Maus beim Zubehör nicht fehlen. Zu diesem Ergebnis kommt die Studie, die im Auftrag von Logitech durchgeführt wurde. Die Heidelberger Marktforscher untersuchten die Einstellung und Affinität von Notebook-Usern und konnten aus den Ergebnissen eindeutige Schlüsse ziehen: Nur 39 Prozent der User sind bereit, für Markenname, Technik und Design tiefer in die Tasche zu greifen. 61 Prozent sehen im Preis das wichtigste Kaufkriterium, gefolgt von einfacher Bedienbarkeit und integrierten technischen Details.

Vom Smart-Buyer bis zum Design-Afficionado Sechs Usertypen konnten die Marktforscher anhand der Ergebnisse identifizieren. Beinahe ein Viertel aller Notebook-User zählt zum Typ Simplifyer. Dieser wartet bei technischen Geräten ab, bis sie sich bewährt haben, und achtet auf ein gutes Preis-/Leistungs-Verhältnis. Marke und Design sind eher zweitrangig. Auffallend ist zudem: Der Simplifyer ist überwiegend weiblich. Smart-Buyer sind mit einem Anteil von 19 Prozent vor allem die Männer. Der Smart-Buyer weiß genau, was er will, und scheut keine Zeit und Mühe, das optimale Angebot zu recherchieren. Er erwartet ein Maximum an Funktionalität und Qualität zu einem möglichst günstigen Preis. Dafür werden das Internet als Informationsquelle genutzt sowie Testberichte und Empfehlungen in Fachzeitschriften vor dem Kauf konsultiert.

Der Basic-User interessiert sich nicht für technische Details: Einfache Bedienbarkeit und Funktionalität sind für ihn entscheidend. Dieser Usertyp vergleicht keine Preise im Internet, sondern setzt auf die Beratung im Fachhandel oder auf persönliche Empfehlungen. Zu den Basic-Usern zählen überwiegend Frauen. Für einen Marken-Fan steht der gute Name an erster Stelle. Dieser Usertyp kennt und vertraut einer Marke, weil sie seinen Ansprüchen an Qualität gerecht wird. Dafür ist er bereit, einen höheren Preis zu zahlen. Design, technische Features und Zusatzfunktionen müssen beim Marken-Fan stimmen, schließlich dient das Notebook auch als Statussymbol. Dieser Usertyp, mit einem Anteil von 15 Prozent, setzt sich zu einem gleichen Anteil aus Frauen und Männern zusammen.

Mit seiner Affinität zu Technik und Trends weiß der Technik-Freak immer genau, was gerade neu und „in“ ist. Er stellt in erster Linie hohe Anforderungen an die technische Ausstattung und Leistungsfähigkeit und ist bereit, dafür auch mehr zu zahlen. Qualität, Design und Marke sind wichtige Faktoren für ihn. Der Technik-Freak ist fast ständig online und hat sein Notebook nach Möglichkeit immer dabei. Daher achtet er auf Größe, Gewicht, Ergonomie und Optik bei Notebook und Zubehör. Mit 15 Prozent teilt sich der Technik-Freak den dritten Platz mit dem Marken-Fan.

Last but not least stehen für den Design-Afficionado äußere Faktoren wie Optik, Material und Ergonomie an erster Stelle – gerne auch zu einem höheren Preis. Mit neun Prozent bildet dieser Usertyp die kleinste Gruppe. Er ist zwar an Technik interessiert und gehört zu den ersten, die neue Technik-Gadgets haben müssen, die konkreten Funktionsweisen sind jedoch eher nebensächlich. Der Design-Afficionado sieht wie der Marken-Fan das Notebook als Statussymbol und setzt bei einer Marke hohe Qualität und technische Ausstattung voraus. Der Anteil von Männern und Frauen ist recht ausgewogen.

www.g-i-m.com, www.logitech.com  

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