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Drucken in Zeiten von Smartphone und Co.

Smartphones und Tablets haben in wenigen Jahren nicht nur private Haushalte, sondern auch Unternehmen erobert. Wie sich diese Mobilisierung auf die Arbeitsweise – und damit auch auf das Druckverhalten – auswirkt, hat die Printerumfrage13 untersucht.

Groß ist der Wunsch der Mitarbeiter, direkt vom mobilen Endgerät zu drucken – doch ein Großteil hat keinen geeigneten Drucker. Häufig liegt das am Alter der Geräte und der fehlenden WLAN-Funktionalität.
Groß ist der Wunsch der Mitarbeiter, direkt vom mobilen Endgerät zu drucken – doch ein Großteil hat keinen geeigneten Drucker. Häufig liegt das am Alter der Geräte und der fehlenden WLAN-Funktionalität.

Smartphones werden nicht nur für persönliche Erreichbarkeit verwendet, sondern dienen immer stärker auch als Arbeitsgeräte. Damit steigt das Bedürfnis, von mobilen Geräten zu drucken. Das funktioniert jedoch noch nicht so gut, wie sich das die meisten Anwender wünschen, dies belegt auch die Printerumfrage13 von Dokulife Consulting & Research und dem Druckerhersteller Brother. Über 8400 Anwender, IT-Administratoren und Einkäufer aus Deutschland, Österreich und der Schweiz haben dieses Mal an Europas größter Studie zum Thema Drucken teilgenommen.

Rund 63 Prozent der Befragten setzen bereits ein Smartphone für berufliche Zwecke ein. Auch Tablets fassen mit 29 Prozent bereits im beruflichen Umfeld Fuß. Damit tragen die Geräte zur weiteren „Mobilisierung des Arbeitsplatzes“ bei. Betrachtet man die Nutzung ist es interessant ist, dass es im beruflichen Umfeld häufig nicht darum geht, entweder ein Smartphone oder ein Tablet einzusetzen, sondern um ein sowohl als auch. Im Gegensatz zum Smartphone werden Tablets verstärkt auch als Notebook-Ersatz verwendet. Und während E-Mailschreiben, Terminverwaltung und Surfen im Internet auf beiden Gerätetypen ähnlich beliebt sind, gibt es bei der Nutzung von Apps und Unternehmensanwendungen deutliche Unterschiede. So verwenden 78 Prozent der Tablet-, aber nur 67 Prozent der Smartphone-Nutzer allgemeine Apps. Noch deutlichere Unterschiede gibt es bei speziellen Unternehmensanwendungen, die bei 44 Prozent der Tablet-, beziehungsweise 28 Prozent der Smartphone-Nutzer zum Einsatz kommen.

Die Nutzungsweise von Smartphone und Tablet unterscheidet sich in Teilbereichen signifikant. So werden Tablets im Gegensatz zum Smartphones verstärkt auch als Notebook-Ersatz verwendet.
Die Nutzungsweise von Smartphone und Tablet unterscheidet sich in Teilbereichen signifikant. So werden Tablets im Gegensatz zum Smartphones verstärkt auch als Notebook-Ersatz verwendet.

Trotz der unterschiedlichen Nutzung eint die Anwender jedoch der Wunsch, Informationen auf Papier zu bringen. Zwar gaben 33 Prozent der antwortenden Personen an, bereits von ihrem mobilen Gerät zu drucken. 49 Prozent und somit fast die Hälfte gab jedoch an, dass sie zwar gerne drucken würde, dies aber aus technischen Gründen nicht kann. Einen Grund hierfür sieht Paul Schalk, Leiter des Produktmanagements bei Brother, darin, dass „viele Drucker zu alt sind.“ Vielen Geräten fehle einfach eine WLAN-Verbindung.

Trotz des Wunsches, Informationen auch vom mobilen Endgerät drucken zu können, scheint die Digitalisierung, Wirkung zu zeigen. Zum ersten Mal in der fünfjährigen Geschichte der Anwenderbefragung deutet sich eine Veränderung beim Druckverhalten an: Zwar gab mehr als die Hälfte der Teilnehmer an weder mehr noch weniger als vor zwei Jahren zu drucken, 23 Prozent der Befragten sagten sogar, das sie mehr drucken. 27 Prozent jedoch gaben an, dass ihr Druckvolumen im gleichen Zeitraum weniger geworden sei. Damit übersteigt der Anteil derjenigen, die weniger drucken, erstmals den Anteil derjenigen, die mehr drucken. Ob eine bessere Verknüpfung von Drucker und mobilem Gerät diesen Trend umgekehrt, oder ob sich das Druckverhalten dauerhaft ändert, werde sich zumindest im privaten und freiberuflichen Umfeld erst in den nächsten Jahren zeigen.

