Handel beherrscht die Szene
- 15.06.2010
- Bürotechnik
- red.
Der Markt für Büromöbel in Deutschland umfasst gegenwärtig ein Volumen von rund 2,2 Milliarden Euro. Damit hat die Branche 2009 gegenüber 2008 einen Umsatzeinbruch von fast 17 Prozent verkraften müssen. Zu erklären ist das nach Ansicht des Beratungs-Unternehmens BBE-Retail Experts beispiellose Minus im Wesentlichen damit, dass Büromöbel in der gewerblichen Wirtschaft zu den flexiblen Investitionsgütern zählen, deren Anschaffung in wirtschaftlich unsicheren Zeiten zurückgestellt wird. Und so sei auch für die nächsten Jahre weiterhin Konsolidierung angesagt, allenfalls verbunden mit einer leichten Umsatzerholung bis 2014 auf 2,3 Milliarden Euro, wovon der Löwenanteil weiterhin auf den Fachhandel entfallen wird, so die Prognose der Forscher im neu aufgelegten Branchenfokus Büromöbel 2010.
Sowohl Büromöbelhersteller als auch die Büromöbel-Distribution sind vorwiegend mittelständisch strukturiert, eine Marktmachtkonzentration auf eine Wirtschaftsstufe wie im Wohnmöbelmarkt existiert in diesem Ausmaß nicht. In enger Zusammenarbeit mit dem BBO-Fachhandel, Objekteuren und Planungsbüros hat es die Büromöbelindustrie nach Einschätzung der Autoren der Studie verstanden, bei der gewerblichen Nachfrage ein hohes Marken- und Qualitätsbewusstsein zu erzeugen, so dass Produktionsverlagerungen ins Ausland eine weniger wichtige Rolle spielen.
Generell – so die Ergebnisse der Studie – wird gut die Hälfte der Büromöbel über den spezialisierten Fachhandel vermarktet; rechnet man den eher auf private Kunden und Kleingewerbetreibende ausgerichteten Möbelhandel und die Bürofachmärkte hinzu, dann sind mehr als 70 Prozent des Umsatzes in Deutschland fachhandelsgebunden. Eine weiterhin starke Stellung in der Distribution nimmt hier der professionell ausgerichtete PBS/BBO-Fachhandel ein. Auch wenn man von früheren Marktanteilen heute deutlich entfernt ist, bleiben die Fachhändler weiterhin der wichtigste Distributionsweg für Büromöbel. Danach folgen mit gut zweistelligem Marktanteil der Möbelfachhandel, die Spezialversender und der Direktvertrieb der Büromöbelindustrie. Anbieter, die sich durch die Nähe zum SoHo-Segment (Small Office/Home-Office) auszeichnen, sind übrigens nicht so stark von Einbußen betroffen. Das hat dazu geführt, dass im vergangenen Jahr in der Statistik Fachmärkte und Möbelfachhandel leicht Marktanteile gewonnen haben.
Der gesamte Fachhandel mit Büromöbel werde mit einem Marktanteil von weiterhin deutlich über 70 Prozent in den kommenden Jahren seine führende Funktion behaupten können. Allerdings sei davon auszugehen, dass der Anteil von Versendern und Cash&Carry-Großhandel leicht zunehmen würde.
Die Studie (50 Seiten mit 26 Firmenporträts und 32 Marktübersichten und Tabellen) ist zum Preis von 850 Euro zzgl. MwSt. erhältlich.