Große Diskrepanz zwischen Anwenderwunsch und Angebot: Fast die Hälfte der Befragten würde gerne vom mobilen Endgerät drucken, kann aber nicht.
Große Diskrepanz zwischen Anwenderwunsch und Angebot: Fast die Hälfte der Befragten würde gerne vom mobilen Endgerät drucken, kann aber nicht.

DMS auf dem Vormarsch

Ein weiterer Trend, der für diesen Effekt verantwortlich ist, wird anhand der Umfrageergebnisse bei mittleren und großen Unternehmen deutlich. Diese setzen verstärkt auf Dokumenten Management Systeme (DMS) und elektronische Dokumenten-Workflows. Vor einem Jahr berichteten 28 Prozent der Teilnehmer, dass an ihren Arbeitsplätzen elektronische Archivierungssysteme eingesetzt werden. In diesem Jahr waren es bereits 41 Prozent. Die Einführung elektronischer Dokumenten‐Management‐Systemen ist inzwischen nicht nur für Konzerne sondern auch für den Mittelstand ein Thema. So sagten 49 Prozent der Befragten in der dass sie bereits mit einem DMS arbeiten. Untermauert wird der Trend durch die 176 Fachhändler, die an der Studie teilgenommen haben. Neben den 44 Prozent, die bereits Scanner verkaufen, befassen sich aktuell weitere 31 Prozent mit diesem Thema. 79 Prozent der befragten Händler, die Drucklösungen im Portfolio haben, bieten auch elektronische Dokumenten‐Management‐Systeme an. DMS ist damit die mit Abstand die beliebteste Software‐Lösung bei den befragten Händlern, gefolgt von Sicherheitslösungen, wie verschlüsselter Druck, Authentisierung am Gerät mit 52 Prozent.

Zum ersten Mal in der fünfjährigen Geschichte der Anwenderbefragungübersteigt der Anteil derjenigen, die weniger drucken, den Anteil derjenigen, die mehr drucken.
Zum ersten Mal in der fünfjährigen Geschichte der Anwenderbefragungübersteigt der Anteil derjenigen, die weniger drucken, den Anteil derjenigen, die mehr drucken.

Drüber hinaus zeigt die Studie aber noch weitere interessante Entwicklungen auf. Beispielsweise ein steigendes Bewusstsein von Unternehmen für Drucksparmaßnahmen. Ein Trend, der vor allem bei Händlern, die vom reinen Hardware und Supplies-Verkauf leben, Alarmglocken läuten lassen sollte. Denn in der Printerumfrage13 lässt sich ein deutlicher Anstieg an etablierten Drucksparmaßnahmen erkennen. Hatten bei der Printerumfrage12 gerade mal 19 Prozent aller Befragten angegeben, dass ihnen keine Sparmaßnahmen bekannt seien, waren es bei der aktuellen Befragung nur noch drei Prozent. Besonders der Farbdruck steht bei den Unternehmen im Fokus. Während 2012 noch 33 Prozent der Teilnehmer vom eingeschränkten Farbdruck in ihrem Unternehmen berichteten, sind es 2013 schon 55 Prozent. Zweitpopulärste Sparmaßnahme ist die Integration der Faxfunktion in das Multifunktionsgerät. Auch der Duplexdruck nimmt immer weiter zu. 14 Prozent mehr Befragte berichteten dieses Jahr von dieser Drucksparmaßnahme.

Eine Entwicklung, die sich laut Printerumfrage noch nicht durchsetzen konnte, ist die Tinte im Büro. Trotz der Bemühungen einiger Hersteller, Tinte als Business-Inkjet im Unternehmen zu verankern, stehe der Tintenstrahler bei vielen Unternehmen mehr denn je auf der „roten Liste“. So bestätigten 37 Prozent der Befragten, dass in ihrem Unternehmen der Bestand der Tintenstrahlgeräte stark reduziert wurde – zwölf Monate vorher waren es nur 25 Prozent.

www.brother.de

www.dokulife.de

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